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~Hermine P.O.V.~

Leise schlich ich durch die Schule zu einem der bereits verschlossenen Geheimgänge in einem eher versteckten Teils des Schlosses. Hier waren nicht einmal Patrouillen der Halbgötter unterwegs, es war also perfekt. Die Idee stammte von Coriander, ich hatte bloß den Gang ausgewählt. Endlich angekommen sprach ich leise die vorher ausgesuchten Worte und machte die Versiegelung rückgängig. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Es würde nicht mehr lange dauern bis es endlich soweit war, der Plan war einfach perfekt. Ich musste nur unbedingt noch vorsichtiger sein, die Halbgötter waren schon misstrauisch genug.

~Annabeth P.O.V.~

"Annabeth!" Mit einem genervten Seufzer schlug ich die Augen auf und starrte die Person vor mir an. Percy neben mir richtete sich auch gerade auf. "Was ist los?" "Clarisse hat gesagt, ich soll euch wecken und ihr sollt in den großen Saal gehen, irgendetwas ist passiert" und schon war er wieder weg, ich war mir nicht einmal sicher, wer es gewesen war. Schnell standen wir auf und machten uns auf den Weg zur Tür.

Verwirrt schaute ich Percy an "Wenn etwas passiert ist, warum sollen dann nur wir kommen? Und vor allem wer hat uns da geweckt? Ich kenne eigentlich alle Halbblute, die hier sind und jemand anders kommt hier nicht rein, aber ich habe keine Ahnung wer da geredet hat." "Ich weiß auch nicht wer das war. Irgendetwas stimmt hier schon wieder nicht. Die Patrouillen hätten aber Alarm geschlagen, wenn irgendjemand anders als sie in den Gängen unterwegs ist" erwiderte er genauso leise, "Clarisse scheint nicht hier zu sein, Reyna auch nicht. Wahrscheinlich sind sie aber auch nur auf Patrouille. Vielleicht sollten wir einfach mal hingehen und schauen ob wirklich was ist, wir können ja dann immer noch Bescheid geben." Ich schaute ihn an und überlegte kurz, normalerweise mochte ich solche Alleingänge überhaupt nicht, stimmte dann aber zu "Wäre wahrscheinlich besser, wenn wir nicht alle wecken. Sie brauchen den Schlaf und die Kraft."

Ich holte noch schnell meinen Zauberstab und reichte Percy seinen, den er nicht sehr begeistert an sich nahm. Leise liefen wir durch den Raum und verließen ihn schließlich. Der Gang davor war dunkel, ich flüsterte "Lumox" und sah Percy auffordernd an. Mit einem Seufzen wiederholte er es und hielt seinen Zauberstab vor sich. Wir schlichen durch die Gänge, die einzig allein von dem Licht unserer Zauberstäbe erleuchtet wurden.

Es dauerte nicht lang und wir standen vor dem großen Saal, dessen eine Tür leicht offen stand. Mit einem leisen "Nox" löschten wir das Licht wieder. Wir traten näher an die Tür und bleiben erstmal stehen um zu lauschen. Mit einem Mal verstummten die Geräusche um uns herum. Gerade noch konnte man den Wind und das Knarzen des alten Schlosses hören und im nächsten Moment herrschte Totenstille. Beunruhigt schauten wir uns an. Ich signalisierte ihm, dass wir zurück zum Raum der Wünsche gehen sollten um die anderen zu wecken. Seit Hermine wieder da war, war diese Stille nicht mehr aufgetaucht, es konnte also nichts gutes bedeuten.

Leise liefen wir den Weg zurück, diesmal aber ohne Licht. Wir hatten die Hälfte des Weges zurückgelegt, bedacht darauf kein einziges Geräusch zu machen, als ich plötzlich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden und auch Percy schaute sich um. Und dann merkte ich, wie uns etwas folgte und immer näher kam. Wir liefen schneller und rannten dann fast, schon allein, weil wir keine Ahnung hatten, was da hinter uns war und wir alleine wohl auch nicht viel ausrichten konnten.

Kurze Zeit später hatten wir endlich den richtigen Gang erreicht und es dauerte gefühlte Ewigkeiten bis die Tür erschien. Als wir schließlich schwer atmend im Raum der Wünsche standen, war diese erdrückende Stille verschwunden und wir wurden verwundert von Clarisse und Reyna angeschaut, die an dem großen Tisch in der Mitte des Raumes saßen. Percy erzählte ihnen schnell was passiert war.

Clarisse erwiderte nur "Ich habe sicher niemanden geschickt um euch zu holen. Reyna und ich waren auf Patrouille am anderen Ende des Schlosses, es war genauso wie sonst auch. Und mir hat niemand gemeldet, dass jemand im Schloss rumgelaufen ist. Aber es ist nicht gut, wenn hier jemand fremdes einfach so rein kommt. Diese ganze Zauberei nervt einfach nur noch und Voldemort 2.0 regt mich langsam echt auf." Ich seufzte "Am besten wäre es wohl, wenn wir jetzt gleich zu Dumbledore gehen. Über Hermine müssen wir auch noch mit ihm reden."

Kurz darauf lief ich also mit Percy und Clarisse zu Dumbledores Büro. Wir waren noch stärker bewaffnet als vorher und benutzten auch kein Licht. Reyna war zurückgeblieben um auf die anderen Patrouillen zu warten. Es war immer noch ungewöhnlich still, aber nicht mehr so erdrückend und wir wurden zum Glück auch nicht verfolgt. Unterwegs begegneten wir zwei Halbgöttern, denen aber auch nichts aufgefallen war.

Das Passwort war noch das gleiche und Dumbledore war wach und saß hinter seinem Schreibtisch. Wir erzählten ihm von Hermines Verhalten, der Stille und das irgendjemand im Schloss war. Als wir fertig waren, lehnte er sich zurück und schien nachzudenken. Nach ein paar Minuten antwortete er schließlich "Es sollte eigentlich unmöglich sein, unbemerkt ins Schloss zu gelangen. Die Geheimgänge sind mit starken Zaubern von innen versiegelt, um die ganze Schule liegen Schutzzauber, die ich selber geschaffen habe und Halbgötter laufen auf den Gängen Patrouille. Mir fällt momentan nur eine Person ein, die dazu in der Lage sein könnte." "Coriander Soots" erwiderte ich leise. Er nickte "Und noch dazu ist Hermines Verhalten wirklich seltsam und vor allem untypisch. Ich werde so schnell wie möglich mit ihr reden, es wäre tatsächlich möglich, dass -."

Dumbledore stoppte, als der nur leicht erhellte Raum plötzlich von Lichtblitzen erleuchtet wurde und im nächsten Moment klopfte es laut an der Tür. Clarisse blickte uns an, hob ihr Schwert, ging zu der Tür und öffnete sie schließlich. Reyna und zwei weitere Halbblute stürzten in den Raum. "Es geht los! Da sind schon total viele Monster auf den Wiesen und Zauberer versuchen die Schutzzauber zu durchbrechen. Wir müssen sofort alle wecken und uns bereit machen, es wird nicht lange dauern, bis sie es durch schaffen."

Dumbledore stand auf "Die Schutzzauber halten nur eine begrenzte Zeit, wir haben maximal noch ein paar Stunden, also nicht mehr ganz bis Tagesanbruch, sollten wir Glück haben und sie greifen wirklich nur nachts an, also noch einen Tag. Ich gehe sofort los und wecke die vier Leiter der Häuser, sodass diese ihre jeweiligen Schüler warnen. Und dann benachrichtige ich Chiron. Geht ihr zurück zum Raum der Wünsche und macht euch bereit." Für mehr war keine Zeit und wir verließen das Büro und liefen los um die anderen Halbgötter zu warnen.

Die vorher noch komplett dunklen Gänge wurden jetzt immer wieder von Lichtblitzen erhellt, als verschiedenste Zauber zurückprallten und als wir kurz an einem der Fenster stehen blieben und nach draußen blickten, waren die äußeren Wiesen um Hogwarts herum schon mit Monstern gefüllt und alle warteten bloß darauf, endlich die Schutzzauber zu durchbrechen und näher an die Schule zu kommen. Percy neben mir nahm meine Hand und drückte sie kurz. Es sah nicht gut für uns aus, aber wir hatten schon schlimmeres überstanden, wir würden auch das alle überleben.

Percy Jackson in der ZauberschuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt