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Y/N POV:

Ich wachte von einem zuckendem Schmerz auf, der meinen ganzen Körper durchfuhr. Sofort sprang ich voller Adrenalin auf, tief ein und ausatmend. Ich wusste selbst nicht, wieso ich so war in dem Moment, doch was ich wusste, war, dass ich nicht neben Malia in meiner Wohnung aufwachte, sondern in einem sehr dunklen und kalten Raum, wo ich auf einem harten Bett saß. Ich versuchte etwas zu erkennen, auch wenn es nicht wirklich half. Die Kälte brachte mich zum schütteln, also nahm ich die dünne Decke die schon vorher auf mir lag und wickelte mich in ihr so gut es ging ein. Natürlich war mein erster Gedanke wo ich war und wieso ich mich an nichts erinnern konnte. Zwar war da der Disney Film Abend nach dem Nogitsune Anfall, aber sonst nichts weiteres. Und Onyx hörte ich auch nicht.
Daraus schloss ich, dass Onyx jetzt nicht mehr auf meiner Seite stand, sondern auf ihrer eigenen. Was schon mal passiert ist, was dazu führte, dass ich ihn nur wenigen Tagen einen Massenmord durchführte. Und ich hoffe, dass keiner mich fragen wird, wie viel genau starben.
Ich schüttelte die negative Erinnerung weg und konzentrierte mich weiter aufs Jetzt. Vier kahle Wände ohne Fenster, aber dennoch mit einer Tür aus blauem, kühlen Metall, ein hartes Bett mit dünner Decke, Kälte die mich nach Sibirien schickt und ich. Ach ja und das Gefühl eines Hangovers. Perfekt.

Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mein Kopf war zum ersten Mal leer. Doch trotzdem kam ich dann irgendwie auf die Idee an der Tür zu rütteln. Also warf ich die Decke zur Seite und schritt auf die Tür zu. Meine Hand umgriff die Türklinke, die ich mit nur viel Kraftaufwand nach unten drücken konnte, sodass ein lautes und hässliches Quietschen hörbar wurde. Ich betete innerlich, dass ich alleine war, sonst würde ich wahrscheinlich in den nächsten Minuten tot sein.
Das erste was ich sah, als ich das kalte Zimmer verließ, war ein langer Gang, ebenfalls dunkel wie das Zimmer davor. Er ging in zwei Richtungen von mir, einmal rechts und links. In beide Richtungen hingen Türen an den Wänden, in perfekten Abständen. Mein erster Gedanke war, dass ich in irgendeinem Irrenhaus war. Denn zwar war ich ohne Onyx ein Mensch mit Heilkräften, konnte ich dennoch spüren, dass hier hinter den Türen was schlimmes passiert sein muss. Etwas, was lieber hinter den Türen bleiben sollte.
Plötzlich bemerkte ich, wie die Lichter begannen zu flickern. Ein blitzen im Abständen, das hinter der Ecke des rechten Gangs herkam. Unentschlossen schritt ich langsam zu der Ecke zu, unsicher von meiner dummen Entscheidung, denn ich wusste, dass so eine Entscheidung niemals in Horrorfilmen die beste war.
Ich blickte vorsichtig um die Ecke, während mein Magen sich selbst von ihnen vor Ungewissheit zerriss.
Doch als ich um die Ecke blickte, hörte das Blitzen augenblicklich auf. Ich konnte nur meinen Atem hören, der bebend durch mein Mund und meine Nase entkam. Alles um mich wurde dunkel, wie gelähmt konnte ich mich nicht bewegen. Ich wusste das es ein Fehler war, und wer auch immer in meiner Nähe war, musste kein Werwolf mit Superkräften sein um zu bezeugen, dass ich Angst um mein Leben hatte.
Ich schluckte einmal und trat einen Schritt zurück. Ich hielt sogar meinen Atem an, um im schlimmsten Falle nach einem Geräusch einfach panisch in die Dunkelheit weglaufen konnte, auch wenn es sein könnte, dass ich dem Verursacher des Geräuschs in die Arme laufen konnte.
Doch als ich einen zweiten Schritt nach hinten trat, fühlte ich etwas gegen meinen Rücken. Es war keine Wand, zu weich, aber nachdem ich einen ruhigen Herzschlag spürte, fiel es mir auf. Es war Void. Der einzige, der mich in so ein Gruselhaus stecken würde, war er.
Ich wirbelte herum, mein Herz so stark pumpend, dass ich es durch meinen ganzen Skelett fühlte. Sofort schlugen die Lichter über meinen Kopf leuchtend auf An, und ich blickte in die dunklen Augen von dem Nogitsune. Ein Grinsen wuchs über seine blassen Lippen, während ich vor Schreck einige Schritte von ihm weg zurück stolperte.
„Hallo Y/N.", sprach er mich in einem höflichen Ton an. Ich wusste, dass Stiles zwar immer noch mit ihm war, da ich teilweise noch ein kleines Funken erkennen konnte. „Wie ich sehe bist du wach.", hing er noch dazu.
„Was willst du on mir, Void?", fragte ich ihn, „Und wo bin ich?!". Ich sah wie seine Augen kurz auf meine auf und ab hebende Brust blickten, dann jedoch mir wieder in die Augen sah und bemerkte: „Unglaublich. Ein Mensch wie du mit Heilkräften hat zwar Angst vor der Dunkelheit, aber keine sonderliche Angst vor einem Mörder wie mir. Interessant.". Er schaute kurz zu den Lichtern hoch, während ein hörbares Grollen eines Gewitters ertönte, nur um die Lichter wieder zum flackern zu bringen. „Und um deine Fragen zu beantworten:", sprach er weiter, „Ich brauche nicht unbedingt etwas von dir.".
Irritiert von seiner Antwort blickte ich ihn an. „Was meinst du?", fragte ich zögernd.
Er hob einen Mundwinkel und antwortete: „Wirst du schon sehen.". Nun war ich noch irritierter als vorher. In meinen Kopf wiederholte ich die ganze Zeit das Gespräch, bis es bei mir klingelte: Onyx.
Mein Kopf fuhr rasch hoch um wieder Void anzusehen, doch ohne dass ich es gemerkt hatte, hatte er sich schon seinen Weg an mir vorbei getan und ging langsam in die Richtung, wo ich vorher erst hingehen wollte. Ich beschloss ihm einfach kurzerhand zu folgen und holte ihn ein. Als ich neben ihm ging, fragte ich ihn: „Was willst du von Onyx?".
Er schaute auf mich herab, bevor er seine Hände in seinen Hosentaschen vergrub und sagte nur: „Etwas."
„Wenn du sie holen willst um mit ihr die ganze Stadt in Schutt und Asche zu legen und dabei tausende von Menschen zu töten, dann muss ich dich leider enttäuschen, weil sie sehr egoistisch sein kann und nicht wirklich gerne teilt.", merkte ich an, dabei die ganze Zeit nach vorne schauend, um irgendwie selbst herauszufinden, wo ich eigentlich war. Aus dem Augen Winkel merkte ich, wie er mich dabei musternd anschaute. Also drehte ich meinen Kopf und erklärte schulterzuckend: „Ich kenn sie. Sie hat sowas schon einmal gemacht und geschafft. Und es hat lange gedauert, wieder die Kontrolle zu bekommen.".
Void lachte leicht auf. „Weil sie stärker als manche andere Nogitsunes ist?".
Ich schüttelte den Kopf. „Nicht nur. Den Schmerz, den sie aufnahm und verursachte auf andere, begann auch auf mich zu wirken.". Ich schaute in die Leere, während alle Erinnerungen wieder hochkamen. „Und es war nicht wenig.".
Still gingen wir die Gänge entlang, an manchen eigenartigen Käfigen wo auch Menschen drinsaßen und hin und wieder ihre Hände nach uns ausstreckten. Schließlich führte er mich in einen der tiefsten Räumen, einen Heizungsraum.
Wir blieben mitten im Raum stehen. Es war wirklich kalt hier unten, weshalb ich aus Reflex begann meine Schultern und Oberarme langsam warm zu reiben. Void stand mit dem Rücken zu mir gedreht, ein paar Schritte weiter vor mir. „Weißt du,", begann er seufzend, „ich dachte es würde leichter sein Onyx von dir zu bekommen.". Er drehte seinen Kopf als erstes über seine Schulter und schaute zu mir zurück. „Aber anscheinend muss ich es anders machen müssen.". Damit drehte er sich komplett zu mir um und schritt energisch auf mich zu. Panisch versuchte ich mich mit Schritten weg von ihm zu entkommen. Doch wie ihr es erwarten könntet stoß ich nur 2 Sekunden später mit dem Rücken gegen eine Wand. Mein ganzer Körper presste sich gegen sie, bevor er einen Teil meiner Haare packte und nach oben zog. Mein ganzer Nacken wurde gestreckt, so stark dass es weh tat. Ich versuchte ruhig zu bleiben und kniff meine Augen zusammen. „Schmerz macht zwar die meisten schwach, oder zu einem Menschen...", sprach er, seine Stimme leicht bebend, aber man konnte hören, dass er versuchte seine Wut so ruhig rüberzubringen wie möglich, „aber bei MIR, oder uns... wir wurden schon fast dafür erschaffen.".

The other oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt