Ginny's P.O.V.
Als ich spürte, wie eine Hand mir sanft eine Haarsträhne hinters Ohr schob öffnete ich meine Augen. Schläfrig blickte ich Harry entgegen, der über mich gebeugt da stand.
In meinem Zimmer war es schon fast dunkel und ich konnte nur seinen Umriss erkennen.
„Hey, Schatz, gut geschlafen?", raunte er mir ins Ohr. Stumm nickte ich. „Sehr gut!", murmelte er, „Wir müssen bald los." Leise stöhnte ich auf. Es kam mir falsch vor jetzt aufzustehen, viel lieber hätte ich Harry zu mir herunter gezogen und hätte an ihn gekuschelt weiter geschlafen.
Aber es ging nicht.
Bereits am Nachmittag hatten wir uns schlafen gelegt. Wenn alles nach Plan verlief sollte es jetzt etwa zehn Uhr Abends sein, der Flug von Ron, Hermione und Mr und Mrs Granger würde in etwa einer Stunde am Londoner Flughafen landen.
Harry und ich würden sie dort abholen, sie hatten eine sehr lange Reise hinter sich und ich konnte mir vorstellen, dass sie gerade für meinen Bruder, der Muggeltechnik sehr skeptisch gegenüber stand, sehr anstrengend gewesen sein muss.
Ich brannte darauf Hermione zu erzählen, was wir herausgefunden hatten, aber Harry und ich hatten beschlossen, dass das bis morgen warten musste.
Die letzten Tage über hatten Harry und ich viel über diese neue Situation geredet. Wir hatten überlegt, was nun geschehen würde, wie Hermione die Neuigkeit aufnehmen würde, ob sich unsere Freundschaft verändern würde und was Mr und Mrs Granger dazu zu sagen hätten.
Auch, wenn ich verstand, dass wir noch ein wenig warten mussten bis wir die Nachricht erzählen konnten, fiel es mir schwer.
Aber ich hatte gesehen, wie es Harry gegangen war, als er davon erfahren hatte und ich war fest davon überzeugt, dass Hermione, die sonst eher sachlich war, gerade nach einer so langen Reise nicht minder aufgewühlt sein würde.
Harry richtete sich auf und ich schlug die Decke zurück.
Schnell wechselte ich meinen Pyjama gegen eine Jeans und einen dünnen Pullover.Tagsüber mochte es noch so warm sein, in der Nacht wehte ein frisches Lüftchen.
Ich griff nach meiner Umhängetasche, die Luna mir vor ein paar Jahren zum Geburtstag geschenkt hatte, dann schlichen wir durchs Haus. So leise, wie möglich öffnete Harry die Hintertür, die in unseren Garten führte.
Mum, Dad und meine Brüder mussten nicht unbedingt mitten in der Nacht aufwachen.
Harry reichte mir seine Hand und als ich danach griff disapparierte er. Einen Augenblick später tauchten wir mit einem leisen Plopp am Flughafen auf.
Staunend sah ich mich um, meine Müdigkeit war wie weggewischt. Nie zuvor war ich bei einem Muggel Flughafen gewesen.
Das Gebäude, das vor uns in den Himmel ragte war riesig, rundherum gab es etliche lange Bahnen, die belichtet waren. Etwas abseits erhob sich ein kleiner Turm, der oben verglast war, so dass die Menschen darin einen guten Blick auf das Geschehen hatten.
Einige Minuten standen wir dort und ich beobachtete, wie kleine Wägen mit Gepäck durch die Gegend gefahren wurden und dann und wann ein Flugzeug abhob oder landete.
Ich war immer wieder überwältigt, wie gut die Muggel ohne Magie zurecht kamen.
Nach einer Weile drückte Harry leicht meine Hand. Ich riss meine Augen von dem Anblick los und sah ihn an. „Komm, wir müssen noch die Autoschlüssel besorgen.", sagte er leise und zog mich mit sich.
Damit die Grangers nicht apparieren müssten, hatten wir uns dazu entschieden ein Auto zu mieten. Ich war erleichtert, dass Mr und Mrs Granger fahren konnten, denn ich bezweifelte, dass Harry, Ron, Hermione oder ich es ohne jegliche Übung schaffen würden.
Nachdem wir in dem Autohaus, dass direkt am Flughafen gewesen waren und die Schlüssel und Papiere für eines der Autos abgeholt hatten, betraten wir das Flughafengebäude.
Anders, als ich es erwartet hätte, gab es keine Empfangshalle oder ähnliches. Stattdessen befanden wir uns in einer großen Halle mit Schaltern, einigen Sitzen und etwas, das nach einer Sicherheitskontrolle auf muggelart aussah.
Im vorbei gehen griff ich nach einem Plan auf dem die einzelnen Teile des Flughafens abgebildet waren.
Zielstrebig machten wir uns auf den Weg zum als Ankunftshalle gekennzeichneten Bereich.
Mittlerweile war es kurz nach elf Uhr. Die anderen sollten also bald hier auftauchen.
In der kleinen halle, in der wir standen und warteten, waren noch ein paar andere Menschen, wahrscheinlich Muggel, die genau wie wir auf Ankömmlinge zu warten schienen.Als schließlich die ersten Menschen aus dem abgesperrten Bereich, der an die Halle grenzte, kamen, stellte ich mich ein wenig aufrechter hin und griff nach Harrys Hand.
Gemeinsam standen wir dort und hielten Ausschau nach Hermiones brauner Lockenmähne und den feuerroten Haaren meines Bruders.
Es dauerte eine Weile, bis wir sie entdeckten.Hinter ihnen liefen Mr und Mrs Granger. Die vier sahen sich suchend um.
Ich hob meinen Arm und winkte ihnen zu. Als Hermione uns entdeckte hellte sich ihr Gesicht auf. Sie drehte sich kurz um und sagte etwas zu ihren Eltern, wobei sie in unsere Richtung deutete, dann kamen sie auf uns zu geeilt.
Als sie bei uns ankamen zog ich Hermione und meinen sofort in eine feste Umarmung. Anschließend schüttelte ich den Grangers die Hände, während Harry seine beiden besten Freunde begrüßte.
Auch Harry begrüßte die beiden Ehepartner und entschuldigte sich dann: „Es tut mir leid, dass wir sie so spontan gebeten haben zu kommen, ich werde ihnen später das Geld für die Flüge zurückzahlen, sie waren sicherlich sehr teuer!"
Mr Granger wollte gerade widersprechen, als Harry sagte: „Wirklich! Ich möchte es tun!"
Mr Granger gab sich geschlagen, auch, wenn ich mir nicht sicher war, ob es endgültig war.
Harry und Ron griffen nach dem Gepäck und gemeinsam verließen wir das Flughafengebäude und führten die Neuankömmlinge zum Wagen, den wir gemietet hatten. Harry drückte Mr Granger den Schlüssel in die Hand und wir stiegen in den Wagen.
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The Potters - Spuren der Vergangenheit✔
Fanfiction+wird demnächst überarbeitet hochgeladen+ Als Hermione und Ron sich wenige Wochen nach der Schlacht um Hogwarts auf den Weg nach Australien machen um Hermiones Eltern zu suchen, planen sie im Anschluss ein paar schöne gemeinsame Wochen am Meer zu ve...