Kapitel 1

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„Medina! Gel kızım, Abin seni götürecek." ruft mein Vater von der Küche aus.

„Melih? Nerdesin... kardeşini sen götüreceksin." versuchte mein Vater meinen älteren Bruder zu überreden, mich zu meiner besten Freundin Gönül zu fahren, da wir heute zusammen bei ihr einen Tag zusammen verbringen, da ihre Eltern außer Haus sind, weil sie in México ein paar Geschäfte erledigen mussten. Gönül entschied sich aber dagegen mitzugehen, da sie dort sowieso von Büro zu Büro, von Firma zu Firma geschleppt werden würde.

„Off baba yaa... kann nicht Kerim oder Halit sie fahren? Ich muss noch ein paar Sachen erledigen." protestierte Melih, mein ältester Bruder, dagegen mich zu fahren.

„Melih!" mahnte ihn mein Vater. Melih weiß ganz genau, dass wenn mein Vater etwas sagt, dass es dann auch das letzte Wort ist.

„Tamam tamam... geliyorum." rief er vom oberen Stock und ich konnte hören, wie er die Treppenstufen runter lief und sich in unsere richtig bewegte. Als ich sein Gesicht sah, drehte ich mich um und nahm meine Jacke von dem Garderobenständer und zog sie mir schnell über.
Ich setze mich dann auf unsere kleine Bank im Flur und nahm mir ein paar Schuhe raus.
Ich griff nach dem Schuhanzieher und zog die Schuhe an. Die Schleifen band ich mir nun auch schnell zu und stand wieder auf.

„Tamam kızım... wenn ihr was braucht ruft mich an Okay?" sagte mein Vater und nahm mein Gesicht in seine großen Hände.
Ich nickte und lächelte ihn dann an.
Ich gab ihn einen Kuss auf beide Wangen.

„Seni seviyorum baba." sagte ich ihm zum Abschied und winkte, bevor Melih die Tür zumachte.

„Ehh was wollt ihr die ganze Zeit so machen?" fragte er, um die Stille im Auto zu unterbrechen. Normalerweise verstehe ich mich mit meinen Brüder, insgesamt 3, ziemlich gut, besonders mit Melih, der 9 Jahre älter als ich ist, doch heute war er irgendwie angespannt.

„Bilmem... wahrscheinlich gucken wir uns jeden Film auf Netflix an und spielen jedes Spiel, welches es auf ihrer Playstation gibt." gab ich von mir und drückte danach auf den Radio Knopf auf seinen Auto.

„Uhh mein Lieblingslied!" sagte ich und drehte gleichzeitig die Musik von 6 auf 28.
Ich bewegte mich zu dem Rhythmus und sang manche stellen mit.

„She give me money... when I am in need!" sang ich lauthals mit.
Auch Melih tippte mit seinem Finger auf das Lenkrad und nickte leicht mit dem Kopf zum Rhythmus. Ich stehe total auf Oldtimer. Generell die Musik, der Style, die Stimmung... 100% meins.

Als mein Bruder auf einmal anfing den Text mitzurappen, sah ich ihn nur mit offenen Mund an.

„She give me money... when I am in need." sang ich nun dazu und wir gaben uns selbst ein live Konzert im Auto.
Als ich rausschaute sah ich ein paar Leute, die uns nur schief ansahen doch in diesem Moment konnte keiner meine Stimmung ruinieren. Ich beweinte nun auch meine Arme zum Rhythmus und tanzte schon fast.

Auch Melih fühlte die Musik so wie ich. Wir beide waren so die, die die meisten Gemeinsamkeiten teilten und auslebten.

„Und was machst du gleich noch so?" fragte ich ihn während ich die Musik ein bisschen leiser drehte.

„Uhm ich weiß garnicht vielleicht geh ich nochmal kurz zu den Jungs und wir rauchen eine shisha oder so mal gucken." antwortete er und war hauptsächlich auf die Straße konzentriert.

„Kurz." sagte ich und konnte mir ein Kichern nicht unterdrücken. Jedesmal wenn er sich mit seinen Freunden traf kam er nicht früher als 03:00 Uhr nach Hause, wenn er dann überhaupt kam.

„Benimlen dalga geçme Medina..." sagte er ironisch und ich gab ihn eine leichte Faust gegen seinen Arm.
Er bog nun endlich in Gönüls Straße ein und hielt am Straßenrand an, damit ich aussteigen kann.

„tamam geldik, wenn du was brauchst ruf an Okay ich komme dann." sagte er und stieg mit mir aus dem Auto um meine Sachen aus dem Kofferraum rauszutragen.
Er nahm seinen Schlüssel und öffnete den Kofferraum von seinem Matt-grauen Benz.

„Dankeschön Abi." sagte ich und hab ihn eine kurze, jedoch feste Umarmung.

„Kendinize dikkat edin"

„Mhm" sagte ich und nickte dabei.

Ich zog meinen kleinen Koffer hinter mir her und lief die 3 Treppenstufen hoch um an der Tür zu klingeln.
Ich drehte mich um und sah, Melih der darauf wartete das ich ins Haus gehe.
Schließlich öffnete Gönül die große Eingangstür und warf ihre Arme in die Höhe.

„Endlich haben sie es auch geschafft Frau Yıldırım..." sagte sie und rollte mit ihren Augen, bevor sie mich in ihre Arme zog. Ich schlang meine Arme auch um ihre Hüfte.

„Melih Abi? Gelsene?" sagte sie doch er lehnte an, indem er seine Augenbrauen leicht hochzog und danach den kopf schüttelte.

„Nasıl istiyorsan" sagte sie dann und zuckte mit den Schultern.

„Komm rein komm rein." sagte sie dann zu mir und zog meinen Koffer ins Wohnzimmer rein. Bevor ich auch reinging zog ich mir meine Jacke und meine Schuhe aus und stellte sie ordentlich an die Seite.

„Ehh nerelerde kaldınız?" fragte sie doch ich verdrehte nur meine Augen.

„Hast du lange gewartet?"

„Sanki seni tanımıyorum... junge du bist meine beste Freundin seitdem wir 8 Monate alt sind. Wir sind schon fast 19 Jahre befreundet."

„Stimmt schon aber-"

„Nichts aber junge du gehörst zur Familie unsere Mütter waren beste Freunde und generell unsere Familien kennen sich schon seit Generationen also bir daha senden böyle bir şey duymayım verstanden?" unterbrach sie mich.
Ich nickte und konnte ein Lachen nicht unterdrücken.

Sie hatte recht. Meine Mutter und ihre sind schon seit Jahren beste Freunde, weshalb sie uns auch wie welche aufgezogen haben. Seit dem ich denken kann war Gönül da. Wir waren immer auf den gleichen Schulen und gleichen Kursen. Wir haben alles miteinander geteilt und tun es immer noch.
Nachdem meine Mutter von uns gegangen ist, was jetzt 3 Jahre her ist war Gönül die Person, die mich am meisten unterstützt hat. Auch Zehra Teyze, Gönüls Mutter, war für mich immer da. Sie ist wie meine zweite Mutter, auch nachdem meine Mutter verstarb.

Es war wirklich die schwerste Zeit meines Lebens und ich leide immer noch an ihren Verlust.
Ich bin traurig, dass sie nicht bei mir ist, mir keine Ratschläge geben kann, in jedem Thema. Ich will einfach wieder ihre Nähe spüren und ihre Umarmungen erleben.

Meine Brüder Melih, Kerim und Halit waren für mich immer da. Sie und mein Vater sehen mich als ihr kleiner Schatz, so fühlt es sich für mich an. Ich bin dankbar, dass Allah die 4 ein Teil meines Lebens gemacht hat.
Neben ihnen fühle ich mich sicher.
Ich weiß, dass kein einziger Stein mein Weg kreuzen kann, wenn einer von ihnen an meiner Seite ist.
Am besten verstand mich Melih, mein ältester Bruder. Mit ihm pflege ich eine spezielle Beziehung, die ich nicht verlieren will. Halit ist mein jünger Bruder. Wir haben nur 3 Jahre Altersunterschied, weshalb ich mich im wesentlichen für ihn entscheide, wenn ich mal eine Abwechslung oder Spaß erleben will. Er ist wirklich verrückt und ganz und garnicht vorhersehbar.
Man weiß nie, was er denkt oder gleich vorhat.
Dazu ist er ein hervorragender Boxer.
Boxen ist schon seit seinem 8 Lebensjahr seine Leidenschaft.
Mein Vater war am Anfang nicht überzeugt von dieser Idee, doch er ließ ihn einfach machen.

Kerim ist der mittlere Bruder.
Er ist der ruhigste in der Familie. Seine Begabung ist kochen. Er ist ein exzellenter Koch. Er hat einfach ein Händchen für sowas.
Ich will jetzt wirklich nicht angebend oder so, aber meiner Meinung nach, bin ich auch nicht schlecht darin.
Das haben wir wahrscheinlich von meiner Mutter.
Ich werde nie ihre Gerichte vergessen...

Seni seviyorum annem...

gerçekten aşk mı?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt