Die Ferien rückten immer näher.
Es war mittlerweile nur noch eine Woche, bis wir erstmal keinen Unterricht mehr hatten. Wir bekamen weniger Hausaufgaben auf und schrieben weniger Tests.
Jeder hatte generell bessere Laune, was ich nachvollziehen konnte.
In zwei Tagen würde ich auch den Vogel los werden. Er ist wirklich nicht nervig oder anstrengend, aber ich habe bemerkt, dass ich nicht wirklich gut mit Vögeln umgehen kann. Beinahe hätte ich mich einmal auf ihn gesetzt oder habe vergessen ihn zu füttern. Ich hätte wirklich den Jungs diesen Vogel überlassen sollen, doch ich hatte mich nicht getraut, jemanden von ihnen zu fragen. Mit Blaise hatte ich überhaupt keinen Kontakt und mit Draco redete ich nicht mehr. Also hatte ich wohl keine andere Wahl, als ihn zu behalten.„Ms. Miller? Wissen sie die Antwort? Ms. Miller?", holte mich eine bekannte Stimme aus den Gedanken. Es war Professor Flitwick, der mich etwas gefragt hatte.
„Ehm- Nein, tut mir leid, Sir.", antwortete ich ihm schnell.
„Geht es Ihnen gut? Sie sind seit Tagen sehr abwesend?", fragte er nach. Ich nickte hastig mit dem Kopf.
„Ja, alles bestens.", ich lächelte ihn an.
Er merkte immer sofort, wenn etwas mit einem Schüler nicht stimmte.
Ich war abwesender, doch bemerkte es meistens gar nicht. Ich dachte nur nach, meistens über total überflüssige Dinge.
Heute war mal wieder so ein Tag, an dem ich mir wieder unnötig Sorgen machte, ohne einen wirklichen Grund zu haben.Ich habe mich hier recht gut eingelebt, auch wenn ich eigentlich fast keine Freunde hatte. Klar, das Trio ist immer nett zu mir, aber ich möchte ihre Freundschaft nicht zerstören.
Ich passe dort einfach nicht hinein.Nachdem Unterricht lief ich nach draußen. Es war eisig kalt in den letzten Tagen geworden. Trotzdem lief ich wie immer, nicht wirklich warm angezogen, herum. Ich setzte mich an einen Baum und wollte lesen, doch ein Geräusch lenkte mich davon ab.
„Ist da jemand?.", fragte ich vorsichtig in die Stille.
Doch niemand antwortete, weshalb ich loslief um das Geräusch lauter wahrzunehmen. Es war ein Schluchzen. Eindeutig.
Jemand versuchte irgendwo in meiner Nähe sein Weinen zu unterdrücken.
Ich suchte nach dem Schüler, den ich dann auch recht schnell fand. Es war Neville.„Hey, alles in Ordnung Neville? Was ist passiert?", ich klang etwas besorgt
Er schniefte und versuchte sich zu beruhigen.
„Wurde wieder gemobbt.", murmelte er verzweifelt.
„Ich dachte, ich würde endlich über den Dingen stehen."„Von wem?", war die einzige Frage, die ich dazu stellte. Definitiv war es ein Slytherin. Da war ich mir sicher.
Er antwortete jedoch darauf nicht. Hatte er Angst? Angst, das sie ihn weiter mobben würden, wenn er es jemanden erzählte? Doch ich wollte es wissen. Nur so konnte es überhaupt aufhören. Mobbing sollte nie geduldet werden.
„Von wem Neville??", fragte ich nun drängender.
„Malfoy und Freunde von ihm..", er sagte es so, als wäre es eigentlich nichts Neues. Er tat mir wirklich leid.
„Malfoy? Hat er das schon oft getan?", ich setzte mich zu ihm und legte ihm eine Hand auf seine Schulter.
Er hatte sich fast vollständig beruhigt und gab mir deutlichere Antworten.„Naja, seitdem du da warst, hat es aufgehört. Doch es hat wieder angefangen.", er zuckte mit den Schultern.
„Denkst du, es hat wirklich etwas mit mir zutun?", fragte ich ihn. Ich konnte es mir kaum vorstellen.
„Keine Ahnung. Er hat in dieser Zeit fast niemanden mehr gemobbt, was seltsam für ihn ist.", gab er ehrlich zu.
„Es sind mehrere betroffen? Ich werde mit ihm reden, vielleicht bringt es ja etwas.
Mach dir keine Sorgen, Neville.", ich stand wieder auf um mich gleich auf den Weg zu machen.
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Die verschwiegene Wahrheit
RandomMeredith ist glücklich bei ihrer Mutter aufgewachsen, ging nach Durmstrang in die Schule und mochte ihr Leben auch ohne einen Vater. So wie das Schicksal kommen musste, starb ihre Mutter jedoch an einer unheilbaren Krankheit. Ihre Welt droht ausein...