Das Spiel beginnt...

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Hier noch Kapitel 3. Es ist ein bisschen länger geworden als geplant, obwohl ich einiges raus gelassen habe, was ich mir für später aufheben möchte. Ich hoffe, es ist trotzdem noch ganz okay und vielleicht ein bisschen lustig. Viel Spaß beim Lesen ☺

Es war kurz vor 18 Uhr und nervös ging ich vor dem Nachbarhaus des Kaffees auf und ab, während ich auf Penny wartete. Hatte sie es sich anders überlegt? Ich würde es verstehen können. Sie hatte mich dermaßen mit ihrem Angebot überrumpelt, dass ich erst einmal mein rasendes Herz wieder unter Kontrolle hatte kriegen müssen. Die Aussicht einen Abend, vielleicht auch noch öfter in den nächsten Tagen, Penny wie meine Freundin behandeln zu dürfen, ihre Hand halten und ihr nahe sein zu können, ließ meine Emotionen vollkommen verrückt spielen und machte mich dennoch nervös. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass sie mir solch ein Angebot machen würde und doch hatte sie es getan und gleichzeitig zwei Probleme auf einmal gelöst. Vielleicht konnte ich die Zeit nutzen, um ihr zu beweisen, dass ich ihr ein guter Partner sein konnte und damit ihr Herz gewinnen?

Jetzt musste sie nur noch kommen, und...

"Hey, Sam. Wartest du auf jemanden?" Ich wandte mich zu der engelsgleichen Stimme um und lächelte sofort, als ich sie sah. Sie hatte sich leger gekleidet, statt der Dienstkleidung, die sie eigentlich in zwei Stunden zum Schichtbeginn tragen musste, aber ich wollte mich nicht beschweren. Ich sah sie selten in etwas anderem, als unserer Dienstkleidung - selten aber sehr gern.

"Auf dich natürlich. Ich wollte dich nicht alleine dort hineingehen lassen. Du weißt ja gar nicht, was auf dich zu kommt", erwiderte ich verlegen.

"Gibt es etwas, was ich wissen sollte?"

"Was meinst du?"

"Na was hast du ihnen über deine Freundin erzählt? Wie sollte ich sein? Was mache ich beruflich oder privat gerne?"

"Sei einfach ganz natürlich und du selbst, es wird schon passen. Sie werden dich lieben." Ich hakte schnell ihren Arm in meinem ein und führte sie zur Tür, bevor sie noch weitere Details erörtern wollte. Ihren skeptischen Blick ignorierte ich geflissentlich. Ich hoffte nur, dass meine Mutter sich zurückhielt und nicht verriet, dass sie bereits alles über Penny wusste, was es zu wissen gab. Ich wusste nicht, wie ich das Penny erklären sollte.

Wir betraten das Lokal und ich entdeckte meine Eltern in der Ecke sitzen. Charly hatte offensichtlich noch einen zweiten Tisch rangeschoben, damit wir alle Platz finden würden und bereits die Teller eingedeckt.

Die Zwillinge liefen grade jeder mit einer Schüssel bewaffnet an uns vorbei und begrüßten uns beide fröhlich. Kinder waren einfach wunderbar. Sie nahmen alles so hin, wie es kam, ohne Fragen zu stellen. Aber ihre Begrüßung ließ auch die vier Erwachsenen aufschauen und ich hörte, wie hinter dem Tresen ein lautes Scheppern erklang, als Charly das Besteck aus den Händen fiel. Er riss die Augen auf, als wolle er fragen, was hier los sei und ich schüttelte unmerklich den Kopf. Ich hätte ihn anrufen sollen.

"Du musst Penny sein. Es freut mich so dich kennenzulernen", rief nun meine Mutter aufgeregt, ergriff Penny's Hände und musterte sie einen Moment lächelnd, ehe sie sie umarmte, was Penny offensichtlich vollkommen überrumpelte."Ich bin Jenni. Sami, mein Schatz. Wie schön dich wiederzusehen", sagte sie nun und fiel mir um den Hals, während ich sah, wie Penny uns grinsend beobachtete. Mit den Kosenamen meiner Mutter würde sie mich sicher noch lange aufziehen.

"Ich bin auch sehr froh, euch zu sehen, Mum. Du siehst blendend aus."

"Ach, du. Ein Schmeichler, wie sein Vater. Aber ich denke in den Genuss kommst du ebenfalls ständig, oder Penny?", wandte sie sich meiner Begleitung zu, ließ ihr aber keine Zeit zu antworten."Ach, ihr seid so ein schönes Paar!", sagte meine Mutter nun zufrieden, als sie uns regelrecht zusammenschob und ich legte wie automatisch meinen Arm um Penny, zögernd erst, doch sie schien es nicht zu stören, also legte ich meine Hand auf ihrer Taille ab. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Charly meine zögernde Geste beobachtete und nun fragend eine Augenbraue hob, als er mir ins Gesicht sah, doch ich schüttelte nur unmerklich mit dem Kopf.

Ein schönes, falsches SpielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt