Kapitel 20

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Hermione's P.O.V.

Eines Morgens, wir waren mittlerweile schon fast zwei Wochen in Australien, saßen wir wieder einmal im Garten beim Frühstück, als eine Eule mit einem Brief herbei geflogen kam.

Sie landete auf der Lehne meines Stuhls und streckte mir das kleine Beinchen entgegen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie meine Mutter leicht zusammen zuckte, nach all den Jahren war sie es immer noch nicht gewohnt einer Eule so nah zu sein.

Vorsichtig löste ich den Brief vom Bein der Eule. Als ich Harry's Schrift erkannte machte mein Herz einen kleinen Hüpfer. Schon seit mehreren Tagen wartete ich darauf, dass sie sich bei uns melden würden.

„Von wem ist er?", fragte Ron, während er sich ein Stück Brötchen in den Mund schob. Bevor ich ihm antwortete verdrehte ich kurz die Augen, seit wir uns kannten versuchte ich ihn dazu zu bringen nicht mit vollem Mund zu sprechen, dann sagte ich: „Harry."

Vorsichtig öffnete ich den Briefumschlag und zog das Stück Pergament daraus hervor.

Liebe Hermione, lieber Ron,

tut uns leid, dass wir uns erst jetzt melden! Leider ist der Grund unseres Briefes nicht sonderlich erfreulich.
Ihr müsst so schnell, wie möglich zurück nach London kommen! Am besten bringt ihr Hermione's Eltern mit.
Wir wissen, dass ihr noch eine Weile dort bleiben wolltet und dass es euch dort gefällt, aber es ist wirklich dringend! Wir müssen etwas sehr wichtiges mit dir, Hermione, besprechen.

Wenn ihr diesen Brief erhaltet, macht bucht einen Flug nach London und kommt her, schickt uns einen Brief, wenn ihr abreist, aber wartet nicht auf eine Antwort.

In Liebe,
Harry & Ginny

Verwirrt runzelte ich die Stirn. Mir viel nichts ein, was die beiden mit mir zu besprechen haben könnten, dass nicht warten konnte. War etwas schlimmes passiert?

Ich war mir ziemlich sicher, dass es nicht um Molly, Arthur oder einen der anderen Weasley's ging, dann würden sie mir Ron reden wollen.

Was mich jedoch am meisten verwunderte war die Tatsache, dass wir meine Eltern mitbringen sollten.

„Was schreiben sie?", fragte Ron, „Ist irgendwas passiert?"
Wortlos reichte ich ihm den Brief und wartete, bis er fertig gelesen hatte.

Er sah genauso ratlos aus, wie ich mich fühlte. „Was wollen sie denn mit dir besprechen?", fragte er. „Woher soll ich das denn wissen?", antwortete ich leicht gereizt.

Sofort bereute ich es, Ron konnte auch nichts dafür, dass ich es nicht wusste. „Worum geht es?", erkundigte sich meine Mutter neugierig.

Seufzend erklärte ich: „Harry und Ginny bitten uns so schnell, wie möglich nach London zu kommen, mit euch. Sie wollen irgendwas mit mir besprechen und sagen, dass es sehr wichtig sei."

Kurz sah ich, wie Sorge über das hübsche Gesicht meiner Mutter huschte, dann lächelte sie wieder.

„Wann sollen wir den abreisen?", fragte sie. „So bald, wie möglich. Meint ihr, wir bekommen noch einen Flug für heute Abend oder morgen?", antwortete ich, „Kommt ihr überhaupt mit?"

„Natürlich!", sagte mein Vater, „Wenn sie darum bitten, dass wir mit kommen, dann werden wir das tun." Er warf meiner Mutter einen kurzen Seitenblick zu und ich bemerkte, wie auch er kurz einen sorgenvollen Ausdruck auf dem Gesicht hatte.

„Ich kümmer mich um die Flugtickets, packt ihr alles was wir brauchen zusammen.", sagte er.

Damit war das Frühstück beendet. Mum und ich räumten schweigend den Tisch ab, während Ron bereits begann unsere Sachen im Haus zusammen zu suchen.

Dad hatte sich die Wagenschlüssel geschnappt und war zum nächsten Reisebüro aufgebrochen.

Den ganzen Vormittag tiegerte ich durchs Haus und sammelte Ron's und meine Sachen zusammen und half anschließend meiner Mutter beim Packen ihrer Koffer.

Gegen Mittag kam mein Vater mit vier Schachteln Pizza wieder, die er auf dem Rückweg gekauft hatte.

Als wir am Tisch saßen und aßen sagte er: „Unser Flugzeug startet morgen um 3 Uhr in der Frühe, es war das erste, halbwegs bezahlbare, das ich gefunden habe."

Ich nickte ihm dankbar zu und aß dann schweigend meine Pizza zu ende.

Den Nachmittag verbrachten wir alle unterschiedlich, Mum kümmerte sich um Proviant für die Reise, Dad werkelte im Garten und Ron und ich lagen aneinander gekuschelt auf dem Sofa. Während ich ein Buch las döste er vor sich hin.

An diesem Abend gingen wir früh ins Bett, damit wir wenigstens ein bisschen Schlaf bekamen bevor wir nach London aufbrechen würden.

Als es im Haus schon still war viel mir ein, dass Harry gesagt hatte wir sollen ihnen einen Brief schreiben, wenn wir abreisten. Schnell kramte ich Feder, Pergament und Tinte aus meiner Tasche und schrieb eine kurze Notiz, in der ich berichtete, wann unser Flug gehen würde und wann wir wo ankommen würden.

Ich band den Brief ans Bein der Eule, die wie mir jetzt erst auffiel, immer noch da war und schickte sie auf die Reise nach London.

Leise kuschelte ich mich zu Ron ins Bett und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, bis ich einschlief, der Tag hatte mich ausgelaugt, die ganze Zeit waren meine Gedanken darum gekreist, was Harry und Ginny mit mir besprechen wollen könnten.

The Potters - Spuren der Vergangenheit✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt