Kapitel 12

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Ginny's P.O.V.

Kaum waren wir aus dem Kamin gestiegen, wuselte Mum schon um uns herum. „Wie war euer Tag?", fragte sie.

„Schön.", sagte ich, „Was habt ihr so gemacht?" „Ich habe einen Kuchen gebacken.", sagte sie während sie mir meine Tüten mit den Einkäufen abnahm, „Siruptorte, Harry mein Lieber."

Als er das hörte fing Harry schon fast zu sabbern an. Ich musste mir ein Lachen verkneifen.

„Ach, bevor ich es vergesse, Andromeda kommt morgen mit dem kleinen Teddy vorbei.", berichtete Mum, „Er möchte schließlich seinen Paten kennen lernen!"

Wie würde es Mrs. Tonks wohl gehen? Es war gerade einmal zwei Monate her, dass ihre Tochter und deren Ehemann verloren hatte, kurz zuvor war ihr Mann gestorben und jetzt musste sie sich ganz alleine um ihren Enkel kümmern.

Ich beschloss ihr anzubieten, dass Harry und ich mal ein paar Tage auf den kleinen aufpassen könnten, damit sie sich ein bisschen ausruhen konnte, Harry hätte bestimmt nichts dagegen, so wie ich ihn kannte.

„Hattet ihr etwas zu Essen?", fragte Mum und uns missbilligend an, „Seit dem Krieg seit ihr noch dünner geworden, alle beide." „Nur ein Eis.", antwortete ich.

„Soll ich euch ein paar Sandwitches machen?", fragte sie und begann ohne auf eine Antwort zu warten Brote, Salat, Wurst und Käse heraussuchen.

Mit einem Wink ihres Zauberstabs brachte sie alles dazu sich selbstständig zu perfekten Sandwitches zu stapeln.

Ich konnte meinen Geburtstag kaum erwarten, noch hatte ich die Spur auf mir und das Zaubereiministerium würde Probleme machen.

Mum ließ die Sandwitches auf zwei Teller fliegen und stellte diese dann vor Harry und mir ab. „Guten Appetit!", wünschte sie und begann erneut durch die Küche zu wuseln.

Wir aßen unsere Sandwitches und gingen dann hoch in mein Zimmer. Als wir neben einander auf meinem Bett lagen gestand Harry: „Irgendwie bin ich ein bisschen nervös, wegen Teddy meine ich... Ich bin selber noch nicht einmal achtzehn Jahre alt und jetzt habe ich Mitverantwortung für einen anderen Menschen, für ein kleines Baby."

„Harry,...", sagte ich. „Ich will für ihn da sein, ich will nicht, dass er so aufwächst, wie ich!", fuhr er fort, „Aber Gin, ich weiß nicht, ob ich das alleine hinbekomme." „Harry!", sagte ich erneut, „Erstens bist du nicht alleine, ich werde immer für dich da sei und dir helfen! Und zweitens bin ich sicher, dass du das gut machen wirst! Vorerst wird er ja weiterhin bei Andromeda wohnen."

„Danke! Du weißt gar nicht, was mir das bedeutet!", murmelte er, „Als wir letztes Jahr die Horkruxe gesucht haben... da habe ich jeden Tag an dich gedacht, jeden einzelnen Tag! Ron hat nie verstanden, dass ich mir auch Sorgen um euch gemacht habe, für mich seit ihr wie eine Familie, vor allem du!"

„Harry?", fragte ich vorsichtig, „Was ist letztes Jahr alles passiert? Kannst du mir erzählen, was ihr erlebt habt? Ich möchte wissen, was dir passiert ist, ich möchte für dich da sein!"

Er seufzte, nickte dann aber. „Ja, klar!", sagte er, „Nachdem wir bei der Hochzeit appariert sind waren wir irgendwo in einem Muggelcafé in London. Wir wissen nicht ganz wie, aber dort haben uns Todesser gefunden und angegriffen. Wir haben ihre Gedächtnisse verändert und sind dann zum Grimmaultplatz appariert. Dort waren wir für mehrere Wochen, einmal kam Remus vorbei und hat uns erzählt, dass Tonks schwanger sei. Er war abgehauen und wollte sich uns anschließen."

„Remus?", fragte ich ungläubig. Ich konnte ihn zwar irgendwie verstehen, erwartet hätte ich es jedoch nicht.

Er nickte und fuhr dann fort: „Auf jeden Fall haben wir dann heraus gefunden, dass Umbridge einen der Horkruxe hat, wie wir es heraus gefunden haben ist eine lange Geschichte. Nachdem wir einige Wochen spioniert und geplant hatten sind wir dann ins Ministerium eingebrochen. Wir haben den Horkrux bekommen, auch, wenn es knapp war."

Er seufzte und sagte dann: „Yaxley hat sich an Hermione festgehalten, als wir appariert sind, deswegen konnten wir nicht zurück zum Grimmaultplatz. Wir sind dann in irgendeinem Wald gelandet, Ron ist dabei zersplintert."

„War es schlimm?", fragte ich. „Wir mussten mehrere Tage zu Fuß weiter, weil er zu schwach zum apparieren gewesen wäre.", antwortete er, „Ab diesem Tag haben wir in dem Zelt gelebt, dass wir bei der Quidditchweltmeisterschaft benutzt haben."

„Nachdem Ron abgehauen ist sind Hermione und ich alleine weiter...", fuhr er fort. „Ronald ist abgehauen? Dieses Schwein, ich mach ihn fertig!", rief ich aufgebracht.

„Sind Hermione und ich alleine weiter gezogen.", beendete er seinen Satz, „An Heiligabend waren wir in Godrics Hollow, das einzige, was ich dazu sage ist, dass ich danach Zauberstab los war." Er lachte bitter auf.

„Du hast einen neuen Zauberstab?", fragte ich verwundert. Entweder er sah fast genauso aus, wie der alte, oder es... „Nein.", sagte er, „Nach der Schlacht konnte ich ihn mit Hilfe des Elderstabes reparieren." Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Was ist dann passiert?", fragte ich neugierig. „Nach einer Weile kam Ron zurück, er hat mich aus einem Weiher gerettet." Als er meinen verwirrten Blick sah fügte er hinzu: „Dort drin war das Schwert von Gryffindor, ohne Ron hätte ich es wahrscheinlich nicht überlebt."

An dieser Stelle ignorierte er meine vor Schock weit aufgerissenen Augen und erzählte weiter: „An diesem Abend konnte er den Horkrux zerstören. In den Wochen danach sind wir weiter durchs Land gezogen, einmal waren wir bei Xenophilius Lovegood, er hat uns verraten." Ich sah ihn ungläubig an, „Er hat euch ausgeliefert?"

„Sie hatten Luna.", erwiderte er, „Irgendwann haben uns dann die Greifer geschnappt, sie haben uns ins Malfoy Manor gebracht, wir sind nur sehr knapp entkommen. Dobby hat uns , Luna, Mr. Ollivander und Griphook da raus geholt, Bellatrix's Messer in seiner Brust hat er nicht überlebt."

Er wirkte niedergeschlagen, ich wusste, dass er eine Art Freundschaft mit dem Elfen geführt hatte.

„Ab da waren wir für eine Weile bei Bill und Fleur, dort haben wir unseren Einbruch bei Gringotts geplant.", sagte er. „Also stimmt es? Ihr seid dort wirklich eingebrochen? Abgefahren!", murmelte ich, „Der Kobold, Griphook, er hat euch geholfen, oder?"

Harry verzog das Gesicht: „Rein zu kommen ja, danach hat er sich unter die anderen Kobolde gemischt. Wir haben es geschafft den Horkrux zu bekommen, geflohen sind mir auf dem Rücken eines Drachen, deshalb auch die große Zerstörung."

„Wow!", sagte ich, „Was war dann? Das war kurz vor der Schlacht, oder?" „Ja, war es.", bestätigte er, „Wir sind dann nach Hogsmead appariert und durch den Eberkopf nach Hogwarts. Was danach passiert ist weißt du ja."

Die Schacht. All die Toten. Ich sah die Bilder dieser Nacht vor mir als sei dass alles erst wenige Stunden her. All die Kämpfe, meine Familie und ich, wie wir um Fred's Leiche herum standen und schließlich die Minuten in denen ich Harry tot geglaubt hatte.

Ich rappelte mich auf und legte meine Arme um Harry's Schultern. Minutenlang lagen wir einfach nur stumm neben einander und waren dankbar dafür den anderen zu haben.

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Wie sicherlich einige mitbekommen haben schreibe ich in letzter Zeit recht viel und update dann auch immer gleich.

Ich habe mich dazu entschieden, dass ich ab jetzt zwar trotzdem immer dann weiter schreibe, wenn ich Lust dazu habe, aber mir feste Upload-Tage zu legen.
Somit werden jetzt immer Mittwochs und Sonntags je ein Kapitel kommen.
Vielleicht update ich manchmal auch zwischendurch, aber so kann ich "vorsorgen" für Zeiten in denen ich nicht so viel Zeit zum schreiben habe.

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