Kapitel 9:

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Es ist gerade 23:49 Uhr.
Ich konnte nicht schlafen und da kann ich einige Punkte aufzählen:
1. Ich heirate morgen
2. dazu heirate ich jemanden denn ich nicht richtig kenne
3. Ich muss die ganze Zeit an Demirs letzten Satz denken.
4. und darüber, was er damit meint...

Ich starre an die Decke und überlege, was morgen passieren wird.
Ich bin ehrlich... ich bin garnicht darauf vorbereitet...

Ich atmete tief aus und stand leise von meinem Bett auf, da die anderen schon schliefen.
Ich öffnete vorsichtig die Tür und begab mich in das Badezimmer. Ich machte das Licht an und schloss die Tür hinter mir zu.
Ich atmete tief aus und schaute dann in den Spiegel.
Ich blickte mir selbst in meine Augen.
Ich konnte mir die Tränen einfach nicht zurück halten.
Eine nach der anderen Träne rollte über mein Gesicht und ich machte mir nicht die Mühe, jede einzelne wegzuwischen. Ich lies auf einmal alles raus, was mir wirklich gut tat...
Ich heulte alles raus und es beruhigte mich tatsächlich.
Es ist jetzt 00:21 und ich bin immer noch im Badezimmer.
Ich wusch mit mein Gesicht endlich ab, da ich wahrscheinlich keine Tränen mehr hatte um noch weiter zu weinen.
Ich griff mit geschlossen Augen nach dem Handtuch, welches neben dem Waschbecken hängt und klopfe mein Gesicht darauf ab. Ich griff nach einer Feuchtigkeitscreme und drückte ein bisschen Produkt aus der Tube.
Ich legte die Tube beiseite und verschmierte die Creme gleichmäßig auf meinem Gesicht. Die Tube legte ich wieder zurück ins Regal und öffnete leise die Tür um in mein Zimmer zu gehen. Ich schaltete das Licht aus und schloss die Tür. Ich griff nach der Zimmertür, als ich stimmen aus dem Schlafzimmer meiner Eltern hörte.

„Trotzdem fühle ich mich schlecht... sie ist meine Tochter!" hörte ich meine Mutter leicht sauer aber immer noch leise.
Ich machte mir nicht mal mehr die Mühe zuzuhören und ging einfach in mein Zimmer.
Aylin schläft tief und fest, während ich wieder ins Zimmer kam.
Ich hin meine Bettdecke leicht hoch und rutschte unter sie. Ich kuschelte mich nun an mein Kissen und schloss meine Augen.
Ich brauchte jetzt wirklich meine Ruhe...

Nach und nach merkte ich auch wie meine Augen schwerer wurden und ich in einen Traumlosen Schlaf gezogen wurde.

(...)

„Guten morgennnn!" hörte ich eine Frauenstimme in meinem Zimmer.
Ich öffnete langsam meine Augen. Da ich nichts erkennen konnte, rieb ich sie noch einmal und erkannte meine zukünftige Schwiegermutter.
„Gel güzel kızım... kalk. Bu gün büyük gün!"
Ich richtete mich auf und lächelte sie an. Sie war wirklich eine gute Frau.
Sie zerrte mich aus dem Bett und wollte, dass ich mir irgendwas anders anziehe.
Nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, zog ich mir eine schwarze Hose und ein graues Oberteil. Meine Haare band ich mir in einen unordentlichen Dutt und zog mir graue Socken an.
Ich öffnete die Tür, um ins Badezimmer zu gehen, als ich sie wieder sah.
„Tamam geh du ins Badezimmer ich warte auf dich unten Okay?" fragte sie nach.
„Tamam ich beeile mich." sagte ich und schenkte ihr ein Lächeln.
Ich ging ins Badezimmer und wusch mir mein Gesicht.
Ich trug mir auch eine Kreme auf und sprühte mich mit Parfüm ein.
Ich verließ das Badezimmer und ging die Treppen runter.
In der Küche angekommen sah ich schon meine Mutter mit meiner Schwiegermutter, die sich prächtig unterhielten.
„Ah da bist du ja auch schon... können wir los?" fragte sie dann.
„Wohin?" fragte ich mit einem Lächeln.
„Na zum Friseur. Dort werden deine Haare und dein make up gemacht."
Ich nickte verstehend und auf einmal stieg mir die Aufregung bis zu meinem Kopf.
Ich wollte mich keinesfalls blamieren.
„Okay also ich bin bereit." sagte ich dann und sie klatschte in die Hände.

Sie führte mich aus dem Haus und wir stiegen in ihr Auto. Aylin und meine Mutter waren auch dabei.
Aylin saß neben mir und hielt die ganze Fahrt über meine Hand zur Unterstützung.
Die Fahrt verlief eher unspektakulär und auch relativ schnell.
Dort angekommen stiegen wir alle aus und gingen in einen großen Friseursalon rein.
Eine Dame begrüßte uns direkt und bat mich, mich auf den Stuhl zu setzten.
Ich nickte und lächelte ihr zu, was sie natürlich erwiderte.
Ich setzte mich und spürte wieder diese Nervosität.

Okay also jetzt bin ich wirklich aufgeregt...

Ich atmete einmal tief ein und aus, bis dann auch eine weitere Dame auf uns zukam.

„Also du bist die Braut?" fragte sie mich und ich nickte. Sie stellte sich hinter mich und fummelte an meinen Haaren rum.
„Hmm was können wir heute für eine Frisur machen?" sagte sie eher zu sich selbst.
„Okay ich habe es!" sagte sie aufgeregt und führte mich auch direkt Richtung Waschbecken. Sie wusch meine Haare vorsichtig und trocknete sie dann mit einem frischen Handtuch an.
Ich wurde wieder zurück zu dem Stuhl geführt und eine andere Frau föhnte mir meine Haare.
Sie tauschten wieder Plätze und jetzt wurde mein Haare in Teile geteilt und abgetrennt.
Ich konnte nicht ganz mitverfolgen, was wie genau an meinem Haare jetzt macht aber was ich weiß, ist das sie sehr viel Haarspray benutzt hat und das es ziemlich wehtun wird, wenn ich diese Haare öffne.
Fast eine halbe Stunde später war meine Frisur endlich fertig und ich konnte es mir von allen Richtungen angucken.
Sie hielt mir einen Spiegel hin und ich staunte nur.
„Wow" rutschte mir raus.
„Dankeschön es ist wirklich wunderschön..." sagte ich dann.
Die anderen kamen nun auch zu mir und betrachteten meine Haare.
„Çok güzel oldun kızımmm!" sagte meine Mutter aufgeregt.
Auch Aylin bewunderte mein Haar und legte ihre Arme auf meine Schulter und umarmte mich ohne meine Haare zu berühren.

„mashallah" hörte ich von meiner Schwiegermutter.

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