----- Adrians POV:
Langsam drehte ich den Schlüssel im Schloss herum und und öffnete die Tür. Nachdem ich die Tür wieder hinter mir geschlossen hatte, zog ich meine Schuhe aus und ging in die Küche, wo ich die kleine Tüte mit den Brownies abstellte. Ich legte mein Handy auf die Küchenplatte und nahm mir die Armanduhr ab. Es war sechs Uhr früh, die Sonne würde bald aufgehen. Ich musste gähnen und streckte mich dabei. Ich hatte kaum geschlafen. Da durch die großen Fenster ein kleiner Lichtstrahl fiel, musste ich zum Glück das Licht nicht einschalten. Meine Augen wären im Moment über ein so helles Licht nicht erfreut. Während ich so dastand und mich streckte, hörte ich plötzlich etwas. Eine leise Melodie. Entsetzt schüttelte ich den Kopf. "Carma...", seufzte ich auf. Langsam machte ich mir das Seufzen echt zur Gewohnheit. Blakes schlechter Einfluss auf mich. Bei dem Gedanken daran, dass so eine brave Frau wie Blake einen "schlechten" EInfluss auf mich hatte, stahl sich mir ein Grinsen ins Gesicht. Ich lief ins Wohnzimmer und erblickte ihren iPod, den sie an die Anlage gesteckt hatte. Ich schaltete die Anlage aus und machte mich auf den Weg in mein Zimmer, um mir eine frische Boxershorts zu holen, bevor ich schnell unter die Dusche sprang.
Als ich an Blakes Zimmer vorbeikam, sah ich, dass die Tür weit offen stand. Ich stutzte und blickte ins Zimmer. Die Umrisse ihrer Tasche waren auf dem Bett zu erkennen. Bei dem Gedanken an den Inhalt der Tasche musste ich grinsen. Bevor ich gestern die Wohnung verlassen hatte, waren mir die sexy Unterwäsche und die anderen Kleidungsstücke aufgefallen. Ich hatte nicht gewusst, dass Blake so schöne Kleider basaß. Ich fragte mich, wie sie wohl in einem eng anliegenden, kurzen Kleid aussehen würde. Ob sie trotz ihrer hässlichen Brille scharf aussehen würde. Als ich gerade vor meinem inneren Auge Blake in ein Kleid steckte, verging mir plötzlich das Grinsen. "Scheiße", entfuhr es mir. Panik ergriff mich. Ich ging in das Zimmer und knipste das Licht an. "Aah." Das grelle Licht tat mir in den Augen weh und ich musste sie für einen Moment schließen. Die Augen langsam öffnend schaute ich auf das Bett. Keine Blake. Ich blickte mich im Zimmer um. Nein, sie lag nicht irgendwo auf dem Boden. Der begehbare Kleiderschrank fiel mir ein. Ich hastete dorthin, doch auch dort gab es keine Spur von Blake. "Vielleicht im Bad?", sagte ich zu mir selbst und eilte zum Badezimmer. Die Tür war nicht verschlossen. Als ich sie öffnete, fand ich ein leeres Badezimmer vor. "Shit, Carma." Ich fuhr mir mit den Händen übers Gesicht und rieb mir die Augen, um einen klaren Kopf zu kriegen. Ich begann, mir Sorgen zu machen. Wo konnte sie hingegangen sein? Ganz allein um die Uhrzeit? In einem fremden Land! Wusste sie denn nicht, wie gefährlich das war?
Ich ging zurück in die Küche und rief sie auf ihrem Handy an. Es klingelte im Wohnzimmer. "Nicht dein Ernst jetzt?!", rief ich. Nicht mal ihr Handy hatte sie mitgenommen. Ich lief ins Wohnzimmer und sah ein rotes Blinken auf dem Tisch. Das musste ihr Handy sein. Als ich mich bückte, um es aufzuheben, fuhr ich erschrocken zurück und ließ mein eigenes Handy fallen. Dann beugte ich mich zum Sofa und sah eine kleine Gestalt darauf liegen. Mein Körper entspannte sich und ich atmete erleichtert aus. Kopfschüttelnd betrachtete ich die schlafende Blake. Sie lag seitlich da und sah friedlich aus. Ihre Haare hingen ihr wild ins Gesicht, unter das sie beide Hände geschoben hatte. Die Beine hatte sie so weit nach oben geschoben, dass sie ihr Kinn berührten. Wie lange sie wohl schon dort lag? Ob sie die ganze Nacht auf dem Sofa verbracht hatte? Ich streckte meinen Arm aus und strich ihr mit dem Handrücken über die Wange. Sie war eiskalt. Schnell stand ich auf, ging in ihr Zimmer und holte ihre Bettdecke. Dann deckte ich sie zu. Während dieser ganzen Zeit hatte sich Blake kein einziges Mal gerührt. Nicht mal ihr Handy hatte sie gehört, als ich sie angerufen hatte. Ich veruschte ihr die Decke so gut wie möglich umzulegen, denn mir schien, sie war am Erfrieren. Nachdem ich fertig war, kniete ich mich vor sie und schaute sie genauer an. Mir war entgangen, dass sie ihre Brille nicht abgenommen hatte. Vorsichtig zog ich ihr das hässliche Teil von der Nase und legte es auf den Tisch. Dass sie nicht einmal zusammenzuckte, irritierte mich. Ich konnte sie nicht einmal atmen hören, so genau ich auch horchte. Sie war doch nicht erfroren oder? Wieder legte ich eine Hand auf ihre Wange und lehnte mich näher an sie heran. Sie war immer noch kalt aber bei ganz genauem Hinhören, vernahm ich ihre gleichmäßige Atmung. Erleichtert erhob ich mich und dachte darüber nach, wie es möglich war so einen tiefen Schlaf zu haben. Während ich unter der Dusche stand, schüttelte ich den Kopf darüber, dass ich mir plötzlich so viele Gedanken über die Frau in meinem Wohnzimmer machte. Doch ich versicherte mir, dass das normal sei, da ich schließlich dafür verantwortlich gemacht werden würde, sollte ihr in einem fremden Land unter meiner Aufsicht entwas geschehen. Und was hat die Vorstellung von ihr in einem sexy Kleid mit deiner Verantwortung zu tun?, fragte mich eine leise Stimme in meinem Kopf neckend. Was sollte ich dazu sagen? Ich war ein Mann und selbst in den viel zu großen Klamotten, die sie trug, war mir ihr heißer Körper nicht entgangen. Außerdem hatte ich sie in Unterwäsche gesehen. Doch trotz ihres Körpers würde Blake niemals eine Chance bei mir haben. Sie war einfach nicht mein Typ. Sie sah aus wie eine Streberin mit ihrer großen Brille und dem immerzu ernsten, durchdringenden Blick, den sie lediglich für kurze Zeit im Flugzeug abgesetzt hatte und stattdessen ein glückliches Lachen gezeigt hatte. Ihre langen Haare sahen immer so aus, als hätte sie keine Zeit gehabt sie zu bürsten und beschlossen sie wild über ihren Rücken hinab hängen zu lassen oder sie zu einem unordentlichen Knoten auf ihrem Kopf zu rollen. Wenn sie doch nur die Kontaktlinsen tragen würde, dachte ich und seufte, während ich mir die Haare wusch.
Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, zog ich eine Boxershorts an und machte mich auf in mein Zimmer, um etwas zu schlafen. Als ich am Wohnzimmer vorbeikam, war es totenstill. Sie schlief offensichtlich noch tief und fest.
Im Bett dachte ich über die letzte Nacht nach und hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen darüber was ich tat. Ob Blake verletzt wäre, wenn sie es herausfinden würde? Als ich realisierte, dass ich schon wieder über sie nachdachte, knurrte ich und schlug mir selbst gegen die Stirn. Vergiss es. Das geht sie nichts an, war mein letzter Gedanke.
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Nein, Ich will.
RomanceDie Inhaltsangabe zur Story gibts gleich auf der nächsten Seite zu lesen :)