Kapitel 22

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Louis

Irgendwann gab es Abendessen und dann verschwanden Harry und ich auch ziemlich schnell in unser Zimmer. Wir hatten uns umgezogen und lagen nun in Boxershorts und T-shirts in dem Doppelbett. Harry hatte sich dieses Mal an mich gekuschelt. Er lag auf meiner Brust und ich zog Kreise auf seinem Rücken. 

Mir ging so einiges durch den Kopf. „Harry, darf ich dich was fragen?" 

Mein Freund hob den Kopf an und schaute zu mir. „Klar. Alles", lächelte er und legte seinen Kopf wieder ab. 

Ich ging mit der Hand durch sein lockiges Haar und er brummte zufrieden. Es schien ihm zu gefallen. 

„Seit wann magst du mich schon auf diese Weise?", stellte ich eine der Fragen, die durch meinen Kopf geisterten. 

„Viel zu lange", nuschelte er verträumt. 

„Ach komm schon, Haz. Seit wann?", bohrte ich weiter nach. 

„Ich weiß nicht. Seit dem ersten Tag an dem ich dich gesehen habe", sagte er immer noch verträumt und genoss mein Kraulen in seinem Haar. Ich hielt jedoch inne. Meinte er das Ernst? Ich brauchte einige Sekunden um das zu realisieren. 

„Lou mach weiter", maulte er, weil ich ihn nicht mehr kraulte. Doch ich machte nicht weiter. Der erste Tag an dem wir uns gesehen hatten?! Das war eine ewig lange Zeit. Wie blind war ich gewesen?! Wie dumm?! Ich drückte Harry ein Stück von mir weg, so dass er mich anschauen konnte. Ich blickte in diese wundervollen grünen Augen. 

„Es tut mir so leid, Haz. Es tut mir so leid", meinte ich. Er blickte völlig verwirrt drein. „Es tut mir leid, dass ich so blind war. Du musst furchtbar gelitten haben, oder?! Ich meine, all die dummen Sprüche von mir und wie ich dir alles über alle möglichen Mädchen erzählt habe", sprudelte es aus mir hervor. 

Sein noch so eben verwirrter Gesichtsausdruck wurde mit einem Mal ganz sanft.„Es war nie einfach Boo. Ja, ich habe gelitten, aber dafür habe ich jetzt alles, auf das ich schon seit einem Jahr gewartet habe", meinte er. 

Seine Wangen waren mit einem rosanen Schimmer überzogen und er zog mich mit seinen grünen Smaragden völlig in den Bann. 

„Es tut mir leid, Curly", flüsterte ich noch einmal, bevor er zärtlich die Lippen auf meine legte. 

„Ist schon gut, Love", hauchte er zurück. 

„Wie hast du das bloß ausgehalten? Ich habe es keine paar Wochen mit diesen verrückten Gefühlen für dich durchgehalten", seufzte ich. 

Er kicherte leise. „Selbstbeherrschung", meinte er stolz. Fügte dann aber hinzu: „Aber als du vor ein paar Wochen angefangen hast mir wie ein verrückter auf die Pelle zu rücken, hab auch ich mich nicht zurückhalten können." 

Unwillkürlich musste ich anfangen zu grinsen. „Du magst es doch, wenn ich dir auf die Pelle rücke", grinste ich frech und presste mich ein wenig enger an ihn. Er stieg darauf ein und schlang die Arme um meinen Rücken und erdrückte mich fast. 

„Ich liebe es, wenn du mir auf die Pelle rückst", korrigierte er mich. Mein Herz flatterte wie verrückt. 

Als er irgendwann aufhörte mich zu zerquetschen strich ich weiter durch sein Haar und er schnurrte immer wieder leise auf. 

Und da war die nächste Frage in meinem Kopf. „Harry?" Er nickte an meine Brust. „Stehst du eigentlich nur auf Jungs oder auch auf Mädchen oder auf Charakter oder was es da noch alles gibt?", wollte ich wissen. „Ich will nur wissen auf wen oder was ich eifersüchtig sein muss", fügte ich noch hinzu. 

Er schwieg einen Moment und schien überlegen zu müssen. „Ich bin mir nicht sicher, Louis", meinte er dann aufrichtig. „Ich stehe eben auf dich", meinte er. Ich lächelte. „Davor habe ich auch mal Mädchen gedatet und Jungs fand ich auch schon immer gut", überlegte er für sich selbst.

 Dann war es still. Wir beide schwiegen. Nach einiger Zeit richtete sich Harry auf, um mich anzuschauen. „Muss ich mich festlegen Louis? Stört es dich, wenn ich es dir nicht genau sagen kann?", fragte er besorgt. 

Ich schüttelte sofort den Kopf. „Nein, nein, natürlich nicht, Hazza", beruhigte ich ihn sofort und ich meinte es auch so. 

„Und du?", wollte er nun von mir wissen. „Ich denke ich mag beides, Jungs und Mädchen. Also bin ich Bi, denke ich", erklärte ich aufrichtig. Er nickte zufrieden und ließ sich zurück auf mich sinken. 

„Das tut eigentlich auch alles gar nichts zur Sache", sagte ich. 

Er nickte. Wir lagen beieinander eingekuschelt in die Decke. Ich dachte schon, dass Harry eingeschlafen war, als er plötzlich anfing zu reden. „Ich habe Angst vor dem Management."

Ich umklammerte ihn instinktiv ein wenig fester. „Ich weiß ich habe gesagt, dass wir abwarten müssen und sowas, aber ich habe auch Angst, Louis." Ich schluckte schwer. „Was wenn sie sagen, dass wir nicht zusammen sein dürfen?", fragte er ängstlich. 

„Das werden sie uns nicht verbieten können. Ich werde dich nicht mehr loslassen! Glaubst du ernsthaft die könnten mir verbieten dich zu küssen und in den Armen zu halten?", antwortete ich. 

Er schmiegte den Kopf an meinen Oberkörper und lächelte dagegen. Dann drückte er sich ein Stück von mir weg und wir schauten uns liebevoll an. 

Ich war völlig fasziniert von ihm und seinem wundersam schönen Äußeren. Womit hatte ich ihn verdient? Er war so wunderschön, keinen Makel hatte er.

Larry Stylinson - More Than FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt