PoV. Niko
Ich schrecke mal wieder aus dem Schlaf. Die Bilder spielen sich noch eine Weile vor meinem inneren Auge ab, doch wieder weiß ich nicht, was das alles bedeuten soll.
In dem Traum kam Sebastian vor, mal wieder, doch diesmal stand er nicht nur da, flüsterte Niko und verschwand. Er kam einen Schritt auf mich zu und hatte ein Bild in der Hand. Wenn ich so darüber nachdenke, kommt es mir bekannt vor, doch mir fällt einfach nicht ein, wo ich es gesehen haben könnte. Zudem war es etwas verzerrt, so dass ich es nicht einigermaßen identifizieren konnte.
"Was willst du mir sagen? Was ist deine Bedeutung?", murmle ich vor mich hin, während ich auf die Uhr schaue.
"Ugh... schon 5 Uhr morgens. Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr, nochmal die Augen zu schließen", und mit dieser Erkenntnis erhebe ich mich endgültig aus meinem Bett, "Wenigstens kann ich den Sonnenaufgang beobachten."
Langsam spitzeln schon die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont, als ich es mir auf der Veranda gemütlich mache und langsam wird mein Hof in warmes Sonnenlicht gehüllt.
Mein Hof. Wie cool sich das anhört. Es ist einfach mein kleines Fleckchen Land, mein eigener Grund und Boden, aber vor allem mein eigenes Zuhause.
Ich lasse meinen Blick über das Grundstück schweifen. Noch steht hier nicht allzu viel, doch irgendwann wird es soweit sein, dass ich echt gut von dem Einkommen leben kann.
Ich schließe meine Augen und stelle mir den Hof in ein paar Jahren vor, wenn alle Felder bestellt sind, mehrere Ställe Tiere beherbergen und eventuell mal Kinder zwischen den Bäumen verstecken spielen.
Kinder, eine schöne Vorstellung, kleine Geschöpfe, die die Welt mit ganz anderen Augen sehen, wie wir.
Meine Fantasiereise wird durch ein Bellen durchbrochen. Warte mal, Bellen? Ich hab doch gar keinen Hund.
"Bleibst du hier, Kleiner!", höre ich von Richtung der Bushaltestelle.
Ich schaue ums Eck und erkenne nun auch, von wem die Stimme kommt.
"Guten Morgen Marnie", begrüße ich die Person, "Kann ich dir irgendwie helfen?"
"Hey Niko. Hier drüben ist ein Streuner unterwegs, den ich grad einfangen wollte. Hier draußen kann das arme Tier nicht bleiben und deswegen will ich es in ein Tierheim bringen", erklärt sie die Situation.
"Bin gleich bei dir!", rufe ich ihr noch zu, bevor ich in meine Schuhe schlüpfe und hinüberjogge.
"Ok, was ist der Plan", frage ich enthusiastisch, sobald ich neben ihr zum Stehen komme.
"Er ist hier in dem großen Gebüsch verschwunden. Geh du hinter und ich versuche ihn in deine Richtung zu scheuchen, damit du ihn fangen kannst. Alles verstanden?"
"Jep, perfekt."
Sobald ich an meiner Position ankomme, fängt Marnie an, sanft an dem Busch zu rütteln. Und es funktioniert. Der kleine Racker kommt, wie geplant, genau vor mir aus dem Busch, so dass ich einfach nur noch zuschnappen muss, um ihn zu fassen.
"Hab ihn", rufe ich vorsichtig, um das sowieso schon verschreckte Tier nicht noch mehr zu verstören.
"Alles wird gut, Kleiner. Wir wollen dir nur helfen", spreche ich leise auf den Hund ein.
Es ist ein kleiner Husky, vielleicht grad mal ein Jahr alt. Was er wohl so allein hier draußen macht?
"Oh perfekt. Dann kann ich ihn ja jetzt in ein Tierheim bringen. Allein hier draußen wird er ja verhungern! Komm her, mein Süßer, du wirst jetzt ein schönes neues Zuhause bekommen", freut sich Marnie, als sie den Hund in meinen Armen sieht.
Als sie ihn allerdings an sich nehmen will, drückt sich der kleine Racker fest an mich, als wolle er mich nie wieder verlassen.
"Ich glaub eher, er will bei mir bleiben", lache ich auf, "Er ist wirklich süß und ich könnte einen Hofhund gebrauchen."
"Dann ist es beschlossen. Du hast ab sofort einen Hund", lacht nun auch Marnie, "Jetzt brauchst du nur noch einen Namen."
"Hmmm"
Beim Überlegen mustere ich den Kleinen, vielleicht fällt mir ja dadurch eher etwas ein. Er hat hauptsächlich weißes Fell, das schwarz gemustert ist. Aufmerksam sieht er mich mit seinen großen eisblauen Augen an, bis ich eine Entscheidung treffe.
"Simon", entschlossen blicke ich ihn an, "Ich nenne dich Simon."
Als ich den Namen ausspreche, legt der junge Husky seinen Kopf schräg und lässt seine nasse Zunge heraushängen. Es sieht fast so aus, als habe er mich verstanden.
"Du musst auf jeden Fall mit ihm zum Tierarzt", bemerkt jetzt Marnie.
Ich war so sehr mit Simon beschäftigt, da hab ich ganz vergessen, dass sie ja noch da ist. Aber Marnie hat recht, der Kleine muss untersucht werden. Vielleicht ist er ja sogar gechipt und muss wieder zurück zu seinen Besitzern. Das wäre echt schade, aber ich könnte nichts dagegen tun. Ich hab erstaunlicherweise jetzt schon eine gewisse Bindung zu ihm aufgebaut und das nach so kurzer Zeit.
"Hmmm... ich werd allerdings erst morgen fahren. Ich hab heute noch einiges zu tun und es würde somit nicht in meinen Zeitplan passen", erkläre ich, während ich mich aus der Hocke erhebe, "Komm mit Kleiner, ich zeig dir mal dein neues Zuhause."
Brav trottet Simon neben mir her, als ich mich auf den Weg zur Hütte mache. Das mit dem Zeitplan war halbwegs gelogen, denn so viel hab ich heut nicht mehr vor, aber ich will einfach noch ein bisschen Zeit mit dem Kleinen verbringen. Sobald ich die Tür öffne, zieht mein neuer Hund allerdings den Schwanz ein und fängt an zu winseln.
"Was hast du denn? Das Haus tut dir nichts und ich erst recht nicht. Es ist alles gut", versuche ich ihn zusätzlich mit Streicheleinheiten zu beruhigen.
Und tatsächlich wird er etwas entspannter, folgt mir aber nur langsam und sehr vorsichtig nach drinnen. Die Tür lasse ich seinetwegen offen, damit er trotzdem nicht das Gefühl bekommt, eingesperrt zu werden.
"Hmmm... was mach ich jetzt mit dir. Ich müsste schnell zu Pierre, um Hundefutter zu besorgen, aber kann ich dich allein hierlassen?", der kleine Rüde schaut mich mit großen Augen an. Er macht nicht den Anschein, als würde er so schnell wieder wegrennen, aber man kann ja nicht wissen, was in den Köpfen von Hunden vor sich geht.
"Hey Niko!", hör ich plötzlich hinter mir, "Guten Morgen."
Ich drehe mich um und natürlich steht Alex vor mir, wer könnte es auch anderes sein.
"Guten Morgen. Du kommst genau richtig", lache ich ihm entgegen, während er mich leicht verwundert anblickt.
Er hat Simon entdeckt und fragt nun überrascht: "Du hast nen Hund? Seit wann?"
"Seit ca. 15 Minuten", lache ich, "Marnie hat ihn vorne bei der Bushaltestelle gesehen und ich hab ihr geholfen, den kleinen Racker einzufangen. Danach wollte er mir nicht mehr von der Seite weichen. Anyways, kannst du mir einen kleinen Gefallen tun? Ich brauchte nämlich noch Futter, allerdings weiß ich nicht, ob ich ihn hier allein lassen kann."
"Na klar, mach ich. Bin gleich wieder da", und schon war er verschwunden.
"So schnell kanns gehen, gell Simon?", er legt den Kopf schief und hechelt mir entgegen.
Kurze Zeit später steht Alex auch schon wieder vor mir.
"Hier", er drückt mir zwei Dosen Hundefutter in die Hand, "Ich hab auf dem Weg gemerkt, dass ich ja gar kein Geld dabei hab, also bin ich schnell daheim vorbeigegangen und hab von dort die Dosen geholt."
"Du hast auch einen Hund?", frage ich erstaunt, denn ich hab ihn noch nie mit einem Hund gesehen.
"Ja, Dusty. Er lebt in dem eingezäunten Bereich vor unserem Haus. Er mag es nicht gerne, in Häusern zu sein, deswegen schläft er draußen in der Hütte", erzählt er mir mit einem Strahlen in den Augen, dass ich selten bei ihm gesehen hab.
"Du musst ihn mir unbedingt mal zeigen, so freudestrahlend wie du gerade bist. Er bedeutet dir bestimmt viel. Und danke fürs Hundefutter. Du kannst ja schon mal vorgehen zum Hühnerstall, während ich den Kleinen noch schnell füttere."
Gesagt, getan. Ich hole zwei meiner Schüsseln aus dem Schrank, die ich vorübergehend zu Hundenäpfen umfunktionieren werde und Alex ist auf dem Weg zu meinen Tieren.
Ich stelle die Näpfe draußen in die Wiese, weil sich Simon im Haus immer noch unwohl zu fühlen scheint.
"Hier, Kleiner, lass es dir schmecken", flüstere ich ihm noch zu, bevor ich mich auf den Weg zu den Ställen mache.
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Ein neuer Anfang • Eine boyxboy Stardew Valley Ff
FanfictionDiese FF ist eine Boy x Boy Story. Wenn du diese Art von FF nicht lesen willst oder magst, dann bitte ich dich diese nicht zu lesen!! Beschreibung: Ein Brief, der alles verändern kann. Ein Leben, das neu aufgebaut wird. Eine Liebe, die neu entsteht...