Ein schönes, falsches Spiel

Ein durchwachsener Morgen

Hallo ihr ☺ Hier das nächste Kapitel. Ich komme bisher mal gut voran. Bitte wundert euch nicht über die Namen von Sam's Eltern. Ich habe mir (wie auch bei Penny's Eltern und den Kindern in den One-Shots) walisische Namen raus gesucht.
Auch werde ich diesen ersten Tag in 4 Kapitel aufteilen, weil mir dazu so viel in den Kopf kam. Ich hoffe mal nicht, dass es so weiter geht, sonst wird die Geschichte seeehr lang 😂
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. 

Auch wenn ich Sam gegenüber gelassen gewirkt hatte, lief ich in Wirklichkeit innerlich Amok. Seine Mutter war zauberhaft gewesen. Ich hatte selten so einen freundlichen und offenen Menschen kennengelernt. Sein Vater dagegen war eher zurückhaltend und doch auch sympathisch. Er hatte mich von beiden am meisten überrascht mit seiner offenen Art, hatte ich doch mit einem unzufriedenen Vater gerechnet. Doch die erwarteten Sticheleien in Sam's Richtung waren weitestgehend ausgeblieben. Dafür ging mir nicht aus dem Kopf, warum Sam's Mutter mich auf den ersten Blick erkannt hatte, als hätten wir uns bereits getroffen. Sie hatte gesagt, Sam hätte von mir geschwärmt. Sollte er mich im Hinterkopf gehabt haben, als er gezwungen war, seine Geschichte mit Beschreibungen seiner imaginären Freundin zu belegen? Es wäre wohl zu viel verlangt gewesen.

Schlimmer dagegen war aber die Tatsache, dass dieses Spiel dank ihr weiter ging, als wir beide erwartet oder bedacht hatten. Man konnte es Jenni nicht verdenken. Sie war die Frau eines Fischers und die trugen das Herz auf der Zunge, wie ich aus Erfahrung wusste. Sie hatte lediglich ausgesprochen, was sie annahm und uns damit ziemlich tief rein gerissen. Ich sollte bei Sam übernachten, was mir allein schon die Schamesröte ins Gesicht trieb. Man schlief doch nicht als alleinstehenden Frau im Bett eines anderen Mannes?! Das Schlafzimmer eines Menschen war ein Intimbereich, in den man nicht einfach eindrang und es sich dort gemütlich machte, ohne dass das Umfeld dabei auf komische Ideen kam...

"Du bist schon die ganze Nacht so nachdenklich, Penny. Ist alles in Ordnung?", fragte Ellie mich nun, als sie sich streckend in die Küche zurückkam. Sie hatte die letzten vier Stunden genutzt, um ein wenig zu schlafen, nachdem ich von meinem Ausflug zurückgekehrt war. Ich war vorher bereits dran gewesen, aber erholsam war der Schlaf nicht gewesen, weil mich ständig Träume heimsuchten und aufwühlten, die auf das zurück gingen, was mir und Sam in der nächsten Nacht noch bevor stand.

"Es ist alles gut, Ellie. Ich habe nur schlecht geschlafen."

"Hat das vielleicht was damit zu tun, dass du scheinbar dabei bist, bei Sam einzuziehen?", fragte sie mich nun grinsend, als sie sich einen Kaffee nahm und mir lief es kalt den Rücken hinunter.

"Wie kommst du darauf?" Ich versuchte unschuldig zu wirken.

"Ach komm, Morris. Ich habe am Screen gesehen, dass Venus bei deinem Haus war." Ich musste unbedingt rauskriegen, wie man dieses dämliche GPS-System ausschaltete."Und ich habe gesehen, dass du eine Tasche in Sam's Garten gebracht hast. Warum  muss ich es bitte auf diese Weise erfahren, dass du dir endlich den Mann deiner Träume angeln konntest?!"

"Ich habe ihn mir nicht geangelt, Ellie", murrte ich missmutig und atmete tief durch. Was sollte das alles? Abstreiten nutzte bei Ellie ja doch nichts, also setzte ich mich zu ihr und erzählte ihr von Sam's Problem und dem gestrigen Abend.

"Und jetzt musst du bei Sam schlafen!?" Sie kämpfte wirklich gegen das Lachen an, verlor aber haushoch und ich funkelte sie böse an."Das ist echt seltsam, dass ihr euch ein Bett teilen werdet und nicht einmal zusammen seid." Ich wartete geduldig aber dennoch genervt, bis sie sich wieder eingekriegt hatte."Meine Güte, bei dem Tempo, dass die Frau vorlegt, redet sie euch bis Ende der Woche vor einen Priester." Jetzt fiel mir die Kinnlade runter. Das konnte Jenni doch nicht...doch, ich traute  es ihr zu, dass sie mit dem Thema anfing. Aber dann wäre das Schauspiel sofort beendet!