Kapitel 9

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Am nächsten Morgen werde ich nicht wie sonst von den Sonnenstrahlen geweckt sondern von einem merkwürdigen Klopfen.
'Was kann das sein?', frage ich mich, während dem Aufstehen.
Aber sobald ich aus dem Fenster schaue, fällt es mir wieder ein. Es ist Robin, die begonnen hat an meinem Hühnerstall zu bauen.
Da dieser recht nah an meiner Hütte sein wird, hab ich auch das Klopfen so laut gehört, dass ich davon aufgewacht bin.
'Es dämmert bereits, also wird es bald hell sein.', denke ich mir beim Anziehen.
Es ist gerade mal halb 6 in der früh, eine Zeit, zu der ich normalerweise noch schlafe.
Ich mache mir Frühstück, bevor ich nach draußen gehe, um auf der Veranda zu essen.
"Guten Morgen Robin.", rufe ich ihr zu, "Hast du Hunger? Wenn ja könnte ich dir noch schnell was zu essen machen."
"Nein danke, alles gut. Ich hab vorhin schon was gehabt.", antwortet sie mir fröhlich.
Nach dem Essen schaue ich in meinen Briefkasten, und tatsächlich heute ist was drin.
Es kommt nicht oft vor, dass ich Briefe bekomme, aber wenn, dann freu ich mich immer wie ein Kind darüber ihn aufzumachen, außer es sind Rechnungen.
Überraschenderweise ist er von Alex:

Hallo Niko,

ich wollte mich dafür bedanken, dass du gestern mit mir abgehangen hast. Hat echt Spaß gemacht.
Du bist ganz korrekt drauf und ich würde mich freuen, wenn wir öfter was zusammen machen.

Lg, Alex

Cool, er taut langsam auf. Es hat aber auch wirklich richtig Spaß gemacht gestern am Strand.
Und so mache ich mich auf den Weg, nachdem ich die Pflanzen gegossen habe.
Mittlerweile gehe ich oft einfach spazieren. Einerseits weil ich dabei Sachen finde, die ich gut verkaufen kann und andererseits weil ich währenddessen meinen Kopf gut freibekommen von eventuell anfliegenden negativen Gedanken.
In der Dorfmitte angekommen, sehe ich Alex vor seinem Haus ein bisschen mit dem Ball werfen.
"Hey Alex. Danke für den Brief. Es war wirklich sehr schön gestern und du bist auch ein sehr korrekter Dude. Hast du Lust ein wenig mit mir spazieren zu gehen?", sage ich, als ich bei ihm angekommen bin.
"Hi Niko. Ja klar, aber wohin."
"Ohne festes Ziel einfach laufen und plaudern."
"Achso. Ja klar, gerne.", antwortet er noch, bevor wir losgehen.
Wir wandernd durch den Wald und reden über alles, was uns gerade einfällt, da kommt mir eine spezielle Frage in den Kopf, bei der ich nicht weiß, ob ich sie ihm stellen kann, ohne die gerade wachsende Freundschaft zu zerstören:
'Warum wohnst du bei deinen Großeltern?'
Ich war schon immer vorsichtig bei solchen Fragen und weiß deswegen nicht, ob ich sie stellen soll.
Aber Alex kommt mir zuvor: "Du fragst dich sicher, wieso ich bei meinen Großeltern wohne. Also meine Vater war schon immer weg, meine Oma hat mir erzählt, dass er nach meiner Geburt abgehauen ist und meine Mutter..."
Er schaut von mir Weg, aber ich lasse ihm die Zeit die er braucht.
"Ach, ich erzähle es dir ein andermal.", sagt er mit leicht zittriger Stimme.
Das ist ein Zeichen für mich, dass Thema zu wechseln: "Mit wem bist du eigentlich befreundet hier im Dorf."
"Eigentlich... mit niemanden so wirklich.", sagt er zögerlich, "Ich glaube ich hab alle mit meiner arroganten Art abgeschreckt. Alle außer Haley. Sie ist eigentlich oft mit mir unterwegs."
Haley ist ein typisches Stadtmädchen. Immer die neusten Markenklamotten haben, obwohl man die Hälfte sowieso nicht anzieht, 1000 paar Schuhe im Schrank haben, bei denen die meisten noch nie draußen waren und möglichst viel Make-Up.
Außerdem sucht sie ihre Freunde nach aussehen aus. Zu mir hat sie beispielsweise am 2. Tag nach dem Einzug gesagt: "Du bist also der neue Typ, der vor kurzem eingezogen ist. Würdest du nicht diese hässlichen Klamotten tragen, wärst du ganz akzeptabel."
Aber egal. Mit solchen Leuten will ich mich dann auch nicht abgeben.
"Dann mach es jetzt besser.", schlage ich Alex vor.
"Wie meinst du das."
"Du willst mehr Freunde haben, echte Freunde, dann musst du dich ändern. Leg deine arrogante Art ab, denn das bist nicht du. Sei so, wie du bei mir bist. Natürlich, ehrlich, freundlich, einfach du selbst. Ich bin manchmal so, dass ich Leuten, die ich nicht leiden kann und die blöde Sprüche loslassen, einfach mit starkem Sarkasmus antworte. Das ist so mein Verteidigungsmechanismus. Aber das legt doch nicht fest, wie ich als Mensch bin. Wie gesagt, sei einfach du selbst dann findest du jemanden, der ernsthaft mit dir befreundet sein will."
"Ich mag Penny gerne. Sie ist so ruhig und nett, aber ich weiß nicht, wie ich mich mit ihr anfreunden kann.", sagt Alex nach kurzer Bedenkzeit.
"Sie liest gerne, also könntest du sie nach dem Buch fragen, dass sie gerade liest oder ob sie eine Buchempfehlung für dich hat.", antworte ich, "Du musst auf ihre Interessen eingehen, damit sie auftaut und sich dann eventuell mit dir anfreundet."
"Aber was, wenn...", unterbricht er meine Rede.
"Kein Aber. Wenn sie nicht sofort mit dir redet, gib ihr Zeit. Sie ist ein Mädchen, dass generell viel Zeit braucht, vor allem Zeit für sich.", antworte ich ihm.
"Ok. Danke, dass du mit mir redest.", bedankt er sich.
"Ja klar, warum auch nicht. Ich hab von Anfang an gemerkt, dass sich hinter deiner Fassade jemand anderes steckt, als der arrogante Typ von nebenan. Ich muss jetzt dann auch los. Man sieht sich.", verabschiede ich mich.
"Ja, tschüss.", winkt er mir noch hinterher, bevor wir uns beide auf den Heimweg machen.
Zuhause angekommen kann ich es kaum fassen, wie schnell der Tag vergangen ist. Robin ist schon wieder weg, obwohl ich sie eigentlich einladen wollte, mit mir zu essen, als Dankeschön, dass sie mir den Stall baut.
"Werde ich ihr wohl morgen anbieten müssen.", rede ich vor mich hin beim Abendessen.
Ich springe noch kurz unter die Dusche, bevor ich mich ins Bett begebe und nach einem schönen Tag im Grünen zufrieden einschlafe.

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Hello✌🏽
Bin mal wieder da✌🏽
Die Zeit vergeht so schnell jetzt ist schon wieder Mittwoch😂
Ich hoffe euch hat das Kapi gefallen, lasst wie immer ein kurzes Feedback da, wenn ihr wollt und bis nächsten Mittwoch.
Habt noch ne schöne Woche und bis dann✌🏽
Euer Nonbinary-Disaster

Ein neuer Anfang • Eine boyxboy Stardew Valley FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt