Bettgeflüster

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Hallo ihr. Hier das nächste Kapitel.
Viel Spaß beim Lesen. 🤗

Ich ging als letzter ins Bad und spritzte mir eiskaltes Wasser ins Gesicht.

Als Penny eben in T-Shirt und kurzer Hose ins Zimmer zurück gekommen war und mich gefragt hatte, welche Seite vom Bett die ihre war, hatte ich schlucken müssen. Mit jeder Minute rückte der Moment näher, dass ich mich neben sie legen musste. Sie lag wahrscheinlich schon drüben in meinem Bett und eine Mischung aus Vorfreude und Angst machte sich in mir breit.

Seit dem vorigen Abend gab es Momente in denen ich meinte, eine Chance bei ihr zu haben - ein Blick, etwas das sie sagte oder eine Geste, gaben mir Hoffnung. Und dann war sie wieder zurückhaltend oder errötete, wenn ich sie berührte. Ich tat es ebenfalls, wie konnte ich nicht? Meine Mutter brachte uns in die unmöglichsten Situationen, dadurch dass sie einfach drauf los sprach. Ich wusste, wenn sie gewusst hätte, wie es wirklich um uns stand, dann würde sie das nicht machen. Sie wusste es aber nicht besser und sie hatte Penny so herzlich aufgenommen, dass es mir vor Stolz die Brust schwellte. Gwendolyn hatte es damals nicht so leicht und auch meine erste und letzte Freundin in der Schule hatte einen schwierigen Stand gehabt. Keine war je gut genug für ihre Söhne gewesen, oder musste erst richtig unter die Lupe genommen werden, so wie Gwen. Penny dagegen war perfekt und das hatten auch meine Eltern sofort erkannt.

Wenn sie sich doch nur etwas zurücknehmen würden. Ich hatte solch eine Angst, dass Penny sich von mir distanzieren könnte, wegen all der peinlichen Situationen, in die sie uns brachten.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich mir wie in Trance die Zähne geputzt hatte und kam erst wieder zu mir, als ich die Tür zum Schlafzimmer öffnete und Penny in meinem Bett sitzen und lesen sah.

Es war ein so wundervoller Anblick, dass ich kurz verharrte und es erregte ihre Aufmerksamkeit.

"Ist alles in Ordnung, Sam?"

"Oh, ja klar. Ist irgendwie nur ungewohnt, dass jemand im Bett auf mich wartet", erwiderte ich und versuchte meine Nervosität mit einem Lächeln zu überspielen.

Ich griff mit zitternden Fingern nach der Decke und schlüpfte darunter. Täuschte ich mich, oder hatte Penny mich grade gemustert? Gefiel ihr was sie sah oder war es ihr unangenehm, dass ich nur Boxershorts und Shirt trug? Vielleicht sollte ich den Ski-Anzug anziehen, wenn sie sich dann wohler fühlte?

"Sam?" Ich schaute fragend zu ihr auf. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich bereits lag und die Decke anstarrte."Deine Gedanken rotieren so laut, dass ich Angst habe, dir könnte gleich der Schädel platzen. Was ist los?" Die perfekte Penny. Stets fürsorglich und gelassen.

"Es ist alles okay. Es war einfach nur ein langer Tag", erwiderte ich, ohne meinen Blick von der Decke zu wenden und ich sah aus den Augenwinkeln, wie sie sich mir zugewandt hinlegte.

"Erzähl schon, was belastet dich so?"

"Irgendwie geht mir das alles zu sehr an die Nerven. Die direkte Art meiner Mutter, die Babyfotos, Charly's Sticheleien. Ich hab dich da in eine Situation gebracht, die ich nicht vorhergesehen habe. Ich hätte es aber sehen müssen." Ich legte den Arm über die Augen und stöhnte genervt auf.

"Hör auf dich zu quälen Sam. Wir schaffen das schon."

"Wie oft wärst du am liebsten weggelaufen? Mal ganz ehrlich!"

"Ich glaube das war nur heute morgen mal der Fall. Ich hätte mich gerne irgendwo versteckt, um mich mal so richtig zu schütteln vor Lachen über dein Tarzan-Outfit." Ich wandte ihr das Gesicht zu und sah, dass sie ihren Kopf auf ihrem angewinkelten Arm abstützte und mich breit anlächelte."Wie hoch stehen meine Chancen, dass du das beim nächsten Fasching anziehst?"

Ein schönes, falsches SpielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt