Kapitel 21

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Ron´s P.O.V.

Nur wenige Stunden nachdem wir ins Bett gegangen waren, mussten wir auch schon wieder aufstehen. Es war soweit, wir würden nach London fliegen, auf Muggelart.

Ich war unfassbar nervös und aufgeregt. Hermione und ihren Eltern gegenüber zeigt ich mich entspannt. Auf einem Besen zu fliegen war etwas ganz anderes, als in eine Blechbüchse zu steigen, in der man keinerlei Kontrolle hatte und deren Funktionsweise man nicht verstand.

Hermione schien mit alle dem kein Problem zu haben, sie schlürfte nur müde in ihrem süßen Bärchen Pyjama durch das Haus und suchte nach ihrer Kleidung.

Vermutlich war sie schon viele Male so verreist.

Ich verstand jedoch nicht, wie sie so etwas so gelassen nehmen konnte, aber freiwillig keinen Besen bestieg! Fliegen war einfach und befreiend – und man hatte die Kontrolle über das, was man tat.

Nach einem schnellen Frühstück stiegen wir in den Wagen der Grangers. Die Fahrt zum Flughafen verlief sehr ruhig. Die drei Grangers schienen alle noch ziemlich müde zu sein.

Die Fahrt nach Perth, wo der nächst gelegene Flughafen lag dauerte nicht sonderlich lange, noch nicht mal einer dreiviertel Stunde stiegen wir aus dem Auto.

Meine Knie waren weich wie Pudding. Wie würde es wohl sein in einem Flugzeug zu fliegen?

Wir betraten das Flughafengebäude und gaben das Gepäck von Hermione´s Eltern an einem Schalter auf. Kurz darauf mussten wir durch einen merkwürdigen Metallbogen laufen, eine Sicherheitskontrolle, wie Hermione mir erklärte.

Danach saßen wir in einer großen Halle, die voll von Muggeln war und warteten darauf, dass unser Flug aufgerufen wurde. Je näher unser Abflug rückte, desto unruhiger wurde ich.

Als Hermione schließlich nach meiner Hand griff und beruhigend mit ihrem Daumen darüber strich, wurde mir bewusst, dass es mir anscheinend nicht mehr gelang meine Nervosität zu verbergen.

Als eine Stimme laut durch die Halle hallte und die Passagiere des Fluges nach London aufrief zum Flugzeug zu gehen, zuckte ich zusammen. Wie hatten sie das angestellt? Gab es vielleicht auch hier Zauberer?

„Lautsprecher.“, murmelte Hermione in mein Ohr. Scheinbar war mir die Verwirrung anzusehen gewesen.

Ich musste mich wirklich zusammen reißen! Harry und Hermione hatten die Welt der Hexen und Zauberer überhaupt nicht gekannt, als sie nach Hogwarts gekommen waren und sie hatten es geschafft damit klar zu kommen. Ich kannte die Muggel schon ein wenig und musste trotzdem wie ein dummer Trottel wirken.

Ich stand auf und straffte die Schultern, dann folgte ich den Grangers. Mr Granger musste ein paar Papiere vorzeigen, dann wurden wir durchgewinkt.

Durch einen kurzen gläsernen Tunnel gelangten wir zu einer ovalen, offenstehenden Tür.
Kurz zögerte ich, bevor ich Hermione hindurch folgte.

Im Inneren des Flugzeuges war es enger, als erwartet. Es gab einen langen Mittelgang und rechts und links davon je drei Sitzplätze.

Es war etwas schummerig, da das Licht nur durch kleine, ebenfalls ovale Fenster in jeder Sitzreihe fiel. Die Luft war warm und leicht stickig.

Als Hermione mich zu unseren Plätzen zog und Anstalten machte mich auf einen der Sitze zu drücken, machte sich Panik in mir breit, ich hatte das Gefühl die Luft würde mir abgeschnürt werden.

„Ron? Alles in Ordnung?“, fragte Hermione besorgt. „Ja..k-klar“, murmelte ich und setzte mich auf den Sitz am Fenster. Als Hermione sich neben mich setzte und somit jeglichen Ausweg versperrte begann mein Kopf zu dröhnen.

Der Platz war eng und sobald die Maschine abheben würde, hätte ich keine Chance mehr hinaus zu gelangen.

Die Minuten bis das Flugzeug begann zu rollen waren grauenvoll. Als es sich dann schließlich in Bewegung setzte, krallte ich mich in Hermione´s Arm fest.

Nach ein paar wackeligen Minuten, die ich mit zusammengekniffenen Augen verbrachte, gab es einen kleinen Ruck und kurz legte sich ein unangenehmer Druck auf meine Ohren.

„Was...Was war das?“, stammelte ich. „Wir fliegen!“, sagte Hermione schlicht und angelte in ihrer Tasche nach einem Buch.

Vorsichtig löste ich meine Hände von ihrem Arm.

Wenn es so bleiben würde, würde ich den Flug überstehen. Mir war zwar immer noch ein wenig mulmig zumute, aber Hermione war bei mir und ich vertraute ihr.

Ich würde ihr mein Leben anvertrauen.

Als hätte sie meine Gedanken gelesen, lächelte sie mir zu. Ihr Lächeln ließ mich ruhiger werden und nachdem ich ihr einen federleichten Kuss auf den Mund gegeben hatte, begann ich mich zu entspannen. Mit dem Wissen, dass sie bei mir war schloss ich die Augen, wir hatten eine lange Reise vor uns.

The Potters - Spuren der Vergangenheit✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt