----- Blakes POV:
Desorientiert wachte ich auf und schaute mich um. Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, dass ich in "meinem" Zimmer in Adrians Londoner Wohnung war. Warum hatte ich nicht letzte Nacht schon in diesem unglaublich gemütlichen Bett geschlafen? Ich kuschelte mich tiefer in die Decke und beschloss, noch eine Weile zu schlafen, da ich sowieso nichts zu tun hatte. Ich schloss die Augen. Und riss sie dann erschrocken wieder auf. Ich starrte die Decke an. Ich war mir sicher, dass sich am Abend diese Decke nicht in diesem Zimmer befunden hatte. Schnell hob ich sie an und schaute an mir herunter. "Oh shit...", entfuhr es mir. Ich war eingeschlafen, ohne mich vorher anzuziehen. Das Handtuch um meinen Körper, war verrutscht und ich lag beinahe völlig entblöst da. Ich hielt mir entsetzt die Hand vor den Mund und wunderte mich, ob ich auch schon so dagelegen hatte, als Adrian mich zugedeckt hatte. "Wie peinlich", murmelte ich und schüttelte den Kopf. Dann stand ich vom Bett auf und wickelte mich erneut in das Handtuch. Wenn ich schon nackt war, konnte ich auch gleich duschen oder etwa nicht? Auf Zehenspitzen verließ ich das Zimmer, um eine Begegnung mit Adrian zu verhindern. Keine Spur von ihm. Entweder er war doch noch abgehauen oder er schlief. SeineTür war geschlossen. Bevor ich ins Badezimmer ging, nahm ich mein Handy aus meiner Tasche, die auf einem Barhocker lag und von der ich keine Ahnung hatte, wie sie dorthin gelangt war. Es war acht Uhr. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Es war selten, dass ich so früh aufwachte. Schnell ging ich duschen und zog mich anschließend an. Ich hatte mich für eine schwarze hautenge Jeans und ein schwarzes Top entschieden. Danke Dena, dachte ich bitter. Ich konnte kaum atmen und musste den Bauch einziehen, um die Hose überhaupt zuzubekommen. Später stellte sich auch der Grund dafür heraus. Ich hatte meine Periode bekommen. Hallelujah,der Tag konnte nur noch besser werden. Ich nahm meine nassen Haare und machte mir einen Dutt. Nachdem ich den Kontaktlinsen einen verachtenden Blick zugeworfen hatte, setzte ich meine Brille auf. Als ich aus meinem Zimmer trat, war immernoch kein Adrian zu sehen. Gut so, dachte ich. Ich wollte ihm nicht begegnen. Und ich wollte nicht mehr an ihn denken. Oder an die Tatsache, dass er mich gestern schon wieder zugedeckt hatte. Denn wenn ich daran dachte, erschien ein Adrian vor meinem inneren Auge, wie ich ihn mir immer erträumt hatte. Ein sorgender Adrian. Doch das war der wahre Adrian definitiv nicht, wie ich festgestellt hatte. Ich ging zum Coffee shop und holte mir meinen Kaffee. Als ich wieder in der Wohnung angelangt war, stand mir Adrian gegenüber. Na super. Er war wohl gerade erst aufgewacht. Er trug lediglich eine Boxershorts und rieb sich die Augen. Seine Haare waren ein wildes Durcheinander. Er starrte mich verwirrt an. Dann sagte er: "Ist jetzt neun Uhr morgens oder abends? Du bist hellwach...also ist es schon abends?" Als ich ihn nur regungslos anschaute, sah er ein, dass er nicht lustig war und verschwand mit einem Kopfschütteln im Badezimmer. Ich setzte mich mit meinem Kaffee auf das Sofa und wünschte mir den Tod, da ich unglaublich starke Bauchschmerzen hatte. Nach einigen Minuten hörte ich, wie Adrian aus dem Badezimmer kam. Ich widerstand dem Drang mich umzuschauen. Er ging in sein Zimmer und kam nach weiteren zehn Minuten wieder heraus. Ich saß mit geschlossenen Augen da und spürte seinen Blick auf mir. Als ich die Augen öffnete, stand er vor mir, mit gerunzelter Stirn und fragte: "Was isst du zum Frühstück?" "Nichts", murmelte ich und zuckte die Achseln. Er rümpfte entrüstet die Nase. "Komm schon Carma. Lass uns frühstücken." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich möchte nicht frühstücken, Adrian." Jetzt sah er richtig angepisst aus. "Warum nicht?" "Kein Hunger. Ich wünsch dir einen guten Appetit." Wir starrten uns gegenseitig an. Keiner von uns senkte den Blick. Wow, Adrian hatte sein Problem, mir ins Gesicht zu schauen, offensichtlich überwunden. Er kniff die Augen zusammen und versenkte seine Hände tief in seinen Hosentaschen. Ich versuchte, nicht darauf zu achten, doch Adrian sah natürlich umwerfend aus in der dunklen Jeans und dem blauen Hemd. Er hatte seine Haare nicht gebürstet, sondern lediglich mit einem Handtuch durchgestrubbelt. Als ich bemerkte, wie ich ihn anstarrte und seinen ernsten Blick wahrnahm, schaute ich ihm wieder direkt in die Augen. Ich würde nicht nachgeben. Seine Macht über mich musste verschwinden. Er begann zu sprechen, gerade als ich wieder einen Krampf in meinem Bauch verspürte: "Carman, lass und frühstücken. Dabei können wir auch reden. Über gestern." Sein Blick wurde kurz bedauernd und er fuhr sich mit einer Hand über den Nacken. Bei der Erinnerung an den gestrigen Tag, spannte sich mein ganzer Körper an. Ich schluckte schwer und brachte dann zwischen zusammengekniffenen Lippen heraus: "Ich sagte nein Adrian. Ich habe keinen Hunger. Und ich möchte nicht reden. Es gibt nichts zu reden." Adrian gab einen entnervten Ton von sich und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Dann riss er die Augen auf, breitete die Arme aus und rief: "Was ist dein Problem, Carma?"
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Nein, Ich will.
RomanceDie Inhaltsangabe zur Story gibts gleich auf der nächsten Seite zu lesen :)