Kapitel 13

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Harry´s P.O.V.

Der Nachmittag verging schnell, wir aßen mit den restlichen Weasley´s Molly´s traumhafte Siruptorte und Ginny und ich unterhielten uns bis spät in die Nacht.

Demnach waren wir auch erst kurz vor elf Uhr aufgewacht. Den ganzen Mittag tiegerte ich unruhig durch den Fuchsbau.
Auch wenn Ginny Zuversichtlich war, dass ich alles richtig machen würde, hatte ich immer noch Zweifel.

Als Remus mich damals in Shell Cottage gefragt hatte, ob ich Teddy´s Pate werden wollte hatte ich keine Sekunde an den Gedanken verschwendet, dass ich wenn Remus und Tonks etwas zu stieße, ich die Verantwortung für ihr Kind haben würde.

Zu dieser Zeit hatte ich mir selten Gedanken über die Zukunft gemacht. Der Ausgang des Krieges war zu ungewiss gewesen, ich hätte sterben können, zum Teufel, ich hätte sterben sollen.
Ich wurde nicht schlau daraus, dass ich überlebt hatte.

Jetzt, wo all das vorbei war begann ich mir Gedanken darüber zu machen, was ich mit meinem Leben anfangen wollte.
Ich begann meinen alten Traum Auror zu werden wieder aufzugreifen und malte mir eine Zukunft mit Ginny und gemeinsamen Kindern an meiner Seite aus.

Ich hatte mir immer Kinder gewünscht, tat es auch immer noch, aber trotzdem fühlte ich mich nicht bereit diese Verantwortung zu übernehmen, nicht jetzt. Und dennoch hatte ich keine andere Wahl.

Als es gegen vierzehn Uhr an die Hintertür des Fuchsbaus klopfte sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf und schubste somit Krummbein, der es sich auf meinem Schoß gemütlich gemacht hatte versehentlich runter.

Eilig ging ich zur Hintertür und atmete einmal tief durch, dann öffnete ich die Tür.

„Hallo Harry.“, begrüßte Andromeda mich. Es war nicht mal ein Jahr her, dass ich sie zum ersten und letzten Mal getroffen hatte und dennoch sah sie aus als sei es Jahre her.

Ihr damals so hübsches Gesicht wirkte etwas eingefallen, durch das kastanienbraune Haar zogen sich etliche grauweiße Strähnen.

„Guten Tag Mrs. Tonks.“, erwiderte ich.
Ich trat beiseite und während sie an mir vorbei trat, sagte sie: „Nenn mich Andromeda, mein Junge!“

„Würdest du Teddy kurz halten? Dann kann ich meinen Mantel ausziehen.“, bat sie mit einem freundlichen Lächeln. Etwas überfordert steckte ich die Arme aus und nahm vorsichtig das Bündel, das mein Patensohn war entgegen.

Gebannt beobachtete ich, wie das kleine Baby, dass dort in meinen Armen lag die Augen öffnete. Man sah unverkennbar, dass er die Fähigkeiten seiner Mutter geerbt hatte, sein Haar, welches zu erst blau gewesen war wechselte erst zu einem grellen Gelb und dann zu einem schrillen rosaton.

Molly kam auf uns zu geeilt und rief erfreut: „Andromeda, schön dich zu sehen! Wie geht es dir?“
„Wie soll es mir schon gehen?“, antwortete diese und erwiderte Molly´s Umarmung, „Ich kann nicht behaupten, dass es mir sonderlich gut geht, aber ich komme klar. Dadurch, dass ich mich um Teddy kümmern muss habe ich eine recht gute Ablenkung und denke nicht so oft an… an die Ereignisse.“

Es zerriss mir das Herz sie so traurig zu sehen. Innerhalb weniger Wochen waren die beiden Menschen gestorben, die ihr am meisten bedeutet hatten, ihre Familie.
Es musste schlimm sein von einem Moment auf den andern allein zu sein und die Verantwortung für ein Baby zu haben.

„Wenn du eine Pause brauchen, kannst du Teddy jederzeit vorbeibringen! Für einen Tag, für zwei, für eine Woche, solange du brauchst.“, versicherte ich ihr.

Als auch Ginny und Molly zustimmend nickten lächelte sie uns dankbar an: „Danke! Ich bin mir sicher, dass ich früher oder später darauf zurückkommen werde! Aber du solltest wissen, dass du das nicht tun muss! Du bist zwar sein Pate, aber du bist selber noch so jung.“

Ich versicherte ihr, dass es für mich kein Problem sei, meine Zweifel vergaß ich jedoch nicht.

Wir folgten Molly in den Garten und setzten uns an den von ihr gedeckten Tisch. Außer uns war nur Arthur zu Hause, Ginny´s Brüder waren alle bei der Arbeit.

Während wir den Kuchen aßen, den Molly am Morgen gebacken hatte, erzählte Andromeda, wie Teddy alle paar Minuten die Haarfarbe wechselte und dass sie ihn sogar schon einmal mit einer viel zu großen Nase in seinem Babybettchen vorgefunden hatte.

An ihrem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass sie all das an Tonks, an ihre Tochter, erinnerte. 

Während Molly und Andromeda sich darüber unterhielten, welche nützlichen Zauber es im Umgang mit Babys gab schweiften meine Gedanken zu dem bevorstehenden Besuch bei Gringotts. Was hatte der Leiter der Bank mit mir zu besprechen? Ob es doch noch etwas mit der Zerstörung oder unserem Einbruch generell zu tun hatte?

Um kurz vor fünf verabschiedete Andromeda sich wieder, da Teddy, der die ganze Zeit in meinen, Ginny´s oder Molly´s Armen gelegen hatte, begann zu quengeln.

Sie wollte mit ihm nach Hause gehen und ihn für ein Nickerchen hinlegen damit er sie nicht die ganze Nacht wach hielt.

Als sie schließlich gegangen war dachte  ich über das gesagte nach. Worauf hatte ich mich da bloß eingelassen?

Seit der Schlacht schlief ich sowieso schon unruhig und jetzt bot ich an auf ein drei Monate altes Baby aufzupassen? Na das konnte ja was werden!

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Wie fandest ihr es?
Habt ihr eine Idee, was der Leiter von Gringotts von Harry wollen könnte?

Das nächste Kapitel kommt dann wie angekündigt erst am Sonntag.

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