„Meredith? Meredith!!", hörte ich eine bekannte Stimme rufen. Es war die Therapeutin. Mom's Tod war nun bereits 10 Tage her. Seitdem war ich in einem Heim. Ich war die letzten Tage nicht in der Schule gewesen und hatte es ehrlich gesagt auch gar nicht vor. Sie war das Einzige, was ich hatte und das wusste meine Therapeutin ganz genau.
„Meredith??", hörte ich sie schon wieder schreien, so lief ich mit leisen Schritten nach unten in den Flur.
„Was ist?", fragte ich sie etwas genervt. Ich wollte doch einfach nur meine Ruhe.„Ein Brief für dich.", antwortete sie leise. Nachdem sie ihn mir gegeben hatte, lief ich zurück in mein Zimmer. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und öffnete ihn vorsichtig.
„Liebe Miss Miller,
ich bekam zu hören, dass Ihre Mutter vor wenigen Tagen verstarb. Mein aufrichtiges Beileid an dieser Stelle. Ich kann verstehen wie Sie sich im Moment fühlen. Ich schreibe Ihnen, weil ich der Meinung bin, dass sie in Hogwarts besser aufgehoben wären als in Durmstrang. Dieses hat bestimmte Gründe. Sie könnten schon am 11.11.1995 anreisen, was mit Ihrer Schule schon abgeklärt ist. Jedoch liegt es natürlich bei Ihnen, doch wenn Sie sich dafür entscheiden sollten, werde ich Ihnen selbstverständlich unsere Schulbücher, sowie Zauberutensilien besorgen.
-Albus Dumbledore"Ich konnte es nicht fassen. Albus Dumbledore hatte mir geschrieben und mich gefragt ob ich nach Hogwarts kommen wolle. Sofort hatte ich eine Antwort. Natürlich! Ich meine, ich hatte sowieso keine Freunde in Durmstrang und es wäre sicher gut, neu anzufangen.
Außerdem kannte Dumbledore meine Mutter, sie waren sogar befreundet. Vielleicht könnte ich ja wirklich neu anfangen, dachte ich. Nur eines war mir ein Rätsel: „bestimmte Gründe."Was meinte er damit? Ich verstand es nicht. Doch ich war mir sicher, dass es etwas Positives sein musste, so ließ ich mich nicht davon beirren. Ich ging nochmal den Brief durch..der 11.11.1995..das war SCHON MORGEN?? Oh Gott, ging das wirklich alles so schnell? Morgen schon..Ich muss unbedingt auf den Brief antworten und dann anfangen zu packen.
Ich packte natürlich meine ganze Kleidung ein, sowie Zauberstab, Bücher, Fotos und anderen wichtigen Kram. Mein Heim und meine Therapeutin wussten schon Bescheid. Sie hielten es auch für eine gute Idee und wünschten mir das Beste.
In den Sommerferien würde ich jedoch wieder hier verbringen. Natürlich, wo soll ich auch sonst hin? Total in meinen Gedanken vertieft, erinnerte ich mich an eine Kette, die mir meine Mutter hinterlassen hatte. In dieser war ein Foto mit mir als kleines Kind, meiner Mom und meinem Dad. Die durfte ich auf keinen Fall vergessen. Auch wenn ich ihn nie traf, er war mir wichtig, denn immerhin bin ich durch ihn entstanden. Außerdem wusste ich, das nicht er uns verlassen hatte, sondern sie ihn..Jedoch fragte ich nie weiter nach, denn sie meinte das ich ihn nicht in meinem Leben brauche. Doch das war falsch, genau jetzt hätte ich ihn am meisten gebraucht.Auch den Abschiedsbrief nahm ich natürlich mit. Ich hatte ihn bis jetzt nicht gelesen, ich könnte es einfach nicht verkraften, schätze ich. Ich wusste nicht, dass sie eine unheilbare Krankheit hatte, hätte ich das nämlich gewusst, wäre ich den ganzen Tag bei ihr gewesen, einfach immer. Doch genau das wollte sie nicht. Sie wollte nicht, dass ich traurig bin und mir Sorgen mache. Jedoch bin ich trotzdem enttäuscht..Ich hätte soviel mehr Zeit mit ihr verbringen können und jetzt bereue ich es zutiefst. Ich habe noch mit keinem darüber gesprochen, ich konnte nicht. Wenn ich nur an sie dachte, fing mein ganzer Körper an, sich zu verkrampfen.
Am Abend überlegte ich wirklich ihn zu öffnen. Ich meine, sie wollte das ich ihn lese. Das erzählte sie mir, kurz bevor sie einschlief. Nein, friedlich war es nicht gewesen, jedoch kann ich mich an jedes einzelne Wort erinnern:
„Meredith höre mir bitte zu..
Ich habe eine unheilbare Krankheit und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, zu gehen. Ich schaffe es nicht mehr zu kämpfen. Bitte nimm alle Sachen aus meinem Nachtschrank, da ist alles Wichtige drin.
Sei nicht traurig, bitte.
Ich liebe dich. Es tut mir so leid-"Danach bekam sie einen Krampfanfall, wollte sich jedoch nicht helfen lassen. Ich musste zusehen wie sie grauenvoll starb. All das Blut was sie spuckte, die Tränen auf dem Fußboden, diese Schreie. Jedes mal, wenn ich darüber nachdenke, bekomme ich eine halbe Panikattacke.
Jedes mal sehe ich sie so in meinen Träumen auf dem Boden liegen. Einfach grausam.. Und ich habe nichts dagegen gemacht. Vielleicht hätte ich ihr helfen können, doch die Ärzte meinten, es wäre zu spät gewesen. Ich vermisse und liebe sie wirklich, aber ich kann ihn einfach noch nicht öffnen. Es geht einfach nicht.
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Die verschwiegene Wahrheit
RandomMeredith ist glücklich bei ihrer Mutter aufgewachsen, ging nach Durmstrang in die Schule und mochte ihr Leben auch ohne einen Vater. So wie das Schicksal kommen musste, starb ihre Mutter jedoch an einer unheilbaren Krankheit. Ihre Welt droht ausein...