Kapitel 8

250 33 17
                                    

Jean Granger´s P.O.V.

Ich ließ Hermione los und eilte in die Küche. Schnell setzte ich Wasser für einen Tee auf und schnitt ein paar Stücken vom Kuchen, den ich am Vortag gebacken hatte ab.

Mit einem Tablett auf dem vier Teller mit großen Kuchenstücken, die Teekanne und vier Tassen standen.
So schnell es ging verteilte ich die Tassen und Teller und goss jedem Tee ein, ich wollte so schnell wie möglich hören, was meine Tochter das letzte Jahr über gemacht hatte und warum ich sie nicht erkannt hatte.

Als ich mich neben meinen Mann gesetzt hatte sagte dieser: „Jetzt aber los!“ Hermione warf Ronald einen Seitenblick zu und begann dann zu erzählen.

„Das alles fing am Ende unseres sechsten Hogwartsjahres an. Nachdem Professor Dumbledore gestorben war, war es Harry´s Aufgabe die Horkruxe zu finden und zu zerstören.“, sagte sie. An dieser Stelle unterbrach ich sie auch, wenn ich wusste, wie sehr sie das hasste: „Was genau sind Horkruxe?“

Sie warf mir einen leicht verärgerten aber auch verstehenden Blick zu und fuhr dann fort: „Horkruxe sind schwarz magisch. Wären sie nicht zerstört worden wäre Voldemort unsterblich gewesen.“ Hieß das, dass er jetzt tot war? „Natürlich haben wir Harry versprochen ihn zu begleiten und ihm zu helfen. In den Sommerferien habe ich lange überlegt wie ich euch schützen kann…“ „Uns schützen?“, fragte Paul. „Wenn Voldemort erfahren hätte, dass ich bei Harry bin und ihm helfe, wäre er zu euch gekommen und hätte euch wahrscheinlich umgebracht…“, antwortete sie und ich sah, wie ihr ein Schauer den Rücken hinab lief, „Auf jeden Fall habe ich beschlossen euer Gedächtnis zu verändern, ich habe jede eurer Erinnerungen in denen ich vorkam so verändert, als wäre ich nie dort gewesen.“

„Du hast was?“, rief ich aufgebracht. „Mum, ich wollte euch schützen!“, sagte sie, „Wäre es dir lieber gewesen zu sterben?“ „Nein, natürlich nicht, aber…“, murmelte ich.

Sie wischte sich kurz über die Augen und erzählte dann weiter.
Wie es schien war sie direkt zu Ronald´s Familie appariert und hatte mit ihnen zusammen Harry geholt.

Als ich hörte, dass auf der Hochzeit des ältesten Bruders Todesser aufgetaucht waren und sie wenige Stunden erneut aufgespürt hatten, zog ich scharf die Luft ein.

Während Hermione erzählte, was sie und ihre beiden Freunde im letzten Jahr alles durchgemacht hatten, tat sie mir unendlich leid. Sie war noch so jung, in unserer Welt noch nicht einmal ein Jahr lang erwachsen und dennoch hatte sie so viel durchmachen müssen.

Sie hatte gekämpft, war verletzt worden und hatte Freunde verloren. Es tat mir leid in dieser Zeit nicht für sie da gewesen sein zu können, sie nicht getröstet zu haben.

Ich war schockiert und etwas wütend, dass sie unsere Erinnerungen manipuliert hatte und uns fort geschickt hatte, aber ich verstand sie, ich konnte nicht auf sie wütend sein nach all dem, was sie durchgemacht hatte.

Es war sicher nicht leicht für sie gewesen das zu tun, aber sie hatte uns nicht auch noch verlieren wollen.

_________

Einige Stunden nachdem Hermione und Ronald ihre Geschichte zu Ende erzählt hatten saß ich mit ihr im Garten. „Mum?“, fragte sie und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Was denn Schatz?“, fragte ich und strich ihr eine lose Haarsträhne hinters Ohr. „Was passiert jetzt?“, fragte sie, „Also ich meine, wenn Ron und ich wieder nach England reisen, kommt ihr mit?“

„Ich weiß es noch nicht, Schatz. Ich fände es schön wieder in London zu leben, es ist und bleibt meine Heimat, aber hier gefällt es mir auch sehr gut.“, sagte ich, „Ich werde in Ruhe mit deinem Vater darüber reden!“

„Was habt ihr den vor?“, fügte ich einige Momente später hinzu, „Du und Ronald.“
„Wenn es für euch ok ist würden wir gerne bis kurz vor Ende der Sommerferien hier bei euch bleiben. Wir können uns auch ein Hotelzimmer mieten, wir wollen einfach Zeit mit euch verbringen.“, sagte sie, „Wenn die Ferien vorbei sind kehren Ginny und ich für unser letztes Jahr nach Hogwarts zurück und Harry und Ron starten ihre Ausbildung.“

„Natürlich könnt ihr bei uns bleiben! So lange ihr wollt. Ich bin sicher, wir finden ein paar schöne Sachen, die wir zusammen machen können!“, sagte ich, „Und ich möchte Ronald besser kennen lernen!“

Ich war froh, dass Hermione von sich aus vorschlug noch eine Weile zu bleiben. Ich wusste tatsächlich noch nicht ob wir jetzt, wo wir uns wieder an unsere Tochter erinnern konnten zurück nach London ziehen würden.
Natürlich wollte ich bei ihr sein, wollte in der Nähe sein, wenn sie mich brauchte oder irgendwann mal Kinder bekommen würde, aber wie ich schon zu ihr gesagt hatte, Australien gefiel mir!

In den letzten Monaten hatten wir uns hier ein neues Leben aufgebaut, ein Haus gekauft und eine neue Praxis eröffnet.
Rockingham war für mich fast so viel „zu Hause“ geworden, wie London.

Mit einem Ächzen erhob ich mich aus dem Gras und ging zurück ins Haus. Paul unterhielt sich gerade mit Ronald, der gerade sagte: „Oh bitte, nennen Sie mich Ron! Jeder macht das! Nur Hermione und meine Mum nennen mich manchmal Ronald, wenn sie wütend sind.“

Lachend lief ich an ihnen vorbei in die Küche. Polternd kramte ich einen Topf, eine Pfanne, eine Packung Nudeln und Tomaten aus den Schränken und breitete alles auf der Arbeitsfläche aus.

________

Ich hatte gerade irgendwie Lust zu schreiben, deswegen gibt's heute wieder ein neues Kapitel :)

Bald geht's dann nach London zu Harry und Ginny...
Ich hoffe, dass es dann ein bisschen spannender wird xD

Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Soll ich öfter aus anderen Perspektiven schreiben?

The Potters - Spuren der Vergangenheit✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt