Sam(antha)

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...

„Meinst du es wird kalt?", frage ich Sam am Telefon, während ich mein Kleiderschrank durchwühle. „Keine Ahnung, ich denke nicht!", sagt er und ich finde endlich mein Kleid, das ich anziehen will.

„Okay, ich bin in 10 Minuten bei dir!", sagt er und legt auf. Eilig ziehe ich das Kleid an und betrachte mich im Spiegel. Meine Haare lasse ich einfach auf meine Schulter fallen. Ich frische nochmals mein Make-Up auf und bin schlussendlich dann zufrieden mit meinem Partylook.

„Kate!", brüllt mein Vater von unten und ich zucke zusammen. „Ja?", schreie ich zurück und suche mein Handy. Als ich es auf meinem Bett finde, schnappe ich es mir und poltere die Treppen runter. „Wo gehst du hin?", fragt mein Dad und schaut mich misstrauisch an. Shit!

„Ehm...ich und Samantha haben spontan abgemacht, wir gehen ins Kino!", lüge ich schnell und er nimmt einen Schluck von seinem Kaffee. „So aufgemotzt?", bohrt er weiter und mein Herz beginnt zu rasen.

„Tja also, ich und Samantha wollten schön ausgehen!", sage ich und bin selber nicht davon überzeugt. Mein Handy summt und ich schaue kurz drauf. Sam ist da! „Ehm...Dad, ich muss jetzt los! Hab dich lieb! Bis dann!", sage ich hastig und eile raus, noch bevor er auch nur etwas erwidern kann.

Ich laufe zu Sam's Auto und steige ein. Sam braust schon los und ich schnalle mich an. „Na? Bereit?", fragt er und ich nicke. „Du siehst übrigens atemberaubend aus!", sagt er und ich erröte. „Du siehst auch nicht schlecht aus!", gebe ich zu und lächle ihn an, als er mich ansieht.

„Wenn du das meinst!", entgegnet er und lacht. Die Fahrt geht schnell und schon sind wir an der Party. Die Laute Musik dröhnt schon in meine Ohren und ich bin noch nicht mal im Gebäude. Sam und ich gehen rein und schauen uns um.

„Wow!", kommentiere ich nur und er lacht. „Ich hol dir mal was zu trinken!", schreit er über die Musik hinweg und ich nicke. Er verschwindet und ich setze mich auf eine freie Bank. Nach ungefähr 4 Minuten, kommt Sam mit zwei Cocktails zu mir.

„Danke!", sage ich und er nickt. Er setzt sich dicht neben mir und ich schlürfe mein Cocktail. „Wollen wir tanzen?", fragt mich Sam und ich nicke, wenn auch etwas schüchtern. Mit Tanzen, bin ich immer noch nicht vertraut und ehrlich gesagt kann ich echt nicht tanzen. Das ist meine Schwäche.

Wir quetschen uns durch die Menschenmenge und landen dann auf der Tanzfläche. Sam nimmt meine Hand und dann tanzen wir lange. Wir lachen und haben echt Spass, bis ich jemand erblicke, den ich lieber nicht erblickt hätte. Harry ist ebenfalls auf der Party und tanzt einige Meter von mir entfernt.

„Ich muss mal auf's Klo!", sagt Sam in mein Ohr und ich nicke. Sam verschwindet wieder in der Menschenmenge und lässt mich alleine. Ich bleibe einfach stehen und versuche mich unsichtbar zu machen.

Als ich dann irgendwann die Schnauze voll habe, gehe ich raus frische Luft holen. Draussen ist fast niemand, nur ein paar, die rauchen oder mit jemanden sprechen. Ich lehne mich an ein Geländer und atme tief ein und aus.

„Hey!", sagt eine vertraute Stimme hinter mir und ich erstarre. Als ich mich schliesslich umdrehe, könnte ich mich gleich übergeben. Harry kommt zu mir und schaut mich an. „Was willst du?", fauche ich und er kommt näher. „Will mit dir reden!", sagt er ohne auf mein Gefauche zu achten.

„ICH will aber nicht, also verpiss dich!", zische ich zornig und er bleibt vor mir stehen. „Nein!", sagt er entschlossen und ich mache einen Schritt nach hinten.

„Ich weiss, dass du mich hasst, aber ich muss dir was sagen!", beginnt er und ich werde unruhig. „Ich habe echt scheisse gebaut und ich habe gemerkt, dass du mir so sehr fehlst", spricht Harry weiter und macht einen grossen Schritt auf mich zu. „Du lügst!", zische ich und er macht wieder einen Schritt auf mich zu. Ich kann nicht weiter nach hinten, weil ich schon am Geländer klebe. Verdammte scheisse!

Plötzlich packt er mich an der Hüfte, zieht mich an sich und küsst mich. Einen kurzen Augenblick, verstehe ich nichts und dann schubse ich ihn angewidert von mir weg! „Du verdammtes Arschloch!", schreie ich ihn an, doch er lässt nicht locker und packt mich abermals an der Hüfte.

Er küsst mich nochmals und ich kriege keine Luft mehr.

„Hey!", brüllt jemand hinter Harry und Harry löst sich endlich von mir. Ich keuche und lehne mich am Geländer.

Sam schaut mich und Harry wütend und schmerzerfüllt zugleich an. „Lass deine scheiss dreckigen Finger von ihr!", sagt Sam giftig und Harry schaut seinen Bruder höhnisch an. „Ach und warum?", fragt Harry und ich stolpere rüber zu Sam, der meine Hand nimmt.

„Weil sie MEINE FREUNDIN ist, du Dummkopf!", sagt Sam und ich lehne mich an Sam. Harry schaut mich erschrocken und wütend an.

„Ach so ist das? Da du nicht mehr mit mir zusammen bist, nimmst du einfach meinen Bruder? Du schnappst dir einfach meinen Zwillingsbruder? Du bist so ein falsches Miststück, du...", beginnt Harry zu brüllen und Sam kommt vor mir.

„Sie hat dich nicht verdient und du verdienst sie noch weniger, du sollst jetzt MEINE Freundin in Ruhe lassen!", zischt Sam und die Leute, die draussen sind, drehen sich neugierig zu uns um. „Sonst was?", provoziert Harry Sam und ich packe Sam am Arm.

„Sonst knalle ich dir eine, was du sowieso schon verdient hast!", sagt Sam und Harry schaut mich kurz an. „Weisst du was? Du kannst dieses Miststück für dich behalten, sie ist so oder so ein falscher Mensch! Zudem auch stinklangweilig! So ein Streber", sagt Harry und zeigt auf mich.

„Was hast du gerade gesagt?!", brüllt Sam und allmählich werde ich nervös. „Ich sagte, nochmals in Klartext: Deine, ach so tolle, Freundin ist ein MISTSTÜCK!", wiederholt Harry und dann plötzlich knallt es. Ich begreife im ersten Moment nicht, was geschehen ist.

Als ich dann Harry sehe, der aus der Nase blutet und sich am Geländer festhält, erkenne ich, dass Sam Harry ins Gesicht geschlagen hat. Harry hält sich an der Nase und schaut mich an. Er stürmt auf mich zu und schlägt mich zu Boden. Sam packt Harry und schlägt ihn wieder ins Gesicht.

„Lass. Meine. Freundin!", schreit Sam und Harry lässt mich los. Er versucht jetzt Sam zu schlagen und ich gehe dazwischen. Ich schubse Harry von Sam weg und Sam packt mich an der Hand. „Verpiss dich endlich, Harry! Niemand, wirklich niemand wird dich je haben wollen mit deinem Benehmen!", fauche ich wütend. Harry gibt jetzt endlich auf und zeigt auf uns.

„Das wirst du noch bereut haben!", sagt Harry und geht dann torkelnd weg. „Sam, ich...ich habe ihn nicht geküsst! Er war es! Ich wollte es nicht!", sage ich mit einer zitternder Stimme, als einige Minuten vergangen sind.

„Ich weiss! Ich weiss, dass Harry dich geküsst hat und nicht du ihn! Ich vertraue ihn nicht! Alles ist okay!", entgegnet er und nimmt mich in den Arm. „Wirklich?", frage ich unsicher und den Tränen nahe. „Ja. Wirklich!", bestätigt er und ich atme erleichtert aus. Er nimmt mich fester in seine Arme und ich beruhige mich allmählich.

Sam bringt mich früher nach Hause als vorgesehen und ich gehe sofort zu Bett, da ich hundemüde bin und ich das Geschehen verarbeiten muss. Dad und Chris sind zum Glück rausgegangen. Somit musste  ich nicht alles erklären, weshalb ich so früh Daheim bin.

My life is an accident - Sam Holland - by idrinkteadarling15 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt