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~Hermione POV~

Die nächste Woche besuchte sie mit Cecil Bedürftige Menschen in ganz England. Sie reisten entweder per Portschlüssel oder apparierten dahin wo es möglich war.
Hermione mochte es die Ärmeren zu versorgen. Es bereitete ihr Freude Essen zu verteilen und mit den Leuten zu sprechen. Sie hörte sich gern ihre Sorgen an und versuchte ihnen zu helfen wo es möglich war.

Am Freitag Mittag waren sie wieder in London in einer Obdachlosenunterkunft. Hermione kam nicht umhin zu bemerken, dass ziemlich viele Helfer anwesend waren. Wie sie gehört hatte, sollte auch die Hexenwoche kommen und ein Feature über die Arbeit machen die sie leisteten.

Wahrscheinlich war das der Grund für den Auflauf. Es machte sich gut, wenn alle einen dabei sahen, wenn man Gutes tat.
Sie selbst kümmerte sich überhaupt nicht um die Reporter und Kameras. Wenn einer mit ihr sprechen wollte, blockte sie einfach ab. Immerhin hatte sie genug Erfahrung mit Reportern. Irgendwann ließen sie sie von selbst in Ruhe.
~

„Miss Granger?", Hermione konzentrierte sich so sehr auf die Lebensmittelausgabe, das sie gar nicht mitbekommen hatte, dass jemand neben sie getreten war.
„Ja?", sie hob den Kopf und starrte in zwei hellblaue Augen. Das Gesicht dazu erfasste sie im nächsten Moment.
„Ob ich kurz die Gelegenheit nutzen könnte, um mit ihnen zu sprechen?", Narcissa Malfoy stand vor ihr und sah sie umwerfend ehrlich lächelnd an.
„Natürlich, Mrs. Malfoy.", hörte sie sich selbst sagen.
Hermione konnte sich keinen Reim darauf machen, was sie von ihr wollen könnte.
Narcissa Malfoy führte sie ein Stück nach hinten in die Küche, um ungestört zu sein.

Hermione sah, wie die Ältere um Worte rang. Daher nahm sie ihre Hände in ihre und lächelte sie freundlich an.
Sie hatte nie einen Groll gegen Narcissa Malfoy gehegt und sie konnte sich sehr gut an den Brief erinnern, den sie ihr nach der Anhörung geschickt hatte. Sie hatte sich in aller Förmlichkeit bei Hermione bedankt und auch entschuldigt, für alles was in Malfoy Manor passiert war.

„Miss Granger. Ich möchte mich nur noch ein Mal persönlich bei ihnen bedanken. Sie haben mir und meinem Sohn das Leben gerettet und ich möchte das sie wissen, dass sie mich gern um einen Gefallen bitten können. Ich schätze ihre Arbeit sehr und ich hoffe wir werden noch öfter die Gelegenheit bekommen miteinander andern zu helfen.", sie sah Hermione dabei direkt in die Augen und in Narcissa's bildeten sich Tränen.
„Nicht doch, Mrs. Malfoy. Es war alles nur die Wahrheit was ich damals gesagt habe. Mein Beileid noch zu ihrem Verlust. Ich würde mich auch freuen, wenn wir öfter miteinander arbeiten würden.", Hermione lächelte Narcissa ehrlich an.

Es gefiel ihr, dass sie die alten Sachen hinter sich lassen konnten. Es bestärkte sie nur darin, dass sie das Richtige tat. Ganz gleich was Ron und Harry dachten.
Sie verstanden es nicht. Das Hermione ihren sicheren Platz im Ministerium aufgegeben hatte, um gesellschaftlich aktiv zu werden.
So sah sie die Beiden auch nur noch an Feiertagen, wenn Mrs. Weasley sie alle dazu nötigte zu kommen und an einem Tisch zu sitzen.
Sie waren Freunde und würden es immer bleiben, aber ihre Interessen waren in gänzlich verschiedene Richtungen gewandert.

~Draco POV~

„Weißt du mit wem ich heute gesprochen habe?", seine Mutter war aufgeregt, dass spürte er deutlich. Umso angenehmer war das Freitagsdinner, welches sie fast jede Woche zusammen aßen.
„Du wirst es mir sicherlich gleich erzählen, Mutter.", gab er leicht schmunzelnd zurück. Er wusste, dass seine Mutter alleine war, viel zu oft und er sich um sie kümmern musste.

„Rate!", forderte sie. Sie musste jemand wirklich tolles gesprochen haben, dass sie so aus dem Häuschen war.
„Keine Ahnung. Der Minister?", Draco tat ihr nur ausnahmsweise den Gefallen zu raten. Er hasste es etwas erraten zu müssen. Wie hoch war schon die Chance wirklich auf das Richtige zu tippen?

„Ganz falsch! Hermione Granger!", grinste sie fröhlich und Draco wäre fast an seinen Erbsen erstickt.
„Was?", krächzte er regelrecht.
„Na Hermione Granger. Du weißt wer sie ist! Das Mädchen was für uns ausgesagt hat. Harry Potters Freundin. Ich habe sie außerdem nächste Woche zum Tee eingeladen. Sie ist gerade viel mit Cecil unterwegs.", seine Mutter plapperte aufgeregt. Warum sie allerdings wegen Granger so aufgeregt war, erschloss sich ihm nicht wirklich.
Immerhin wusste er jetzt aber warum sie bei dem Essen gewesen war.
Cecil Parkinson steckte dahinter.

„Warum genau freust du dich so darüber?", fragte er, als er sich wieder unter Kontrolle hatte.
„Sie hat uns gerettet! Und ich finde sie ist ein ausnahmslos fantastisches Mädchen. Sie setzt sich sehr für die Bedürftigen ein.", Draco überlegte ob seine Mutter ihn hereinlegte, aber sie schien es völlig ernst zu meinen.

„Das ist schön.", mehr konnte er dazu nicht sagen.
„Du magst sie nicht?", stellte seine Mutter fest.
„Ich kenne sie gar nicht, Mutter. Und ich hege auch kaum die Absicht sie näher kennenzulernen.", stellte er klar. Denn genauso war es - was wusste er schon von ihr?
Sie waren nie Freunde gewesen.
Pah! Wie auch?
Sie stand gegen alles was sein Vater ihm je beigebracht hatte. Dass das alles gequirlter Mist war, wusste er inzwischen auch. Aber nur deswegen würde er bei ihr nicht zu Kreuze kriechen. Es reichte, wenn seine Mutter das tat.

„Deshalb lerne ich sie jetzt kennen. Cecil sagt, dass sie ganz außergewöhnlich ist!", Draco nickte kurz angebunden und lenkte ihr Gespräch unumgänglich auf andere Themen.
Er hatte eindeutig genug davon über die Heilige Hermione Granger zu sprechen.
~

Am nächsten Abend hatte Draco sich mit Blaise und Goyle verabredet, um einen Abend im Club abzuschalten.
Aus irgendeinem Grund hatte sich Granger in seine Träume gestohlen und er hatte den Gedanken an sie über den ganzen Tag nicht abschütteln können. Er hoffte das der Alkohol und eine schöne Frau in seinen Armen das änderten.

Aber da war sie!
Leibhaftig!
In diesem Club!
Auf der Tanzfläche!
Ausgelassen tanzte sie mit anderen Frauen, wahrscheinlich Freundinnen.
Ihr Körper steckte in einer verboten engen Hose und einem glitzernden Top. Nicht so als ob sie sich wirklich viele Gedanken gemacht hätte, wie sie aussah. Und das war genau das Detail, welches sie von den anderen abhob.
Sie sah gut aus.
Viel zu gut, fand er und wandte den Blick ab.

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