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~Percy P.O.V.~

Ich lag mit Annabeth am Strand, lies Sandkörner durch die Finger rieseln und genoss das schöne Wetter und die warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Ich war glücklich, endlich konnte ich meine ganze Zeit mit ihr und unseren Freunden verbringen, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Welt zerstört wird. Nach den Sommerferien würden wir zusammen nach New York gehen, bei meiner Mum und Paul leben und unseren Abschluss machen, sodass wir anschließend gemeinsam in Neu Rom studieren konnten.

Doch unsere Ruhe währte nicht lange, denn in diesem Moment kam jemand in unsere Richtung gelaufen und wir ignorierten es solange, bis ein Schatten auf uns fiel. Es war Grover. "Percy, Annabeth, ihr sollt beide zu Chiron ins Haupthaus kommen. Er will mit euch reden. Es scheint ziemlich wichtig zu sein." Und schon war er wieder weg. Genervt blickte ich ihm hinterher. Was war denn jetzt schon wieder los? Da hatte man einmal seine Ruhe nur um dann doch wieder gestört zu werden. Außerdem war ich noch total voll vom Mittagessen und hatte überhaupt keine Lust, mich zu bewegen. Schlussendlich stand ich dann doch auf, zog Annabeth hoch und bevor wir losliefen, klopften wir uns noch schnell den Sand ab.

Ein paar Minuten später traten wir vor die weit geöffneten Türen und Chiron bat uns herein. Jason und Piper waren bereits da und warteten schon auf uns. "Was ist denn jetzt so wichtig?", fragte Jason wenig begeistert, sobald wir den Raum betreten hatten. Chiron wartete einen Moment bis auch wir uns gesetzt hatten und erwiderte dann, "Die Kurzfassung ist, dass ich mich letztens mit einem alten Freund getroffen habe. Er braucht dringend unsere Hilfe und deshalb werde ich euch jetzt etwas erzählen, was ihr vorerst niemandem sagen dürft. Und ich weiß es ist viel verlangt, aber lasst mich bitte erst ausreden".

"Was meinst du?" Jetzt war ich doch neugierig, zugleich aber auch sofort misstrauisch. "Neben unserer Welt und der der Menschen existiert noch eine andere, die Welt der Zauberer. Bevor ihr mich unterbrecht, lasst es mich zu Ende erzählen. Also es gibt...", fing Chiron an und redete von einer Schule namens Hogwarts, Zaubersprüchen und anderen vollkommen absurden Sachen.

Wir waren sprachlos und selbst Annabeth hatte noch nie davon gehört und das musste ja wirklich etwas heißen. "Es gibt also wirklich Zauberer und die haben eine eigene Schule?", fragte ich ungläubig. "Ja, Percy, sie existiert. Und auch bei ihnen herrschte ein schrecklicher Krieg gegen Lord Voldemort und seine Anhänger.  Er wurde besiegt, jedoch gibt es noch immer Zauberer, die sich nach Rache für seinen Tod sehnen.  Voldemort hat Hogwarts, die Zauberschule, angegriffen und den Kampf fast gewonnen. Dumbledore, mein alter Freund, ist der Leiter dieser Schule und er ist sich sicher, dass Voldemorts Anhänger, auch Todesser genannt, sich mit Monstern verbünden, um Hogwarts ein weiteres Mal anzugreifen. Die Schule ist jedoch noch sehr geschwächt und würde dem nicht standhalten. Außerdem sind die Monster gegen ihre Zauber immun, können von ihnen also kaum abgewehrt werden. Daher bittet er euch vier, das nächste Schuljahr in Hogwarts zu verbringen um die Zauberer zu beschützen, sollte es zu einem erneuten Angriff kommen. Ihr könntet dort genauso trainieren wie hier und bekommt außerdem einen Einblick in deren Welt", beendete Chiron seine Erzählung.

Wir schauten uns genervt an. Schon wieder ein neuer Auftrag?! Warum eigentlich auch immer wir? Ich wollte einfach nur ein halbwegs ruhiges Leben führen! Die Gedanken der anderen schienen in die gleiche Richtung zu gehen und niemand sah wirklich erfreut aus, am ehestens noch Annabeth, aber auch nur, weil es dort so viel neues zum lernen gab.  Dennoch, wenn sie wirklich unsere Hilfe brauchten, ich seufzte, wir konnten sie schließlich nicht einfach ihrem Tod überlassen und vielleicht würden sie uns dann im Gegensatz auch mal helfen. Ich schaute die anderen an. Auch wenn ich nicht die geringste Lust hatte, von hier weg zu müssen und Annabeth und ich so auch nicht unseren Abschluss machen konnten, wäre es vielleicht doch ganz interessant, die Zauberwelt kennen zu lernen.

Schließlich stellte ich ihm die zwei Fragen, die mir als erstes in den Sinn kamen. "Also erstens, wir können doch gar nicht zaubern oder was auch immer die da machen und wir kennen uns in ihrer Welt auch gar nicht aus, es muss doch auffallen, dass wir keine richtigen Zauberer sind. Und zweitens, wie sollen wir da hinkommen und vor allem wann?" 

Chiron blickte mich dankbar an, er hatte wohl mit einer anderen Reaktion gerechnet. "In zwei Tagen beginnt in Hogwarts das neue Schuljahr, ich weiß, dass das alles ziemlich schnell geht, aber anders ging es leider nicht. Dumbledore würde mit euch zu einem Bahnhof nach London apparieren und dort fährt der Hogwarts-Express am Gleis 9 3/4 ab, der euch zur Schule bringen würde." "Gleis 9 3/4?", Annabeth unterbrach ihn verwirrt. "Ja, du hast richtig gehört, Sterbliche können es nicht wahrnehmen. Und zu deiner ersten Frage, Hekate würde euch morgen ihren Segen geben, dass heißt, ihr könntet zaubern, eure Zauberstäbe bekommt ihr auch von ihr, und ihr wüsstet alles über die Zauberwelt."  "Dann müssten wir doch eigentlich gar nicht in den Unterricht gehen, oder?", wollte Piper wissen. "Doch, sonst würdet ihr zu sehr auffallen und die anderen Schüler würden misstrauisch werden, schließlich seid ihr als Gastschüler dort um am Unterricht teilzunehmen."

Ich dachte über alles nach, sah schließlich die anderen an und bekam ein Nicken von Annabeth, Piper und dann auch von Jason. Also teilte ich Chiron unser Meinung mit, "Wir werden es machen." Chiron lächelte erleichtert und fing an, weitere Einzelheiten zu erläutern. "Vielen Dank. Dumbledore braucht eure Hilfe wirklich dringend, sonst hätte er nicht darum gebeten, die Welten wurden bisher schließlich noch nie vereint. Wir werden so fortfahren, dass die Zauberer eben nur erfahren, dass ihr Gastschüler aus Amerika von einer anderen Schule seid. Außerdem kann ich euch nur raten, das Vertrauen von Harry Potter und seinen Freunden zu gewinnen, sie sind sehr misstrauisch."

Einige Zeit später standen wir wieder vor dem großen Haus und Piper fragte, "Wie findet ihr den Auftrag?" "Irgendwie seltsam, vor allem da wir noch nie etwas von dem allem gehört haben. Aber es wird sicher lustig, laut Chiron sind wir ja viel mächtiger und sie wissen außerdem auch nicht, dass wir Halbgötter sind. Und ich freue mich schon total auf die Schule und den Unterricht, es muss viel interessanter als der von uns sein", erwiderte Annabeth. "Ich hatte nichts anderes erwartet", murmelte ich leise und grinste leicht, winkte jedoch ab als ich ihren fragenden Gesichtsausdruck sah. In dem Moment erklang auch schon das Muschelhorn. "Ist es schon so spät?", fragte Jason verblüfft und ich erwiderte erleichtert, "Zum Glück. Ich brauche nach dem ganzen jetzt dringend was zu essen." Die anderen lachten und wir liefen los und kamen den köstlichen Gerüchen immer näher.

Percy Jackson in der ZauberschuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt