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~Ron P.O.V.~

Der Weg zum Raum der Wünsche kam mir viel länger vor als sonst. Da Percy und Annabeth ziemlich schnell gingen, hatte ich Mühe mit ihnen Schritt zu halten und war wie Hermine und Harry außer Atem. Percy sah uns an und sagte dann "Wir müssen unbedingt mal einen der Lehrer fragen, ob es einen Spruch oder Trank gibt, der eure Ausdauer verbessert. Oder hat zufällig einer von euch eine Idee?" Hermine erwiderte nach einer kurzen Pause "Ich habe schon einmal von so etwas gelesen, aber so genau weiß ich es nicht mehr. Aber ich muss dir zustimmen, dass es eine echt gute Idee ist."

"Hört ihr das auch?" Annabeth blieb ruckartig stehen und sah uns an. Ich stolperte fast in sie herein, murmelte eine leise Entschuldigung und sah sie dann verwirrt an "Was meinst du? Da ist doch gar nichts." "Ja eben. So still ist es sonst doch nie." Es war tatsächlich extrem leise. Sonst hörte man immer irgendwelche Schüler schreien, jetzt herrschte jedoch Totenstille. Auf meinen Armen bildete sich Gänsehaut und es kam mir vor, als würde es auch kälter werden. Ich fröstelte und auch Hermine rieb sich neben mir die Arme.

"Ist dir auch kalt?" ich wusste nicht warum ich flüsterte, aber irgendwie kam es mir komisch vor, normal zu reden. Sie nickte nur und schaute sich besorgt um. Auch wurde das Sonnenlicht, was durch die großen Fenster schien und den Gang erhellte, weniger und verschwand schließlich ganz. "Was passiert hier?" fragte Hermine fast schon ängstlich. Percy, der kurz aus dem Fenster geschaut hatte, sah uns an "Ich denke, es ist besser, wenn wir uns beeilen zum Raum der Wünsche zu kommen." Ohne ein weiteres Wort liefen er und Annabeth los und wir folgten ihnen und versuchten so gut es ging, Schritt zu halten. Mir gefiel gar nicht, wie die zwei Halbgötter sich leise unterhielten und sich immer wieder besorgt umschauten, denn wenn es selbst ihnen einen Grund zur Sorge lieferte, konnte es nichts Gutes sein.

Ich spürte, wie Hermine neben mir langsamer wurde. "Alles okay?" ich sah sie fragend an. Sie nickte unsicher "Ja, ich glaube schon. Mir ist bloß ein bisschen schwindelig. Aber es geht schon. Ich bin direkt hinter dir." Ich sah sie nicht ganz überzeugt an, aber da die anderen schon ziemlich weit weg waren, drehte ich mich schließlich um und lief wieder los. Sie warteten auch schon am Raum der Wünsche und als ich mich zu Hermine umdrehte, schien es ihr noch schlechter zu gehen. Besorgt folgte ich Harry in den mittlerweile riesigen Raum und kurz darauf fiel die Tür hinter mir zu. Es wurde ruhig, da die Halbgötter mit ihren Tätigkeiten innehielten und uns anschauten.

Annabeth lief zu einem großen Tisch, an dem unter anderem Clarisse, Reyna und Thalia saßen und wir liefen ihnen einfach hinterher. Plötzlich schaute Harry mich verwundert an "Wo ist Hermine?" "Was meinst du? Sie ist doch direkt neben - " ich stoppte und sah mich irritiert um. "Hermine?" Annabeth drehte sich zu uns um "Was ist los?" "Hermine ist nicht da" antwortete ich ihr immer noch verwirrt. Auch Percy hörte auf mit den anderen Mädchen zu reden und sah uns an "Wie sie ist weg?" Ich erzählte ihnen kurz, dass es Hermine auf dem Weg hierher nicht gut ging, aber dass ich vor dem Raum noch mit ihr geredet hatte und sie direkt hinter mir war.

In dem Moment fiel mir wieder ein, was Dumbledore gesagt hatte. Es bestand die Möglichkeit, dass Coriander Soots Hermine ausgewählt hatte und deswegen sollten wir sie auch nicht alleine lassen. Harry hatte den gleichen Gedanken und sprach ihn auch gleich aus. Reyna sah uns fragend an "Wer ist Coriander Soots?" Ich schaute kurz zu Harry und dann erzählten wir die Kurzfassung von dem, was uns Dumbledore gesagt hatte und was in den letzten Tagen passiert war. Sobald ich meinen letzten Satz beendet hatte, erhob sich Thalia und sagte "Die Jägerinnen haben mir auch von dieser Stille erzählt. Und zu Hermine, wir müssen sie sofort suchen. Ich denke mal, dass ihr mitkommen wollt?" Sie wartete unser Nicken kaum ab und fing mit Percy und Annabeth an, die anderen Halbgötter zu informieren.

Kurz darauf standen Harry und ich wieder mit Percy und Annabeth auf dem Gang und mit Thalia und einer anderen Jägerin, dessen Namen ich nicht wusste, liefen wir in den Kerker. Wir riefen abwechselnd Hermines Namen, hörten jedoch nur unsere eigenen Stimmen. Zweimal blieben wir stehen, da wieder diese komische Stille auftauchte, etwas anderes passierte jedoch nicht. Wir durchsuchten jedes Zimmer und da Percy den gerade anwesenden Slytherin erst drohen musste, da sie uns nicht rein ließen, im Endeffekt durften Harry und ich aber auch nicht mit rein, waren wir erst etwa eine Stunde später wieder im Raum der Wünsche.

Auch die anderen hatten keinen Erfolg und ich fühlte mich immer schlechter, dass ich es nicht weiter beachtet hatte, dass es Hermine nicht gut ging. Die letzte Gruppe kam fast schon aufgeregt herein und einer der Halbgötter gab Reyna ein Blatt Papier "Das sieht aus wie eine Seite aus einem Tagebuch und es scheint auch schon ziemlich alt zu sein." Annabeth sah es sich an und meinte "Die Schrift ist genauso, wie Hermine sie beschrieben hat." Auch sie hatte Mühe, sie zu entziffern und deshalb dauerte es eine Weile, bis wir mehr erfuhren. Clarisse hatte die anderen Halbblute wieder zu ihren Beschäftigungen geschickt und so stand ich mit Harry in der Mitte des Raumes, da wir uns beide nicht wirklich trauten, uns einfach irgendwo hinzusetzten und so unterhielten wir uns leise und redeten darüber, ob wir Dumbledore davon erzählen sollten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit rief Annabeth uns zu sich. "Der Tagebucheintrag handelt nur von der Rache, die Coriander an Hogwarts nehmen will. Er schreibt, dass er die Schule komplett vernichten will und dass alle Zauberer sterben sollen. Auch will er seine Rache so außergewöhnlich gestalten, dass man sich für immer an sie erinnert und dass man nie wieder versucht, sich gegen ihn zu stellen." Sie stoppte kurz. "Und das sind nur die Gedanken eines Schülers. Wer weiß, wie schlimm sein Verlangen nach Rache über die lange Zeit hinweg geworden ist." Harry fragte nach einer kurzen Pause "Und warum hat er dann noch nicht angegriffen? Er wird wahrscheinlich auch noch viel mächtiger sein als damals und mit den ganzen Monstern, die sich schon hier versammelt haben, könnte er den Angriff doch schon längst starten." "Er will den größtmöglichen Schaden anrichten und freut sich wahrscheinlich schon darauf, wenn die Zauberer merken, dass sie nichts gegen die Monster anrichten können. Es ist nur die Frage, ob er weiß, dass wir hier sind" erwiderte Clarisse.

Eine weitere Stille trat ein bis Annabeth schließlich sagte, dass sie versuchen würde, Chiron zu erreichen, um zu fragen, ob Rachel irgendeine Vision gehabt hatte. Wir hingegen würden schauen, ob Dumbledore da war, um ihm von Hermine zu erzählen. Percy betonte auch nochmal, dass wir nicht versuchen sollten, alleine nach Hermine zu suchen, da es einfach viel zu gefährlich war und ich musste ihm ausnahmsweise komplett zustimmen.

Percy Jackson in der ZauberschuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt