Kapitel 17

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Als ich aufwache, fühle ich mich großartig, was daran liegt, dass ich wieder in meinem eigenem Bett geschlafen habe.
Ich beschließe, die Höhlen, die ich schon vor einiger Zeit gefunden habe, zu erkunden, nachdem ich auf meinem Hof soweit fertig bin.
Als ich sie des erste mal entdeckt hab, wurde ich ja von Abigail unterbrochen und dann bin ich nicht mehr wirklich dazu gekommen.
Abigail hat mir erzählt, dass es einst sehr wichtige Minen waren, sie aber stillgelegt wurden, nachdem irgendwelche Monster aufgetaucht sind.
Ich meine, 'Monster', wer glaubt denn sowas. Wahrscheinlich haben sie die kleinen Apfelwesen gesehen, die sich hier in der Gegend herumtreiben. Mein Großvater hat mir immer von den kleinen Helfern erzählt, die vor mehreren Jahren noch sehr oft hier vertreten waren und, ich glaub, Junimos heißen.
Naja, ich werde es wohl selbst herausfinden müssen, aber erst kommen meine eigenen Tiere dran.
Nachdem ich alles auf meinem Hof erledigt habe, gehe ich los in Richtung Berg. Ich lasse die Natur, wie so oft, auf mich wirken und gebe mich den Klängen des Waldes hin. Ich genieße jeden Atemzug hier draußen und bin wieder einmal so froh, mich dazu entschlossen zu haben, hier hin zu ziehen.
Zehn Minuten später komme ich an der besagten Höhle an und trete vorsichtig hinein, unsicher was mich erwarten könnte.
Ich blicke mich vorsichtig um, bis ich eine Person erblicke.
'Was macht er hier?', frage ich mich in Gedanken, bevor ich näher trete. Je kürzer der Abstand zwischen mir und dem Unbekannten ist, desto mehr Details kann ich erkennen. Zum Beispiel hat er eine Augenklappe, warum auch immer, und wenn er hin und her läuft, humpelt er.
Er scheint mich nicht zu bemerken, da seine Gedanken ihn anscheinend zu sehr fesseln, so wie es auch bei mir manchmal der Fall ist.
Ich entscheide mich, ihn anzusprechen.
"H.. Hallo.", kommt es stotternd von mir. Ich weiß nicht, warum ich jetzt so stockend rede, aber ich vermute, dass irgendwas an seinem Erscheinen Angst in mir auslöst. Zumindest sieht er schon furchteinflößend aus mit der Augenklappe, zerzausten Haaren und einem halb zerrissenen Mantel.
Er schreckt aus seinen Gedanken auf und schaut mich verwundert an.
"Guten Morgen. Was führt dich in diese alten Minen? Du weißt schon, dass es hier sehr gefährlich ist.", klärt er mich sofort über die Minen auf.
"Ich wollte mich eigentlich nur mal hier umsehen.", sage ich, während ich abwechselnd zwischen ihm und einer Leiter, die ich gerade entdeckt habe, hin und her schaue.
Er überlegt kurz, bevor er wieder anfängt zu reden.
"Hmmm... eigentlich wollte ich dich von hier wegschicken, aber dann kam mir eine gute Idee. Wie du vielleicht weißt, hausen hier seit Jahren schon einige Monster, aber ich bin einfach nicht mehr jung und fit genug, um mich ihnen zu stellen, deswegen habe ich den plötzlichen Einfall gehabt, dass du mir doch helfen könntest, die Minen wieder zu einem sichereren Ort zu machen. Na was meinst du?", bombardiert er mich mit seiner Idee.
Ich bin zuerst etwas perplex und versuche die gerade erhaltenen Informationen zu verarbeiten, bevor ich wieder anfange zu sprechen.
"Ähmm... ich könnte es ja mal versuchen.", antworte ich mit einem Schulterzucken.
"Ok, perfekt. Ich hab hier noch mein altes Schwert. Du kannst es haben, um dich zumindest vorerst gegen die Monster zu behaupten. Ich muss los, aber du kannst mich jederzeit in der Abenteuer Gilde hier in der Nähe finden. Naja, doch nicht jederzeit, wie haben erst um 2 geöffnet und schließen um 10 Uhr, aber das solltest du ja schaffen. Also, man sieht sich. Viel Glück.", verabschiedet er sich schnell.
"Was war das denn gerade.", sage ich leicht verwirrt zu mir. Ich sehe mir das Schwert, welches er mir in die Hand gedrückt hat, an und stelle fest, dass es schon einige rostige Stellen hat, aber sonst noch einigermaßen gut ausschaut.
"Naja, dann mal los.", spreche ich mir Mut zu, bevor ich mir die Leiter ansehe und anschließend vorsichtig hinunterklettere.
Ich komme unten an und sehe mich vorsichtig um, aber alles was ich sehe sind Steine, die mir den Weg noch weiter runter versperren.
'Na super. An eine Spitzhacke hab ich jetzt nicht gedacht.'
Da sehe ich ein Blitzen im Augenwinkel, was meine Aufmerksamkeit erregt.
'Was kann das sein?', frage ich mich, bevor ich ein paar kleinere Steine aus dem Weg räume, um mir die Sicht auf das metallene Objekt freizumachen.
Ich weiß nicht welche Glücksfee meine Gedanken gehört hat, aber ich danke ihr zutiefst, denn was ich da im Steinhaufen sehe ist tatsächlich eine Spitzhacke. Eine ziemlich verrostete Spitzhacke, aber für den heutigen Tag sollte es reichen.
'Ein verrostetes Schwert und eine verrostete Spitzhacke. Zumindest besser als nichts.', und mit diesem Gedanken mache ich mich an die Arbeit die Steine zu zerkleinern, um mir einen Weg nach unten zu ebnen, das Schwert immer griffbereit.
Als ich auf der nächsten Ebene ankomme, höre ich komische Geräusche ganz in meiner Nähe. Es hört sich so an, als würde jemand sich an diesem neuen Trend versuchen, dieses Herstellen von Schleim. Ich hab mich noch nie bei denen gesehen, die solche Trends gerne nachmachen.
Aber jetzt Konzentration, denn diese Geräusche kommen immer näher und näher.
Plötzlich springt mich etwas Grünes von der Seite an. Ich kann gerade noch ausweichen und somit verhindern, dass mich dieses Etwas voll trifft.
'Was war das?', frage ich mich, während ich mich zu dem Ding hindrehe.
Es sieht aus wie ein giftgrüner Wackelpudding, nur dass es sich halt selber bewegt und mich mit wütenden kleinen Augen anschaut.
Ich weiß nicht genau, was ich von dem Wesen halten soll, aber eins ist sicher: Ich sollte mein Schwert bereithalten. Also lasse ich die Spitzhacke fallen und umgreife das Schwert so fest es geht, damit es mir nicht im Kampf aus der Hand fällt.
Der Schleim funkelt mich aggressiv an und macht sich bereit zum Sprung.
Ich schaue ihm in die Augen und hoffe, dass ich dadurch irgendwie seine Bewegungen vorhersehen kann.
Und auch wenn ich so konzentriert wie noch nie bin, verpasse ich irgendwie seinen Absprung.
Ich schreie, als er auf mich zu fliegt, aber irgendwie schaffe ich es, noch rechtzeitig das Schwert zu schwingen und ihn somit zurückzuschlagen.
Ich merke, dass er kleiner geworden ist. Anscheinend hab ich Teile seines Schleimes abgeschlagen.
Und ehe ich mich versehe, setzt er erneut zum Angriff an, doch ich kann ihn wieder abwehren. Allerdings werde ich diesmal einige Schritte zurückgeschoben und komme dadurch ins straucheln, was der grüne Bastard natürlich für einen erneuten Angriff ausnutzt.
Er trifft mich hart am Arm, was mir beinahe das Schwert aus den Händen haut.
Es geht noch minutenlang hin und her, bevor ich den entscheidenden Treffer lande und der mittlerweile schon recht kleine Schleim auseinanderfällt und in den Spalten des steinigen Bodens verschwindet.
Ich atme erschöpft und erleichtert auf, lasse das Schwert neben die Spitzhacke fallen und sehe mir erstmal die Stellen an, an denen ich getroffen wurde.
Ich hab einige Kratzer an Armen und Beinen und werde sicher tausende blaue Flecke bekommen, aber dafür hab ich mein erstes Monster besiegt.
"Für heute reichts mir!', beschließe ich und packe meine Gerätschaften ein, um wieder die Leitern aus der Mine rauszuklettern.
Oben angekommen mache ich mich wieder auf den Weg nach Hause.
Ich komme bei Linus vorbei und winke ihm freundlich zu. Er winkt zurück, bis er mich plötzlich schockiert ansieht.
"Niko! Kommst du mal bitte zu mir.", ruft er mir zu.
Verwirrt, warum er gerade so geschockt schaut, begebe ich mich zu ihm und sofort nimmt er mich genauestens unter die Lupe.
"Warst du etwa in den Minen? Du weißt, wie gefährlich es dort ist, oder nicht? Und hast du etwa gekämpft? Du siehst ganz schön mitgenommen aus, vor allem im Gesicht. Komm mal mit, ich hab in meinem Zelt eine Salbe, die könnte dir helfen."
Im Gesicht? Ja gut, ist logisch, mein Gesicht kann ich ja nicht beurteilen. Aber ist es wirklich so schlimm? Ich kann mich zumindest nicht mehr daran erinnern, dass er mich im Gesicht getroffen hat.
"Hier. Reib dir das auf deine Wunden, auch im Gesicht, sonst erkennt man dich morgen nicht mehr wieder und zudem kannst du sonst nichts sehen, wenn alles zugeschwollen ist.", sagt er und reicht mir eine Schale mit einer recht gut riechenden braunen Pampe, "Und geh vielleicht am besten vor zum Fluss, damit du sich auch mal siehst. Weißt du was? Ich komme mit, dann kann ich dir ein bisschen helfen."
Und damit gehen wir den selben Weg, den ich gerade gekommen bin, allerdings halten wir am Wasser an.
Als ich mich in der Spiegelung der klaren Flüssigkeit ansehe, verstehe ich endlich, warum Linus so geschockt war. Ich habe überall Kratzer und Schleimklumpen, die meine Haut grünlich erscheinen lassen. Oder auch, ich sehe einfach schrecklich aus.
"Weißt du jetzt, was ich meine?", fragt er mich.
Ich nicke nur und fange an, die Paste auf meinem Gesicht und den anderen Wunden zu verteilen.
"Du solltest es jetzt noch ein bisschen einwirken lassen, auch wenn es sich sicher nicht angenehm anfühlt und auch anfangen wird, zu brennen."
Oh ja, es brennt definitiv. Aber wie! Und es wird warm, warum auch immer.
"Ok, du brauchst mich sicher nicht mehr. Ich geh mir jetzt ein Feuer anmachen und was essen. Falls du mich doch noch brauchst, weißt du, wo du mich findest. Bleib einfach noch ein bisschen sitzen, glaub mir, du wirst es brauchen."
Und so ging er davon, mich hier leidend zurücklassend.
Aber es wird besser, es brennt nicht mehr so stark und somit beschließe ich, nach Hause zu gehen, mal wieder.
'Ich will nicht, dass Sebby mich so sieht.', denke ich, aber.... warum denke ich das eigentlich? Warum will ich nicht, dass Sebastian mich so sieht? Ich weiß es nicht, aber trotzdem gehe ich automatisch schneller, um möglichst bald daheim zu sein.
Es ist zwar erst Nachmittag, aber ich bin so kaputt wie lang nicht mehr. Ich bleib aber noch wach, um meine Tiere nicht zu schnell in den Stall zu treiben und so bleib ich auf der Veranda sitzen und beobachte die Natur.
Ich höre auf die Vögel und schließe langsam die Augen, um die leichten Klänge zu genießen.
Das war ein Fehler, denn langsam aber sicher drifte ich ab ins Land der Träume.

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Es ist schon wieder Mittwoch? Wie unfassbar schnell die Zeit vergeht😂
Hey, ich bin wieder da, falls ihr des noch nicht bemerkt habt😂
Was wohl als nächstes passiert? Wo und wann Niko wohl aufwachen wird? Man weiß es nicht😂ihr werdet es nächste Woche erfahren, keine Sorge✌🏽
Also dann, habt noch ne schöne Woche und ein schönes Wochenende👍🏼
Bis nächsten Mittwoch👋🏼
Euer Nonbinary-Disaster😜

Ein neuer Anfang • Eine boyxboy Stardew Valley FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt