Kapitel 14

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Irgendwann am frühen Morgen wurde ich kurz halb wach und bemerkte, dass ich eng umschlungen mit Aiden kuschelte. Ich war allerdings noch viel zu benebelt und müde, um es zu realisieren und schlief schnell wieder ein.

Als ich das nächste Mal wach wurde, war Aiden bereits aufgestanden und die Sonne schien hell ins Zimmer. Gähnend rappelte ich mich auf und streckte mich. Ich hatte leichte Kopfschmerzen und fühlte mich etwas matschig. Bevor ich richtig wach werden konnte, brauchte ich auf jeden Fall einen Kaffee. Ich stand auf und tappte müde ins Bad, wo ich mich kurz frisch machte, bevor ich die Küche ansteuerte.

Dort fand ich auch Aiden vor, der bereits am Rumwerkeln war. „Morgen", murmelte ich und stellte mir gleich eine Tasse in die Kaffeemaschine. „Guten Morgen", erwiderte er deutlich wacher als ich und lächelte mich an. „Ich habe schon mal angefangen Frühstück vorzubereiten, ich hoffe das ist okay. Habe ich dich geweckt?" „Nein nein", erwiderte ich. „Und danke! Hast du gut geschlafen?" Er nickte. „Und du?" Ich nickte ebenfalls und versuchte geflissentlich den Fakt zu ignorieren, dass wir heute Nacht eng umschlungen gekuschelt hatten. Tu einfach so als wäre das nie passiert, Mary! Trotzdem wurde ich ab und zu rot, wenn Aiden sich streckte und sein T-Shirt so hochrutschte, dass ein Stück seiner trainierten Bauchmuskeln zu sehen war. Oh Gott...

Nachdem ich meine erste Tasse Kaffee geleert hatte, ging es mir schon besser und gemeinsam mit Aiden deckte ich den Frühstückstisch. Angelockt von dem Geruch von Rührei und Toast, kam schließlich Nate aus dem Schlafzimmer. „Morgen Bro, Mary", meinte er mit einem Kopfnicken und bediente sich ebenfalls zuerst an der Kaffeemaschine. Er störte sich nicht daran, dass er oberkörperfrei herumlief und schien sich hier schon genauso zu Hause zu fühlen, wie ich.

„Gut geschlafen?", fragte er schließlich und setzte sich mit seiner Kaffeetasse zu uns an den Esstisch. Wir nickten beide und ich konnte nicht verhindern, dass ich sofort wieder etwas rot wurde. Ein vielsagendes Grinsen bildete sich auf Nates Lippen. „Habt ihr überhaupt geschlafen?" „Natürlich! Ich bin sofort eingeschlafen", rief ich schnell aus, was Nate zum Lachen brachte. Aiden boxte seinem Bruder mahnend gegen die Schulter. „Im Gegensatz zu euch schon", sagte er. „Tja, was soll ich sagen?", erwiderte Nate nur und lehnte sich zufrieden grinsend zurück.

Irgendwann wurde auch Tori wach und wir frühstückten zusammen. Danach halfen die Jungs noch aufzuräumen und verabschiedeten sich dann.

Sobald die Tür hinter ihnen zugefallen war, sprang Tori aufgeregt zu mir und fasste mich an den Schultern. „Und?!" „Was und?", fragte ich gespielt unwissend. „Jetzt tu nicht so! Du hast neben ihm geschlafen, ich möchte alles wissen!" „Genau, neben ihm. Das war's", versuchte ich das Thema abzuwenden, doch meine roten Wangen verrieten mich mal wieder. „Mary Houston! Wenn ich sage ich möchte alles wissen, dann meine ich das auch so." „Na schön", gab ich nach. „Es kann sein, dass wir heute Nacht gekuschelt haben. Aber ich habe die ganze Zeit geschlafen und bin nur einmal ganz kurz halb wach gewesen. Als ich richtig aufgewacht bin, war er schon längst in der Küche am Werk."

Sofort kreischte Tori begeistert auf. „Ich wusste doch, dass es eine gute Idee war, ihn einzuladen!" „Du glaubst es war eine gute Idee, dass er dabei war, als wir betrunken waren? Mit Luke anwesend? Ich bin auf seiner Schulter eingeschlafen und danach hast du ihn gezwungen mit mir auf dem Sofa zu übernachten, wo wir anscheinend gekuschelt haben. Jetzt denkt er wir sind eine Horde von kindischen Säufern und ich hänge an ihm wie ein Klammeräffchen. Ich weiß nicht, ob die Idee so gut war...", erwiderte ich ironisch. „Ach Quatsch!", rief Tori. „Wir haben uns alle locker kennengelernt und er fand es bestimmt toll, dir so nahe zu kommen. Hast du seine Blicke etwa nicht gesehen? Er hat dich die ganze Zeit so angeschaut, als wärst du das tollste auf der Welt. Der Kerl will dich, Mary, da können wir uns jetzt sicher sein."

„Du warst total besoffen. Bist du sicher, dass du da nicht etwas zu viel hineininterpretierst?", erwiderte ich immer noch kritisch. Ich hatte mich bestimmt total blamiert.

„Nicht nur gestern Abend, auch heute früh. Aber apropos besoffen, ich habe immer noch einen Kater. Mittagsschlaf?" „Mittagsschlaf!" Wir grinsten uns an und schmissen uns auf die Couch. „Warte mal, will ich hier liegen oder sollte ich lieber frisches Bettzeug holen?", fragte Tori noch und wackelte mit den Augenbrauen. Ich schlug ihr leicht gegen den Oberarm. „Ich hab doch gesagt, es ist nichts passiert!" „Na schön, wenn du meinst." Sie zuckte mit den Schultern und kuschelte sich ein. Ich machte es mir ebenfalls gemütlich und kam nicht umhin, Aidens Geruch zu bemerken, der noch in den Decken hing. Es dauerte nicht lange, bis wir wieder eingeschlafen waren.

Am Abend nahm ich all meinen Mut zusammen und beschloss Aiden anzurufen. Ich musste dringend Schadensbegrenzung betreiben. Es klingelte nur zwei Mal, bevor er ranging. „Aiden Welstone" Beim Klang seiner Stimme musste ich unwillkürlich lächeln. „Hi Aiden, hier ist Mary." „Mary, hi! Wie geht es dir?" „Gut und selbst?" „Mir auch, danke. Was gibt's?" „Ich wollte mich für gestern naja entschuldigen. Wir haben es wohl etwas zu sehr krachen lassen. Ich hoffe du hast dich nicht unwohl gefühlt", sagte ich vorsichtig. Aiden lachte leise. „Ach Quatsch! Du brauchst dich doch nicht entschuldigen! Es war schön, deine Freunde kennenzulernen. Ich fand den Abend sehr amüsant." „Wirklich?" „Ja, wirklich. Mach dir keine Gedanken, Mary. Ich bin froh, dass Victoria mich eingeladen hat." Das zu hören, erleichterte mich ein wenig. „Und das Übernachten war auch okay?" „Natürlich! Mein Fahrer ist bestimmt froh, wenn er nicht nachts um drei aufstehen und mich durch die Gegend fahren muss." „Das stimmt wohl. Ich hoffe ich bin dir nicht zu sehr auf die Pelle gerückt?" „Aber nein! Wenn dann war es andersrum", erwiderte er sofort. „Also ich habe sehr gut geschlafen", sagte ich und lächelte leicht. „Das freut mich. Ich auch." Ob er auf das Kuscheln anspielte? Hatte es ihm gefallen?

Wir unterhielten uns noch ein wenig über den Abend. Als ich mich von ihm verabschieden wollte, hielt er mich noch einmal auf. „Eins noch, Mary!" „Ja?" „Wann kann ich dich wiedersehen?" Sofort musste ich grinsen. „Wann immer du willst." „Dann lade ich dich morgen Abend ein!" „Oh! Und darf ich diesmal erfahren, wo wir hingehen?" „Darfst du", erwiderte er und ich konnte sein Grinsen quasi hören. „Und?" „Wir gehen zu mir nach Hause." Oh mein Gott, ich würde Aidens Wohnung sehen!

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Danke für 1k Reads! 🤍

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