Kapitel 10

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Louis

Manchmal fragte ich mich wirklich, wie ich so blöd sein kann. Immer wieder tat ich diese dummen Sachen. Was musste Harry nur von mir denken?! Ich wusste doch, dass er nichts von mir wollte. Trotzdem hatte ich mich wieder mal völlig der Situation hingegeben und sie ausgenutzt. Und jetzt war Harry davon gestürmt. Das habe ich ja großartig hinbekommen. 

Niall betrachtete mich skeptisch, als ich minutenlang Harry hinterher starrte. „Louis?", fragte er irgendwann und riss mich aus meinen Gedanken. Ich zuckte ein wenig erschrocken zusammen, da ich ihn schon längst vergessen hatte. 

„Bor, was ist denn nur bei euch los?", fragte er irgendwie genervt, aber interessiert zugleich. 

Ich starrte auf die Stelle, auf der Harry und ich eben noch gelegen hatten. „Ich weiß es auch nicht so genau", murmelte ich undeutlich. 

Niall schaute mich besorgt an und lief zu mir, um seine Hand an meine Schulter zu legen. „Ich bin vielleicht nicht deine erste Wahl zum reden und ich kann dir vermutlich auch nicht die besten Ratschläge geben, aber egal was ist: Ich bin für dich da!  Zuhören kann ich außerdem recht gut", meinte er ernst. 

Ich sah zu ihm auf. „Danke, Nialler", antwortete ich und er umarmte mich. 

Das war es, was ich jetzt gebraucht habe. Einen großen Horan-Hug. Mit ihm war es unkompliziert. Ich wusste woran ich bin und wir verstanden uns einfach immer gut. Irgendwann löste sich der Blonde von mir und deutete dann auf den Tisch. 

„Aber jetzt hilfst du mir zu überlegen, was man aus dem ganzen Kram machen kann", sagte er.

Nachdem Niall und ich uns etwas überlegt hatten und ich die Brötchen angefangen hatte zu schmieren, waren Liam und Zayn zurück nach Hause gekommen. Sie hatten Zeug wie Kosmetik und anderen Kram gekauft, den man eben so braucht auf Tour. 

Liam und Harry hatten sich ans Kochen gemacht und Zayn und ich bereiteten Proviant für die Fahrt vor. Eigentlich mussten wir überhaupt nichts zu essen mitnehmen, da wir sowieso immer irgendwie versorgt wurden.  Niall hatte aber darauf bestanden, dass ALLES, aber wirklich ALLES verwertet wird. 

Also hatten wir garnicht erst versucht ihm die Sache auszureden und hatten uns seinem Willen gefügt. Außerdem war es besser alles mitzunehmen und zu verwerten, als es einfach wegzuschmeißen.

Nach dem ausgiebigen Essen verschwanden alle in ihren Zimmern. Jeder wollte einfach schnell schlafen gehen, um morgen fit zu sein. 

Harry und ich hatten den ganzen Abend lang nur das Nötigste miteinander geredet, was mich aber auch nicht wirklich wunderte. Zwischen uns war es irgendwie kompliziert. 

Ich war fest davon überzeugt, dass er einfach total angewidert von mir und meinem aufdringlichen Verhalten war. Nachsehen konnte ich es ihm nicht. Ich glaube, ich würde es auch nicht toll finden, wenn mein bester Freund einfach anfangen würde mit mir zu kuscheln und  andere Dinge zu machen. 

Ehrlich gesagt war ich ziemlich betrübt und sauer auf mich selbst. Warum konnte ich nur die Finger nicht von ihm lassen?! 

Ich sank in die Kissen meines Bettes. Eigentlich war ich wirklich müde, aber einschlafen konnte ich nicht. In meinem Kopf war einfach zu viel Chaos. Außerdem fehlte Harry neben mir. Wie gerne hätte ich in seinen Armen gelegen und wäre eng an ihn gekuschelt eingeschlafen. 

Kurz überlegte ich wieder zu ihm zu gehen, schob den Gedanken aber ziemlich schnell wieder beiseite. Man hatte ja gesehen, wie das in der letzten Nacht ausgegangen war. 

Ich sollte lieber wieder anfangen Harry wie einen Freund zu behandeln. Das wäre für alle Beteiligten besser.

Larry Stylinson - More Than FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt