-19.Das Malfoy Manor-

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Kurz nach 10 Uhr apparierten wir.
Mal wieder hatte ich ein leichtes Schwindelgefühl, doch dieses mal kam ich auf meinen Füßen auf. Etwas kränklich sah ich zu meinem Vater auf.

„Alles bestens, wir können weiter.", gab ich ihm zu verstehen, das ich bereit war.

Als wir vor dem riesigen Manor ankamen, staunte ich. Es war echt riesig und anscheinend mit Zauberbannen geschützt. Als wir an das Tor traten, konnte ich jemanden von der Ferne erkennen. Es war ein Mann mit langen blonden, fast eher weißen Haaren. Das musste Lucius Malfoy sein, Draco's Vater. Er begrüßte uns.

„Severus, schön dich zu sehen. Du bist Meredith, richtig?", fragte er nach.

„Schön dich wieder zu sehen, Lucius.
Ja, das ist meine Tochter Meredith.", antwortete mein Vater.

„Guten Tag, Mr. Malfoy.", murmelte ich etwas verlegen vor mich hin. Es war trotzdem verständlich.

Er bat uns hinein und schloss hinter sich wieder das Tor. Schüchtern lief ich meinem Vater hinterher. Als wir im Manor ankamen, stand Narcissa bereits am Eingang.
„Schön euch wiederzusehen.", begrüßte sie uns freundlich.

Wir liefen in ein riesiges Zimmer mit Kamin und Sesseln. In diesem Raum war es angenehm warm, was ich gut fand, denn mir war etwas kalt gewesen. Ich setzte mich auch und beobachtete das prasselnde Feuer.

„Sag mal Meredith, bist du denn auch so gut in der Schule wie Draco?", fragte mich sein Vater plötzlich.

„Das weiß ich nicht genau, aber ich denke schon." , ich hatte ihn nie nach seinen Noten gefragt.

Er stellte mir noch einige Fragen zum Thema Schule, die ich kurz und knapp beantwortete. Ich war nicht wirklich gesprächig, wenn ich die Person vor mir kaum kannte. Ich versuchte mich aus einem heiklen Thema herauszuhalten, weshalb ich mich entschuldigte und in Richtung Bad lief, welches mir Narcissa bereits gezeigt hatte.

Nach ca. 10 min wollte ich wieder zurück, doch erst wollte ich hören, ob sie mit dem Familienthema schon fertig waren. Ich spähte in den Eingang und bemerkte, dass sie viel leiser redeten. Es ging um mich, meinen Namen hatte ich klar und deutlich verstanden. Und wer sollte bitte noch ausgerechnet Meredith heißen? Ich lauschte und konnte einiges hören.

„Sie sieht kränklich aus. Findest du nicht auch, Severus?", fragte Narcissa mit einem besorgten Gesicht.

„Ja, ich weiß, doch sie ist sehr verschlossen. Ich komme kaum an sie heran.", gab er zu und rührte    nachdenklich mit einem Löffel in seinem Tee herum.

„Sie möchte keine Hilfe, oder? Du hattest von ihrer Selbstverletzung erzählt. Macht sie es immer noch?", er ließ den Löffel los.

„Ich weiß es nicht.", er sah genauso besorgt aus.

„Du solltest Meredith fragen, Severus. Vielleicht sollte sie sich wirklich psychologisch helfen lassen.", schlug Narcissa vor.
Das wurde mir zu viel. Warum redeten sie nicht über ihre eigenen Probleme?

„Ich weiß nicht. Sie würde sich-", mein Vater brach ab.
Denn als ich wieder hineintrat, verstummten alle augenblicklich.

„Was ist los? Habe ich etwas verpasst?, fragte ich nach, so als hätte ich das letzte Gespräch nicht mitbekommen.

„Nein, hast du nicht.", antwortete mir Mr. Malfoy rasch.

„Da fällt mir ein, ich habe gar nicht nachgefragt, ob ihr schon gefrühstückt habt. Auch wenn schon, ein 2. Frühstück geht doch immer.
Ich gehe in die Küche und sage den Hauselfen Bescheid.
Meredith, gehst du bitte zu Draco um ihm auch Bescheid zu sagen?"

Die verschwiegene WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt