14. Kapitel

340 20 2
                                    

----- Blakes POV:

"Hole Brownies". Ich hatte gar nicht gewusst, dass Adrian Brownies so gern mochte. Ich streckte mich und stand vom Bett auf. Wieder hatte Adrian mich zugedeckt und die Decke roch unglaublich gut nach ihm. Im Wohnzimmer warf ich einen Blick auf mein Handy. Es war bereits 16 Uhr. Ich hatte den halben Tag wirklich äußerst sinnvoll genutzt, dachte ich voller Ironie. Da im Fernseher nichts Gutes lief, begab ich mich in die Küche und überlegte, was ich wohl kochen sollte. Wir konnten ja schlecht nur von Brownies leben. Die Schränke in der Küche waren rappelvoll. Es gab genug Zutaten für so ziemlich jedes Gericht, das ich kannte. Ich biss mir auf die Lippe und schaute mich ratlos um. Wenn ich doch nur wüsste, wie man kocht. Ich hatte mich bis vor kurzem hauptsächlich von Nudeln mit Fertigsoße und Tiefkühlpizza ernährt. Konnte ich Adrian so etwas auftischen? "Das kannst du nicht bringen", murmelte ich und schüttelte den Kopf. Ich nahm mir vor, mir in einer halben Stunde noch einmal Gedanken über unsere Mahlzeit zu machen und setzte mich im Wohnzimmer mit einer Tüte "light" Chips aufs Sofa. Was war Adrian denn für ein Freak? Ich hatte ihn noch nie etwas "ungesundes" in den Mund nehmen gesehen mit Ausnahme der Brownies. Während ich so da saß fiel mir etwas ein. Ich nahm mein Handy und hoffte, dass Daniel immer noch die gleiche Handynummer hatte. "Hi Daniel :) Wie geht es dir? Ich bin im Moment in London... ;)" Dann wartete ich ab. Innerhalb von fünf Minuten hatte ich eine Antwort. Grinsend schüttelte ich den Kopf. Die Generation von Heute...immer erreichbar. "Blakey, was hast du in London verloren?! Ich muss dich sofort sehen! Hast du Zeit?" Adrian war immer noch nicht da. So lannge dauerte es nicht, Brownies zu holen. Bestimmt würde er mich die ganze Nacht wieder allein lassen und amüsierte sich, dachte ich bitter. Und ich wollte auch noch etwas für ihn kochen. Der kann mich mal, dachte ich. "Wir treffen uns in einer halben Stunde im Rosie's, okay? :)", antwortete ich Daniel. Sofort bekam ich ein "Alles klar!" Schnell zog ich mir eine schwarze Jeans und ein grünes Top mit Spitze und viel zu weitem Ausschnitt an und ließ meine Haare ungebürstet. Ich sah aus, als wäre ich vom Blitz getroffen worden und beschloss die Haare zu einem Knoten zu drehen. Dann nahm ich mir meinen Mantel, schlüpfte in flache Ballerinas und verließ die Wohnung.  Als ich in der U-Bahn saß kam mir ein Gedanke. Ich holte mein Handy aus meiner Handtasche und schrieb: "Adrian ich bin unterwegs. Wie du siehst, habe ich mein Handy bei mir. Melde dich einfach, falls etwas sein sollte." Wann er die Nachricht wohl lesen würde? Er war bestimmt zu sehr damit beschäftigt mit irgendwelchen Models zu flirten, die er irgendwoher kannte. Ich steckte das Handy wieder in die Tasche und schaute aus dem Fenster. Es hatte begonnen zu regnen. Natürlich hatte ich keinen Schirm dabei. Plötzlich vibrierte mein Handy. Überrascht las ich Adrians Nachricht. Wie kam es, dass er etwas wahrgenommen hatte, dass von mir kam? "Wo bist du? Bleib nicht zu lang. Und bitte sag mir, dass du einen Schlüssel hast?" Er führte sich auf, als wäre er mein Vater. Ich wollte die Nachricht ignorieren, doch dann wurde ich stutzig. "Shit", entfuhr es mir. Ich hatte den Schlüssel vergessen. Wie sollte ich wieder in die Wohnung kommen, wenn Adrian so lang wegbleiben würde, wie in der Nacht zuvor? Er würde mich fertig machen. Widerwillig antwortete ich: "Ich habe den Schlüssel leider vergessen. Tut mir Leid." Ich biss mir auf die Lippe und wartete. Dann klingelte mein Handy. "Ja?", fragte ich zurückhaltend. "Sag mal Carma wie kann man so unfähig sein?", schrie Adrian mir ins Ohr. Ich verdrehte die Augen. "Tut mir Leid...es war ja keine Absicht", murmelte ich. Er atmete hörbar aus und ich konnte mir vorstellen, wie er gerade die Nase rümpfte oder sich entnervt mit der Hand über sein Gesicht fuhr. Er sah bestimmt unglaublich gut dabei aus. "Carma!". "Entschuldigung, was hast du gesagt?" "Wo bist du gerade?", fragte er. "In der U-Bahn. Ich würde gern zu Rosie's" Es blieb still. "Adrian?" "Ich denke nach", zischte er. Nach einer kurzen Pause sagte er mit etwas ruhiger Stimme: "Gut das ist nicht besonders weit. Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause. Ich bring dir den Schlüssel dort vorbei." Bevor ich noch etwas sagen konnte, hatte er bereits aufgelegt. Ich fühlte mich schrecklich. Nie konnte ich es ihm recht machen.

 Dann war ich auch schon an der Haltestelle angelangt und stieg aus. Ich würde fünf Minuten zu Rosie's brauchen. Zum Glück regnete es nicht mehr besonders stark, so dass ich nur etwas feuchte Haare hatte, als ich dort ankam. Daniel erkannte mich sofort und zog mich in eine innige Umarmung. Er rief: "Blakey, ich hab dich schrecklich vermisst. Wie geht es dir? Warum bist du hier? Oh mein Gott siehst du gut aus!" Ich lachte und löste mich aus der Umarmung. Bevor ich etwas sagen konnte, zog er mich an einen Tisch und rief der Bedienung entgegen: " Einmal Latte und einmal schwarzen Kaffee, bitte". Er kannte mich zu gut. Wir grinsten uns an und ich sagte: "Ich hab dich auch vermisst Daniel. Mir geht es ganz gut. Erzähl mir von dir. Ist alles in Ordnung?" Er winkte ab. "Mir gehts super. Lily gehts super. Mum und Dad gehts super. Sag schon, was tust du hier?" Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Was tat ich in London? War ich in den Flitterwochen? Mir fiel keine einleuchtende Begründung ein, also hob ich meine Hand so, dass er meinen Ehering sehen konnte. Daniel riss die Augen auf und starrte abwechselnd auf den Ring und zu mir. Ich senkte die Hand und wollte ihn nach Susan fragen, da unterbrach er mich mit einem gespielt verletzten Gesichtsausdruck. "Meine kleine Schwester heiratet und sagt ihrem Bruder nichts davon? Ich bin erschüttert." Er legte sich die Hand auf die Brust. Ich grinste und sagte nur: "Du bist gar nicht mein richtiger Bruder". Er öffnete den Mund, um zu protestieren, doch schloss ihn wieder, als sein Blick an etwas hinter mir hängen blieb. Ich drehte mich um und erkannte Adrian, der draußen stand und mich wütend anstarrte. Schnell stand ich auf, warf Daniel einen entschuldigenden Blick zu und ging hinaus. "Hi. Tut mir wirklich Leid wegen dem Schlüssel. Danke, dass du ihn mir bringst. Du wirst wieder länger unterwegs sein oder?" Wortlos reichte Adrian mir den Schlüssel und schaute an mir vorbei zu Daniel. Dann drehte er sich langsam zu mir. "Ich geh mit Freunden etwas trinken." Ich nickte ihm zu. "Alles klar. Ich bleib nicht so lang." "Mach doch was du willst", zischte er mit zusammengekniffenen Augen. Dann drehte er sich um und ging einfach. Verdattert schaute ich ihm hinterher. Er hatte die Hände in den Jackentaschen und den Kopf nach vorn gebeugt. Warum hatte er so beleidigt geklungen? Ich stand noch kurz da, doch als ich bemerkte, dass ich durch den wieder stärker gewordenen Regen nass wurde, steckte ich den Schlüssel in meine Hosentasche und ging zurück ins Cafe. Daniel wartete mit einem breiten Grinsen auf eine Erklärung, also erzählte ich ihm von Adrian und der arrangierten Hochzeit. Da ich nicht erwähnte, dass ich verliebt in Adrian war, hatte Daniel großes Mitleid mit mir und bafahl mir, ihn anzurufen, falls das "Arschloch" mich verletzen sollte. Nachdem wir uns über unser Leben ausgetauscht hatten, verabschiedeten wir uns. Daniel umamte mich wieder ganz fest und flüsterte mir ins Ohr: "Du musst glücklich werden Blakey. Versprich mir, dass versuchst glücklich zu werden." "Versprochen. Richte Mum, Dad und Lily bitte Grüße aus." "Du sagtest doch ich sei nicht dein Bruder", sagte er zwinkernd und machte sich auf den Weg. Kopfschüttelnd ging ich zur U-Bahn und fuhr nach Hause.

--------

Hey Leute :)

Danke an alle, die meine Geschichte lesen.

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich darüber freue, dass es Menschen da draußen gibt, denen gefällt, was ich schreibe.

Mir tut es wirklich sehr Leid, dass ich gerade so wenig schreibe :/

Das Studium macht mich fertig, obwohl ich gerade erst begonnen habe :)

Bitte bleibt dran, denn ich weiß schon ganz genau, wie diese Geschichte weitergeht...sie muss nur niedergeschrieben werden :)

Nein, Ich will.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt