- p r o l o g -

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Es war ein warmer, sonniger Tag mitten im August. Überall auf den Straßen liefen Menschen herum, die mit vollen Einkaufstaschen aus den Läden kamen oder einfach nur das schöne Wetter nach den zahlreichen Regentagen genossen und durch die Gassen schlenderten. Ein kleines, aber dennoch gemütliches Café in einer eher versteckten Straße, mit Tischen, die sich fast über den gesamten Gehweg erstreckten, war gut besucht und das glückliche und ausgelassene Lachen der Kinder war noch weit entfernt zu hören.

Im Inneren jedoch hielten sich kaum Leute auf, nur ganz hinten in einer Ecke, in einer kleinen Nische saß ein älterer Mann. Er hatte einen langen, weißen Bart, trug eine Halbmondbrille und sah irgendwie seltsam aus. In diesem Moment rollte ein weiterer Mann mit einem Rollstuhl durch die weit offen stehenden Türen und wurde von einer jungen Frau, die gerade zwei Eisbecher nach draußen trug, mit einem gestressten, aber dennoch freundlichen Lächeln begrüßt. Er kam auf direktem Weg zu dem eher versteckten Tisch und die zwei Männer lächelten sich an, doch trotz des freudigen Wiedersehens schien die Stimmung getrübt.

"Guten Tag, Dumbledore, es freut mich, dich nach der langen Zeit endlich mal wiederzusehen", begrüßte der Mann ihn, während er seinen Rollstuhl richtig an den Tisch stellte, "Wartest du schon lange?" "Chiron, schön dich zu sehen. Und nein, ich bin selbst erst vor ein paar Minuten gekommen", antwortete der eben Dumbledore genannte Mann. Eine Bedienung kam an den Tisch, nahm ihre Bestellung auf und schließlich schien das Gespräch ernster zu werden.

"Worüber wolltest du so dringend mit mir sprechen? Es scheint wichtig zu sein", fragend sah Chiron ihn an. "Ja, das ist es", seufzte Dumbledore und mit einem Mal zeichnete sich Müdigkeit auf seinem Gesicht ab, "Du weißt doch, dass zu eurem Krieg fast zeitgleich auch bei uns schlimme Zeiten herrschten. Das Böse hinter dem Ganzen, Lord Voldemort wurde zwar besiegt, jedoch bin ich mir sicher, dass es noch immer zahlreiche seiner Anhänger gibt, die nach Rache für seinen Tod trachten. Ich habe die Vermutung, dass sie sich mit anderen, aus deiner Welt stammenden Monstern verbünden und Hogwarts ein weiteres Mal angreifen wollen. Jedoch ist die Schule noch ziemlich geschwächt und würde einem weiterem Angriff nicht standhalten. Du hattest doch erzählt, dass deine Schüler ziemlich gute Kämpfer sind und ich weiß es ist viel verlangt, aber wäre es denn möglich, vier von ihnen nach Hogwarts zu schicken, damit sie die Zauberer beschützen können?"

"Du meinst, dass ich vier Halbblute in eine Zauberschule schicken soll? Sie wissen doch gar nichts voneinander und bisher sind die Welten immer getrennt geblieben", Chiron schien skeptisch. "Ich hatte mir gedacht, dass nur die vier Halbblute erfahren, dass Zauberei existiert. Meine Schüler werden jedoch nur wissen, dass sie Gastschüler aus Amerika, von einer anderen Zauberschule sind und so würden auch keine vermeidbaren Fragen auftreten", antwortete Dumbledore.

"Das könnte so tatsächlich funktionieren und sie hätten auch die Möglichkeit, die Welt der Zauberei kennenzulernen. Ich wüsste auch schon, welche dafür geeignet wären, jedoch muss ich sie erst fragen, denn sie alle haben den Krieg verständlicherweise satt und sehnen sich nach einem ruhigeren Leben, so weit das als Halbgott eben möglich ist. Doch ich denke, dass sie es machen werden, schließlich klingt das alles ziemlich ernst. Ich werde dich benachrichtigen, sobald ich etwas weiß", erwiderte Chiron. Dankbarkeit erschien auf Dumbledore's Gesicht, "Ich kann dir gar nicht genug danken."

Da die beiden weiteren Verpflichtungen nachkommen mussten, nahte der Abschied und schließlich erhob sich der eine Mann und legte seinen Umhang an. Nachdem sie bezahlt hatten, verließen sie zusammen das Café und liefen noch ein Stück nebeneinander auf dem von der Sonne erleuchtetem Gehweg her. "Auf Wiedersehen Chiron. Vielen Dank nochmal für dieses Gespräch, es hat mich wirklich gefreut, dich zu treffen", sagte Dumbledore mit einem schon fast traurigem Lächeln. "Das kann ich nur zurückgeben, Dumbledore. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, nächstes Mal aber unter besseren Umständen", verabschiedete sich Chiron, und schließlich gingen beide in zwei verschiedene Richtungen davon und waren schon bald in den Menschenmassen verschwunden.

Percy Jackson in der ZauberschuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt