-16.Der Weihnachtsball-

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Und da war er: der Tag an dem der Weihnachtsball stattfinden würde.
Ich war total aufgeregt, obwohl ich alles durchgeplant hatte. Ich habe ein Kleid, Schuhe und hatte Tanzunterricht bei Neville genommen. Ich wusste nicht, dass Neville so gut tanzen kann, doch dank ihm kann ich jetzt einige Schritte sehr gut. So würde ich mich wenigstens nicht komplett blamieren. In einer Stunde würde Pansy kommen und mir bei meinem Make-Up und meinen Haaren helfen, was ich sehr nett von ihr fand.
Überpünktlich um 18:10 Uhr klopfte sie an meine Tür, sie kam mit Schminke und einem Lockenstab. Klar, mit Zauberei würde das viel schneller gehen, doch so hatten wir auch etwas Zeit um zu reden.
Gerade als sie mir die Locken machte, fragte sie mich etwas, woraufhin ich erstarrte.

„Meredith? Was ist eigentlich zwischen dir und Draco?", sie versuchte es beiläufig zu fragen.

Eine Frage, die ich mir selbst schon oft gestellt hatte. Eigentlich nichts? Ich habe ihn so oft abgewiesen und jetzt gehen wir zusammen zum Ball. Ist das nicht..Merkwürdig?

„Keine Ahnung. Ich denke nichts.", ich zuckte die Schultern.

„Du musst wissen..er ist fast zu niemandem so. Eigentlich ist er nur zu dir so.", sie lächelte in sich hinein bei dem Gedanken. Das konnte ich im Spiegel sehen.

„Wie meinst du?", ich schaute zu Boden.

„Hast du mal bemerkt, wie er dich ansieht? Er schaut niemanden so an. Ich kenne ihn so gar nicht. Er ist viel offener und wirkt auch glücklicher.", sie sah mich ernsthaft an.

„Wirklich?", sie musste es wissen. Sie kannte ihn gut.

„Wirklich.", sie nickte noch einmal zur Bestätigung.

Als meine Locken fertig waren, schminkte sie mich noch etwas. Nur wenig, ich mochte Make-Up nicht wirklich.
Danach machte sie sich selbst fertig.

„Mit wem gehst du eigentlich zum Ball? Ich hatte noch gar nicht gefragt.", sie hatte eine Vorahnung.

„Draco.", jetzt lächelte ich auch.

„Wirklich? Er hat dich gefragt? Ich freue mich so für euch, also für dich.", sie strahlte förmlich.

„Danke, aber vielleicht wollte er auch einfach nicht alleine gehen.", unsicher spielte ich mit einem Schminkpinsel in meinen Händen herum.

„Ihn haben schon einige Mädchen in den letzten Wochen gefragt."
Oh..

Wir zogen unsere Kleider und Schuhe an, auch etwas Schmuck. Sie sah so wunderschön aus. Dieses rote Kleid stand ihr einfach so gut.
Ich hingegen trug ein Grünes mit Spitze und Ärmeln. Ich hatte mich sofort in dieses Kleid verliebt. Das erste mal fühlte ich mich wenigstens etwas „schön".
Zumindest die Kleidung, die ich trug.

Zusammen liefen wir um 19:50 Uhr los.
Wir brauchten jedoch etwas länger nach oben, da unsere Kleider etwas lang waren und wir sie manchmal tragen mussten, dass sie nicht hängen blieben.
Am Ende der letzten Treppe warteten bereits Draco und Blaise. Draco in einem Anzug.
Es sah perfekt aus. Aber das sah er, wenn ich ehrlich war, immer.

Er hielt mir den Arm hin, den ich aus Angst vor Nervosität umzukippen sofort ergriff.
Auf den Weg in die Große Halle, wo der Ball stattfand, flüsterte mir Draco etwas ins Ohr.

„Du siehst wunderschön aus, Meredith.", er sah so glücklich aus. Wenn ich dieses Lächeln jetzt fotografieren könnte, würde ich es tun.

Was war nur mit mir los?

„Du auch, Draco.", flüsterte ich verlegen zurück.

Angekommen, setzten wir uns erstmal an einen 4er Tisch. Erst wenige Schüler und Lehrer waren da. Doch bis spätestens halb neun war es Pflicht zu erscheinen.
Musik lief bereits, sie gefiel mir.
Draco, Blaise und Pansy redeten gerade über das Fest letzten Jahres. Ich beobachtete währenddessen das Trio. Mir wurde erzählt, dass Hermione letztes Jahr mit Viktor Krum gekommen war. Heute kam sie mit Ron und Harry mit Ginny. Neville und Luna standen auch zusammen, was ich echt schön fand.
Die Zwillinge erkannte ich auch, sie unterhielten sich gerade mit 2 fremden Mädchen, die ich nur vom Aussehen her kannte.

„Hier, du solltest etwas trinken.", kam plötzlich Draco's Stimme von meiner Linken. Ich zuckte erschrocken zusammen, doch nahm das Glas schnell an.
„Was ist dort drin?", fragte ich sicherheitshalber.

„Gemischte Säfte, natürlich alkoholfrei.", erzählte mir Blaise, der selbst sein Glas in der Hand hielt und gerade mit Pansy anstieß.

Nach einer halben Stunde gingen wir auf die Tanzfläche. Eigentlich wollte ich nicht, doch ich wollte Draco nicht enttäuschen.
„Ich kann nicht tanzen, Draco.", ich lächelte ihn nervös an.

„Nicht schlimm, ich führe dich.", er zwinkerte mir selbstsicher zu.

Das tat er dann auch. Alle tanzten dasselbe, was mir auch Neville beigebracht hatte.
Jeden Tag 3 Stunden war ich bei ihm zum Üben gewesen. Das war echt anstrengend und hat ihm so viel Zeit genommen, was mir echt leid tat. Doch er meinte, dass es gar kein Problem wäre.

„Du bist echt gut.", lobte mich Draco.

„Ich habe geübt.", jetzt wurde ich auch langsam selbstsicherer.

Er schenkte mir ein weiteres Lächeln und wir tanzten noch ewig so weiter.
Als wir aufhörten, schaute ich zu den Lehrern. Mein Vater redete gerade mit Professor McGonagall und Professor Dumbledore. Scheinbar musste er meinen Blick bemerkt haben, denn er lächelte mir zu. Als die anderen beiden das bemerkten, winkten sie mich zu sich.

„Oh, ich bin gleich wieder da.", sagte ich.
Draco nickte mir zu und ich lief zu den drei Professoren.

„Meredith, schön Sie hier zusehen! Mr. Malfoy ist Ihr Partner?", fragte mich Dumbledore neugierig.

„Ganz meinerseits Professor. Ja, ich bin mit Draco hier.", ziemlich seltsam mit meinem Schulleiter darüber zu sprechen.

„Ich wusste nicht, dass du so gut tanzen kannst. Hast du geübt?", fragte mich mein Dad nun ebenfalls mit Neugier.

„Ja, habe ich.", antwortete ich immer noch lächelnd.
Dieser Abend war der Beste seit langem.

„Ich konnte erst gar nicht glauben, dass Sie Severus' Tochter sind. Als er mir das erzählt hat, dachte ich wirklich, er macht Späße. Severus ist doch nicht zu streng, oder?"

„Nein, ist er nicht.", antwortete ich nun Professor McGonagall, die ebenfalls zufrieden wirkte.

„Wahrscheinlich sollten Sie wieder zu Mr. Malfoy gehen. Er wartet schon.", gab Dumbledore von sich, woraufhin ich mich von ihnen verabschiedete und zurück zu Draco ging. Wir setzten uns wieder und unterhielten uns.

„Du wirst in den Ferien zu ihm gehen, oder?", fragte er mich und nickte zu meinem Vater.

„Ja, ich werde auch zu eurer Weihnachtsfeier erscheinen.", erzählte ich ihm und trank einen weiteren Schluck von meinem Cocktail.

Er lächelte daraufhin nur und blickte in den vollen Saal.

„Dein erstes Weihnachten ohne deine Mutter.", erzählte er, immer noch wegschauend.

„Ja, aber lass uns bitte nicht über sie reden.", allein der Gedanke an sie, machte mich fertig.

Wir gingen nochmal auf die Tanzfläche zurück und gesellten uns zu Pansy und Blaise. Lange bis spät in die Nacht mussten wir uns unterhalten haben.
Dann wurde ich jedoch langsam müde, was auch Draco bemerkte.

„Wir gehen runter, bleibt ihr noch hier?", fragte Draco seine Freunde.

„Ja, wir bleiben noch eine Weile.", antwortete Pansy, noch hellwach.

„Gut, wir sehen uns morgen."

Wir verabschiedeten uns und liefen die Treppen nach unten zu den Kerkern. Er hatte seinen Arm um meine Schultern gelegt.
In dieser Position blieben wir auch bis wir unten ankamen. Er brachte mich in mein Zimmer und ging dann in sein eigenes.

„Bis morgen. Es war ein wirklich schöner Abend."

„Bis morgen. Das kann ich nur zurückgeben. Das war der schönste Abend seit langem.", erzählte ich ihm und er lächelte zufrieden.

Als ich dann wieder alleine war, zog ich mich um und konnte endlich aus diesen Schuhen raus.
Es war wirklich anstrengend, die ganze Zeit in diesen herum zu laufen.
Danach schminkte ich mich noch ab und ging müde zu Bett. Das Tanzen war mühevoll gewesen, aber auch echt schön. Doch meine Kräfte waren für heute aufgebraucht.
Immerhin musste ich um sieben Uhr wieder aufstehen, da ich noch meinen Koffer packen musste.
Doch ohne viel nachzudenken, fiel ich mal wieder in einen sehr unruhigenden Schlaf.

Die verschwiegene WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt