Kapitel 15:

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Es schmerzte mir an meinem ganzen Körper.
Da ich lange kein Sport mehr getrieben habe, hatte ich einen schlimmen Muskelkater.
Mit einem stöhen, quälte ich mich aus dem Bett und lief auf mein Badezimmer zu.
Ich wusch mit mein Gesicht, um erst mal zu mir zu kommen.

„Of Medina. Warum musstest du auch auf einmal so viel machen." sagte ich zu mir selbst und beschwerte mich, dass ich so viel Sport auf einmal gemacht habe.
Ich ging wieder in mein Zimmer und suchte aus dem Schrank ein neues Oberteil, da dieses nass wurde.
Über meine graue Jogginghose, kramte ich ein weißes, nebenbei viel zu großes, Oberteil raus und zog es mir über.
Ich lief runter und hörte schon die Stimmen von meinem Vater und Halit.

„Baba korkma, mit geht es wieder besser." protestierte Halit.

„Halit yeter!" schimpfte mein Vater daraufhin.

„Was ist los?" mischte ich mich ein.

„Bir şey yok kızım..." sagte mein Vater und warf Halit strenge Blicke zu.

„Ähm habt ihr Hunger?" fragte ich, um von dem them, welches ich nicht kannte, abzulenken.

„Nein danke wir haben schon gegessen." lehnte mein Vater ab.

Daraufhin nahm ich mit zwei Toastbrote und legte sie in den Toaster.
Wie jedes Mal erschreckte ich mich bei dem Ping.
Kerim kam letztendlich auch die Treppen runter und machte sich selbst auch was zu essen.

Wir setzten uns alle zusammen auf die Couch.
Über ein bestimmtes Thema wurde nicht geredet.
Halit war der erste, der das Wohnzimmer verließ, da er einen Anruf bekam.
Mein Vater meinte, dass er arbeiten gehen würde und verließ ebenfalls das Wohnzimmer.
Zurück blieben nur ich und Kerim.
Wir beide aßen und redeten nicht.
Aber es war keine unangenehme Stille sondern eher eine jeder-ist-in-seinen-Gedanken-vertieft-Stille.

„Weißt du wo Melih Abi ist? Er ist gestern Abend nicht nach Hause gekommen." unterbrach ich letztendlich die Stille.

„Ich weiß nicht, in letzter Zeit kommt er auch nicht so oft zur Arbeit. Wenn ich da bin sehe ich ihn nie." äußerte er, was mich zum grübeln brachte.

Ich hatte eine Vermutung, teilte sie aber nicht mit Kerim.

Mit der Entschuldigung, dass ich noch zu Gönül gehe, verließ ich ebenfalls das Wohnzimmer.
Ich ging in mein Schlafzimmer, um mich umzuziehen.
Ich suchte eine breit geschnittene Hose, jeansblaue Hose raus und darüber ein weißes, enges Oberteil. Eine kurze Louis Tasche und meine weißen Air Force.
Meine Haare waren offen und gewellt.

„Bis später!" rief ich noch, bis ich die Tür hinter mir schloss.
Natürlich hatte ich nicht vor zu Gönül zu gehen. Ich wollte zu Emre.
Ich habe immer noch starke Schuldgefühle, weshalb ich bei ihm sein wollte.

Ich stieg in mein Auto und verbindete wie üblich mein Handy mit dem Auto.
Ich suchte das Lied Stay von „Rihanna" raus.

Mittlerweile war ich schon auf dem halben Weg.

„Not really sure about it, something in the way you move. Makes me feel like I can't live without you, it takes me all the way." sang ich mit.

„I want you to stay." zog ich das letzte Wort, wie die Sängerin in die Länge.

Vor dem Krankenhaus, suchte ich mir einen Parkplatz, mit Erfolg, und lief rein.
Da ich schon wusste, welches Zimmer er bewohnte lief ich direkt zu den Fahrstühlen.

Ich klopfte an seiner Tür und nach dem „herein!" von ihm öffnete ich die Tür.

„Hallo" sagte ich und zog das Wort in die Länge.

„Dachte schon du kommst nicht mehr seit dem letzten Mal." lachte er, was ich erwiderte.

„Was machst du da?" fragte ich ihn, da er steht und nicht auf dem Bett liegt.

„Packen. Ich darf endlich raus." sagte er, woraufhin ich meine Augenbrauen zusammen zog.

„Warte, ich mache das. Nichtsdestotrotz bist du noch verletzt." sagte ich und ging auf ihn zu.

„Danke. Ich kann das auch alleine..." sagte er stolz.

„Emre!"

„Medina!" äffte er mir nach.

„Ver bunu." befahl ich ihm.

„Vermesem?" fragte er mich herausfordernd.

„Dann nehme ich es mir einfach!" sagte ich und zog ihm das Oberteil aus seiner Hand.

„Normalerweise sind meine Reflexe besser... aber weil ich jetzt verletzt bin-"

„Ja ja... Spar dir das!" unterbrach ich ihn.

Ich räumte seine Klamotten ein und schloss letztendlich auch die Tasche.

„So, fertig." sagte ich und klatschte einmal in die Hände.

„Tamam dann los, mein Fahrer wartet schon." sagte er und nahm mir die Tasche aus der Hand.
Ich protestierte dagegen und schlug vor, dass ich die Tasche selbst trage, aber natürlich gewann er.

„Ich komme mit. Ich werde keine Ruhe geben, bis ich nicht gesehen habe das es dir gut geht." stellte ich klar und lief mich ihm zu seinem Auto.
In mir selbst betete ich, dass ich diesen Ort niemals wieder sehen muss.

„Inshallah sehe ich diesen Ort nie wieder." wiederholte ich mich dieses Mal in laut.

„Amin." sagte Emre.

Wir beide saßen hinten und die Tasche wurde und den Kofferraum getragen.

Nach der kurzen Fahrt, standen wir vor einem großen Gebäude.
Wir liefen rein und er wurde direkt begrüßt von einem älteren Mann.
Wir gingen zu den Aufzügen und er drückte die höchste Zahl.
Die Tasche hielt natürlich er, da es angeblich zu schwer sei.
Oben angekommen nahm er seinen Hausschlüssel raus und steckte ihn in das Schloss.
Er öffnete die große Tür und ließ mich vorlaufen.
Er hatte eine Penthouse Wohnung.
Es war schön dekoriert und passte zu ihm.

„Schöne Wohnung." gab ich von mir.

„Danke. Aber ich glaube nicht das ich lange hier bleiben werde."

„Warum nicht?" fragte ich neugierig.

„Ich weiß nicht. Ich konnte mich hier nicht so gut einleben." teilte er mir mit und ich nickte verstehend.
Seine Tasche stellte er an den Rand und ging auf die große Couch zu.
Ich setzte mich neben ihn.

„Was willst du essen?" fragte er mich.
„Ich kann was bestellen." fügte er hinzu.

„Du musst nichts bestellen ich kann auch kochen." schlug ich vor.

„Worauf hast du Lust?" fragte ich ihn.

Ich überlege selbst, da ich etwas gesundes machen wollte.

„Hm ich glaube ich mache Nudeln mit einer Sahne Soße." sagte ich und betrachtete den vollen Kühlschrank.

„Okay wie du willst." sagte er und ich begann.

Die Nudeln, ich benutze übrigens Spaghetti, legte ich in einen Kopf, mit köchelnden Wasser und salzte es dazu.
Während diese kochen, schnitt ich Gemüse sowie Paprika, Pilze oder Brokkoli klein und legte sie dann in die Pfanne mit Sahne.
Salz und Pfeffer fügte ich auch gleich danach hinzu.
Während dem ganzen Prozess gesellte sich Emre auch zu mir und fragte ab und zu ob ich Hilfe brauche. Ich lehnte es natürlich ab, da ich nicht wollte das er sich überanstrengt.
Nachdem die Nudeln komplett durch waren, siebte ich das Wasser ab und fing auch schon an zu servieren.
Zwei Teller, Besteck und Gläser mit Wasser legte ich auf den Tisch. Dazu noch zwei Servietten.

„Afiyet olsun oz zaman." sagte ich und wir fingen an zu essen.

gerçekten aşk mı?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt