Harry´s P.O.V.
Die nächsten Tage zogen sich hin, wie Kaugummi. Immer wieder hatte ich irgendwo einen Termin, das Ministerium verlieh mir irgendwelche dämlichen Orden, die ich nicht brauchte oder versuchte mich zu einem Interview zu überreden.
Sie verstanden einfach nicht, dass ich das alles nicht wollte, dass ich nicht berühmt sein wollte und lieber ein ruhiges Leben führen wollte. Sie verstanden nicht, was ich alles durchgemacht hatte, das ich immer wieder geliebte Menschen verloren hatte.
Vielleicht interessierte es sie auch einfach nicht. Für sie war ich nur der Held, der die Zaubererwelt gerettet hatte, sie sahen mich nicht als eine ganz normale Person, als einer von ihnen. Sie sahen mich als jemanden, den sie verehren mussten und übersahen dabei, dass ich all das gar nicht wollte.
Ich war Ginny sehr dankbar, dass sie mich zu jedem einzelnen dieser dämlichen Termine begleitete. Bei denen, wo irgendein Ministeriumsangestellter mir die Ohren abkaute war sie einfach da und bei den Terminen, wo uns die Presse auflauerte schaffte sie es immer wieder diese mit einem einzelnen Blick zu vertreiben.
Manchmal war es ein wenig beängstigend, wie ähnlich sie ihrer Mutter war, wenn sie wütend war.
An diesem Morgen hatte Andromeda den kleinen Teddy vorbei gebracht. Die alte Dame hatte sich trotz dem warmen Wetter eine leichte Erkältung eingefangen und wollte diese so schnell wie möglich wieder loswerden, weshalb sie unser Angebot auf Teddy aufzupassen dankend angenommen hatte.
Den Nachmittag hatten Ginny und ich im Garten verbracht. Wir hatten uns mit einer großen Decke ans Ufer des kleinen Teiches gesetzt. Während wir uns unterhalten hatten, hatte Teddy zwischen uns gelesen.
Anfangs hatte Ginny noch mit ihm gespielt, doch dann war er vor Erschöpfung, die sein Lachen mit sich gebracht hatte eingeschlafen.
Jetzt war es bereits später Abend und im Fuchsbau war stille eingekehrt, außer Ginny, Teddy und mir schliefen alle bereits.
In diesem Moment beneidete ich sie darum.
Teddy hielt Ginny und mich schon seit über einer Stunde wach, in dem er quengelte.
Ich hatte überhaupt keine Übung und Erfahrungen im Umgang mit Baby´s und saß deswegen nur etwas verloren daneben, als Ginny versuchte das kleine Baby zu beruhigen, doch nicht einmal ihr gelang es.
Seufzend stand ich auf und zog mir wieder meine Jeans und einen Pullover an. Fragend sah Ginny mich an. „Ich gehe ein bisschen mit ihm raus, vielleicht hilft das.“, erklärte ich, „Versuch du zu schlafen!“
Sie wollte etwas erwidern, doch ich kam ihr zuvor: „Es ist okay, Gin. Wirklich!“
Sie wickelte Teddy in eine Decke und reichte ihn mir dann. Dabei gab sie mir einen federleichten Kuss. „Gute Nacht!“, flüsterte sie.
Ich verließ ihr Zimmer und ging so leise, wie möglich die Treppe hinunter. Leise murmelte ich: „Lumos.“, damit ich nicht über irgendeinen herumstehenden Besen oder ein auf dem Boden liegendes Buch stolperte und Teddy oder mich verletzte.
Mit einem leisen Knarzen öffnete ich die Hintertür und trat hinaus in den Garten.
Der Garten lag ins silberne Licht des Mondes getaucht da, still und friedlich.
Mein Blick wanderte zum Himmel. Abertausende Sterne funkelten und mitten drin war der Mond. Es war Vollmond.
Eine kleine Träne rollte meine Wange hinab. Ich war mir nicht sicher, ob ich je wieder einen Vollmond ansehen können würde ohne sofort an Remus zu denken zu müssen.
„Siehst du, Teddy, dort oben sind unsere Eltern.“, flüsterte ich dem Baby in meinen Armen zu, „Meine Mum und mein Dad und deine Mum und sein Dad. Sie werden immer über uns wachen! Wenn du älter bist werde ich dir alles über deine Eltern erzählen, was ich weiß. Sie sind… sie waren wundervolle Menschen!“
Tatsächlich war Teddy verstummt und schaute mich aus großen Augen heraus an. Ein bisschen war es, als hätte er verstanden, was ich gesagt hatte.
Vielleicht lag es auch daran, dass er meine Trauer spürte oder meine Tränen sah. Er war zu jung um all das zu verstehen, aber vielleicht spürte er es dennoch.
Ich fuhr mir mit der Hand über die Wangen um die Tränen fort zu wischen. Vielleicht war es keine gute Idee gewesen meine neue Eule nach Remus zu benennen…
Aber auch Ginny hatte zugestimmt, dass dieser Name du dem kleinen Waldkauz passte. Er hatte trotz seinem niedlichen Aussehens etwas weises, schlaues in den Augen.
Und Remus war weise und schlau gewesen!
Vielleicht hatte auch er Fehler gemacht, wie Tonks zu verlassen, wenn auch nur für kurze Zeit, aber er war unter den Rumtreibern eine Art Hermione gewesen.Bei dem Gedanken an einen jungen Remus, der mit Hermione´s Besserwisserstimme, die sie früher immer gehabt hatte, sprach, musste ich leise Lachen.
Ich begann langsam durch den Garten zu spazieren in der Hoffnung Teddy würde endlich einschlafen.
Und tatsächlich vergingen keine zehn Minuten, ehe das Baby friedlich schlummernd in meinen armen lag.
Leise ging ich zurück ins Haus und schlich empor zu Ginny´s und meinem Zimmer. Ich legte Teddy neben sie ins Bett und zog mich bis auf die Unterhose aus.
Als ich mich neben die Bedien auf´s Bett legte, stahl sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Wie Ginny und Teddy dort beieinander lagen und Ginny ihren Arm schützend um das kleine Baby gelegt hatte…
Ich hoffte inständig sie so irgendwann auch mit unseren eigenen Kindern zu sehen.
Kaum hatte mein Kopf dass Kissen berührt überkam mich eine unglaubliche Müdigkeit und ich schloss gähnend die Augen.
Keine zwei Minuten später schlief ich tief und fest.
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Weil ich schon wieder einige Kapitel vorgeschrieben habe gibt es heute schon ein neues Kapitel.
Das nächste kommt dann wie angekündigt am Sonntag.
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The Potters - Spuren der Vergangenheit✔
Fanfiction+wird demnächst überarbeitet hochgeladen+ Als Hermione und Ron sich wenige Wochen nach der Schlacht um Hogwarts auf den Weg nach Australien machen um Hermiones Eltern zu suchen, planen sie im Anschluss ein paar schöne gemeinsame Wochen am Meer zu ve...