Kapitel 8:

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Morgen ist es soweit...
Ich heirate einen Mann, denn ich nicht kenne und verlasse logischerweise auch mein Zuhause.
Ich werde ab morgen zu einer Familie gehören, die nicht Yilmaz heißt...
Ob mich jemand gefragt hat ob ich das alles überhaupt will?
-Nein
Ob jemand was dagegen tut?
-Auch nein

In den letzten Tagen habe ich mich mental darauf eingestellt, ab jetzt einen festen Ehepartner zu haben und nicht mehr Yilmaz mit Nachnamen zu heißen.
Ich glaube es wird ungewohnt sein, ein anders Haus Mein Haus zu nennen, da ich in diesem Haus, indem ich jetzt noch wohne geboren und aufgewachsen bin. Wenn es nach mir ginge würde ich es niemals verlassen, nicht für einen Mann.
Naja aber das Schicksal will es so... was soll man machen.

Ich habe mich entschieden, in den Park zu gehen und ziehe mich daher zu dem Wetter passend an. Ich nahm eine blaue Jeans und ein weißes Oberteil aus dem Schrank.
Ich ging die Treppen runter und wollte gerade die Tür öffnen, als ich die Stimme von meinem Vater erkannte.
„Rüya? Nereye gidiyorsun?" fragte er mich neugierig.
„Ich gehe zum Park um ein bisschen abzuschalten und nachzudenken... ich brauche das gerade wirklich." sagte ich und damit verließ sich aus dad Haus. Ich atmete die frische Luft ein und machte einen Schritt nach den anderen in Richtung Park.
Ich nahm meine Kopfhörer aus meiner Hosentasche und steche sie mir ein. Ich verbinde sie mit meinem Handy und öffne meine eigene Playlist.
Ich lies das Lied Sen yanındayken spielen und machte mich weiter auf den Weg.
Ich weiß selbst nicht aber dieses Lied hilft mir, mich abzulenken und nicht über meine derzeitigen Probleme nachzudenken. Ich weiß was ihr jetzt denkt... hä Rüya es ist doch ein trauriges Lied müsste es sich nicht trauriger machen?
-nein

Ich kam endlich im Park an und suchte nach einer freien Bank.
Ich setzte mich auf sie und zog meine Beine zu meinem Oberkörper. Meine Arme legte ich um meine Beine und mein Kopf lag auf meinen Knien.
Ich schloss kurz meine Augen und genoss kurz die frische Luft, als ich einen Geruch wahrnahm. Ein Männerparfüm?
Ich öffnete meine Augen und drehte meinen Kopf auf die linke Seite und erkannte Demir neben mir sitzen. Seine Arme waren auf seinem Hinterkopf platziert und seine Beine waren ausgestreckt.
Ich sah ihn fragend an doch dies störte ihn ganz und garnicht.
„Seit wann bist du hier?" fragte ich dann endlich.
„Hab dich hier alleine gesehen und bin kurz vorbeigekommen."
Ich nickte verstehend und widmete mich dann wieder meiner Musik.
„Hast du schon ein Kleid und was halt alles dazugehört?" fragte er nach.
Ich bejahte und drehte meinen Kopf wieder nach vorne.
„Du?" fragte ich schüchtern nach.
„Ich denke schon..." meinte er und ich spürte seine Blick auf mir.
„Ich will dich was fragen..." sagte ich zögernd.
„Alles okay?" fragte er mich.
„Ja ja es geht mir gut aber... ähm also... wolltest du mich heiraten oder waren es deine Eltern die es entschieden haben?" fragte ich, und ich wusste wie es sich jetzt anhörte... einfach nur peinlich aber ich musste es wissen.
„Also am Anfang wusste ich auch nichts davon, ich glaube genau wie du... aber ich entschied mich dann dafür"
Ich nickte verstehend und drehte mich wieder nach vorne.
„Warum willst du nicht heiraten?"
„Nein das ist es nicht... es ist nicht so das ich nicht heiraten will... aber jemanden zu heiraten, denn ich garnicht kenne... ist schon was anderes, verstehst du?" sagte ich leicht beschämt und guckte auf den Boden. Meine Beine lagen wieder auf festem Boden und nicht mehr vor meinem Oberkörper. Meine Finger habe ich ineinander verrenkt.
„Dafür haben wir ja jetzt genug Zeit..." sagte er mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen...

Rüya gibi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt