Kapitel 34

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Louis

„Wo gehts du hin? ", fragte ich ihn, als ich bemerkte, wie er sich aus dem Bus schleichen wollte. "...ohne mich", stellte ich leise für mich fest.

Er drehte sich zu mir um und blickte mich aus seinen moosgrünen Augen an. Ich lehnte mich an die Wand und verschränkte die Arme.

„Die Stadt anschauen und vielleicht shoppen", antwortete er trocken und wollte schon davon gehen, doch bevor er es schaffte schnappte ich meine Jacke und verließ den Bus vor ihm.

Verwirrt trat auch er ins Freie und beobachte mich dabei die Jacke anzuziehen.

„Was soll das werden, Louis?", wollte er wissen.

„Na was schon? Ich werde MEINEN FREUND begleiten. Oder darf ich dir keine Gesellschaft mehr leisten?", antwortete ich.

Er musterte mich skeptisch und lief dann ohne zu antworten los. Ich eilte ihm hinterher. Der Parkplatz auf dem der Bus stand war groß und menschenleer. Ich kam neben ihm an und musste mir echt mühe geben bei seinen schnellen, großen Schritten mitzuhalten.

Eine Idee schwirrte in meinem Kopf umher. Bevor ich sie umsetzte drehte ich mich nach allen Seiten, um sicher zu gehen, dass niemand Fremdes hier war.

Als ich freie Bahn feststellte tat ich es. Ich ging näher zu Harry und griff nach seiner Hand.

Er drehte sofort erschrocken den Kopf zu mir und wollte die Hand schon wieder zu sich ziehen, doch ich verschränkte unsere Finger.

Harry starrte auf unsere Hände und dann in meine Augen. „Darf ich jetzt nicht mal deine Hand halten? Ich bin dein Freund", meinte ich ein wenig enttäuscht.

Er antwortete nicht, löste unsere Hände aber auch nicht. 

Es tat gut endlich wieder seine Hand zu halten und das Kribbeln in meinem Bauch aufsteigen zu fühlen. Dieses Ignorieren seinerseits machte mich fertig.

Stumm liefen wir über den riesigen Parkplatz zu Pauls Auto.

Währenddessen nutzte ich die Gelegenheit mit dem Daumen über seinen Handrücken zu streichen und mich beim Laufen an ihn zu lehnen.

Er tat nichts dagegen, aber stieg auch nicht richtig darauf ein. Wahrscheinlich war er nicht sehr begeistert von der ganzen Situation, aber irgendwie musste ich ja wieder seine Aufmerksamkeit erlangen.

Als wir beim Auto ankamen öffnete ich ihm die Tür des Wagens und ließ ihn als ersten einsteigen und legte dabei die Hand an seinen Rücken. Danach stieg auch ich zu ihm auf die Rückbank.

Paul der am Steuer saß, blickte verwirrt zu mir. „Ich wusste nicht, dass Louis auch mitkommt", wunderte er sich, startete aber den Motor.

„Er hat sich selbst eingeladen", murmelte Harry als Antwort.

Ein wenig verletzen tat es mich schon, dass er so dermaßen abweisend war, doch ich ließ mich nicht unterkriegen. Selbstbewusst griff ich nach seiner Hand, die auf seinem Schoß lag und verschränkte erneut unsere Finger. Er starrte gedankenverloren aus dem Fenster.

Las Vegas zog an uns vorbei. Es war keine wunderschöne, aber dafür sehr besondere Stadt. Interessiert musterte ich die Gebäude, an denen wir vorbei rauschten.

Irgendwann hielt Paul an und Harry löste seine Hand aus meiner, als er ausstieg. „Ich bin ganz in der Nähe, falls etwas ist oder ihr Probleme mit Fans bekommt", sagte Paul noch, bevor auch ich den Wagen verließ.

Harry wollte gerade die Tür des Wagens schließen, als sich Paul nochmal räusperte. „Vergesst nicht, dass ihr nur Freunde seit", erinnerte er uns. Mein Freund nickte kühl und knallte die Tür zu.

Larry Stylinson - More Than FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt