19. Kapitel

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----- Blakes POV:

Ich schaute Adrian an. Er sah echt verzweifelt aus. Er hatte wohl keinen Schimmer, was er denn falsch gemacht haben sollte. Er starrte mir direkt in die Augen. Ich atmete tief durch und sagte mit bebender Stimme: "Ich habe überhaupt kein Problem. Ich weiß nicht, warum du denkst, ich hätte eins." Adrian schloss kurz die Augen und atmete hörbar aus. Er griff sich mit einer Hand an den Kopf und versuchte mit ruhiger Stimme zu sprechen: "Carma komm schon. Ich bin kein Idiot. Dass du ein Problem hast, ist aus 30 Metern Entfernung zu spüren." Ich zuckte zusammen. "Was soll das bedeuten?" Adrian verdrehte die Augen. "Du hast diese passiv-aggressive Art...obwohl so passiv bist du gar nicht. Ich glaube deine Zimmertür fliegt beim nächsten Zuknallen aus der Angel. Wie auch immer, es ist deutlich, dass etwas mit dir nicht stimmt. Also denke ich, sollten wir darüber reden und die Sache klären." Adrian hatte sich inzwischen neben mich aufs Sofa gesetzt. Ich vermied seinen Blick und schluckte schwer. Was hatte er gerade gesagt? Ich war passiv-aggressiv? Es stimmte etwas mit mir nicht? Der behandelt mich ja, als müsste ich zum Seelenklempner, dachte ich entrüstet. Gerade wollte ich ihm sagen, dass es mir seht gut ging und ich keinerlei seelischen Schaden hatte, als Adrian mich in die Seite stupste. Ich zuckte zusammen. Ich hasste das! Es kitzelte mich nicht, nein es schmerzte. Ich seufzte: "Adrian, lass das...Ich..." Er tat es wieder. Ich funkelte ihn an und sah, dass er versuchte zu lächeln. Er versuchte verzweifelt, die Stimmung zu lockern. Als ich noch einen Stupser spürte, sprang ich vom Sofa und baute mich vor Adrian auf. "Hör auf damit, verdammt nochmal!" Adrians Augen weiteten sich. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ich schnitt ihm das Wort ab: "Du willst wissen was mein Problem ist? Das willst du wirklich wissen?" Ich hatte die Hände in die Seiten gestemmt und spuckte die Worte aus. Adrian blickte mich an und nickte leicht. Ich riss die Arme in die Luft und rief: "Du Idiot. Du verdammter Idiot. Du fragst mich nach meinem Problem?" Ich schüttelte den Kopf. Adrian wollte etwas erwiedern, doch ich machte eine warnende Handbewegung in seine Richtung und er hielt seinen Mund. Seine Augen waren weit aufgerissen. Ich deutete auf ihn und rief: "Du! Du bist mein Problem Adrian!" Nun sprang auch Adrian vom Sofa auf. Er stand wenige Zentimeter entfernt von mir und rief entrüstet: "Ich? Was hast du für ein Problem mit mir? Blake ich weiß, ich war nicht gerade..." "Ja du. Du hast mein Leben ruiniert. Was hab ich dir getan Adrian?" Ich kämpfte gegen Tränen an, während meine Stimme immer lauter wurde. Adrian schaute mich schweigend an. Dann murmelte er etwas, das ich nicht verstehen konnte. "Was hast du gesagt?", fragte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Blake du reagierst über. Du wirfst mit vor, dein Leben ruiniert zu haben...Doch..." Erneut schnitt ich ihm das Wort ab. Ich wollte gar nicht hören, was er zu sagen hatte. "Weil du es ruinert hast! Adrian ich erkenn mich selbst nicht wieder. Es sind gerade Mal zwei Tage gewesen und ich bin nur noch am heulen. So bin ich nicht. DU machst mich zu einer Heulsuse." Ich schrie nun und spürte wie mir Tränen das Gesicht herunter liefen. Mit einer aggressiven Handbewegung wischte ich mir die Tränen weg und starrte Adrian an. Der starrte ratlos zurück. Dann machte er eine abwehrende Handbewegung. "Blake es ist eindeutig etwas nicht in Ordnung mit dir. Lass uns morgen über alles reden, wenn es dir etwas besser geht. Hast du deine Tage oder was?" Ich kniff die Augen zusammen und schrie: "Was soll der Scheiß? Warum stellst du mir eine so bescheuerte Frage?!" Noch bevor er antworten konnte, fuhr ich fort. "Ach vergiss es einfach. Sag doch einfach, dass dir alles scheißegal ist und du dieses Gespräch gar nicht führen willst. Und frag mich niemals wieder danach, ob ich meine Tage habe. Nie wieder." Dann machte ich auf dem Absatz kehrt und lief in die Küche. Ich öffnete die Kühltruhe und suchte nach Eis. Dann klappte ich den Deckel zu und schaute entnervt zu Adrian, der vollkommen regungslos an der Stelle stand, wo ich ihn zurückgelassen hatte. Ich rief in seine Richtung: "Wie soll ich frühstücken, wenn es kein Frühstück gibt?" Kopfschüttelnd und zu mir selbst sprechend verließ ich die Küche. "Fragt mich, was ich essen will und hat nicht mal Eis da..." Ich warf Adrian einen wütenden Blick zu und ging in mein Zimmer. "Blake, lass deine Wut nicht an der Tür raus." Ich knallte die Tür mit voller Wucht zu.

Nein, Ich will.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt