Kapitel 2

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„Ich wurde gefeuert!" sagte ich schnell und sie sah mich traurig an.
Sie umarmte mich und ich spürte wieder, dieses Mal mehr, Tränen meine Wangen runterrollen.
„Nicht weinen Rüya... es ist nicht deine Schuld... wir finden einen besseren Job für dich oke?" sagte sie bemitleidend.
Ich nickte nur und vergrub mein Gesicht wieder in ihrer Schulter.
Aylin kam und umarmte uns beide auch. Keiner von uns verließ diese Position für eine Weile, bis ich mich langsam aus der Umarmung löste.
Ich sagte, dass ich jetzt in mein Zimmer gehen werde und schlafen gehen wollte. Beide nickten und ich verließ die Küche mit schnellen Schritten. Ich legte mich erschöpft auf mein Bett und versuchte zu schlafen doch es geling mir nicht. Ich überlegte, was ich jetzt machen sollte und starte auf die Decke, bis ich die Stimme von meinem Vater und meiner Mutter hörte.
„Hasan... nein das können wir nicht machen, sie würde sowas nicht wollen..."
„Aber Nesrin... ich kenne seinen Vater er ist ein guter Mann und uns bleibt nichts anderes übrig, ich will doch nur, dass sie von diesem Leben befreit wird. Ich würde niemals meine Tochter mit jemanden verheiraten, den ich nicht kenne."

Ich konnte nicht realisieren was er gesagt hatte...
Mein Vater will mich VERHEIRATEN!
Anscheinend kenne ich ihn nicht mal...
Ich war so sauer, dass ich die Treppen runterrannte und die Küchentür aufriss.
„Wie könnt ihr euch auch nur denken mich an irgendeinen Typen zu verheiraten, denn ich nicht mal kenne?!" schrie ich sie an.
„Rüya... ich will doch nur das beste für dich. Ich will das du auf diesem Leben entkommst..." sagte mein Vater, während meine Mutter daneben stand und mich nur traurig anguckte.
Meine Augen fingen an zu Tränen.
„Vielleicht will ich garnicht aus diesem Leben entkommen... vielleicht möchte ich einfach bei euch bleiben, egal wie es uns finanziell geht... ich kann euch doch nicht einfach verlassen, ihr könnt mir das nicht antun!" schrie ich weiter.
„Kizim... i-ich würde niemals etwas tun, was dir schaden würde..." sagte mein Vater.
Ich sah aus meinem Blickwinkel, dass meine Mutter Tränen in den Augen hatte. Als ich sie jedoch ansah wischte sie ihre Tränen weg und sah mich ernst an.
„Nein das könnt ihr nicht tun... ich bin gerade mal 19 und ihr wollt, dass ich heirate..."

„Er ist 23 Jahre alt und er ist ein anständiger junger Mann, welcher auf dich aufpassen kann!" sagte mein Vater nun strenger. Ich sah meine Mutter diesesmal hilfesuchend an, doch sie versuchte entschlossen zu wirken.

„Es ist schon alles abgeklärt du wirst ihn heiraten und jetzt keine wieder Rede mehr!" sagte mein Vater sauer.

Ich sah ich einfach nur enttäuscht an und verließ die Küche und ging in mein Zimmer.
Ich weinte den ganzen Abend lang in mein Kissen. Da Aylin schon schläft hat sie nichts bemerkt.

Ich wollte garnicht heiraten, ich wollte das alles garnicht...
Mein Vater ist eigentlich komplett gehen Zwangsheiraten und jetzt will er seine eigene Tochter an jemanden verheiraten, ohne ihren Willen. Weinend schlief ich nach 02:00 Uhr ein.

(...)

Meine Augen waren rot vom weinen und ich hatte starke Augenringe.
Ich ging ins Badezimmer, bevor Aylin aufwacht. Ich nahm eine kalte Dusche und fühlte mich ein bisschen besser. Trotzdem wollte ich meine Eltern nicht sehen, nicht mal hören.

Nach der Dusche kremte ich meinen Körper ein und zog mir saubere Klamotten an. Ich hatte trug eine schwarze Jogginghose und ein weißes Oberteil, die bedeckt wurden mit einer beigen Strickjacke. Meine dunklen, glatten Haare band ich mir in einen Hochzopf.
Da ich vor allen wach war, wollte ich raus und in der Morgensonne einen kleinen Spaziergang machen und über all das, was passiert war nachdenken.
Ich lief die leeren Straßen in unserem Viertel entlang, bis ich an einer Ecke abbiegen wollte und fast von einem Auto angefahren wurde.
Ich wurde direkt aus meinen Gedanken gerissen und sprang vor Schreck auf.
Ein Mann stieg aus dem Auto und rannte schnell zu mir. Er war groß, hatte olivgrüne Augen mit braunen Locken auf den Kopf, er trug dazu noch einen schwarzen Anzug.
„Geht es ihnen gut?! Es tut mir so leid ich-"
„Mir geht es gut, danke" sagte ich immer noch unter schock.
„Soll ich sie nach Hause fahren? Nur zur Sicherheit." fragte er mich, doch ich lehnte es ab.
„Okay wie sie wollen" sagte er höflich und ich machte mich auf den Heimweg.

Rüya gibi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt