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~Percy P.O.V.~

Genervt zog ich mir die Decke über den Kopf. Harry und Ron waren anscheinend nicht in der Lage, sich leise zu unterhalten und außerdem war es viel zu hell um weiterzuschlafen, sodass ich dann doch meine Augen öffnete. Ein Blick auf die Uhr bestätigte mir, dass ich tatsächlich zum ersten Mal seit langer Zeit nicht viel zu früh aufgewacht war und dies hieß auch, dass ich halbwegs ausgeschlafen war. Nachdem Harry und Ron ins Bad gegangen waren, weckte ich schließlich Jason und stand auch auf.

Ich freute mich ausnahmsweise tatsächlich auch mal auf den heutigen Tag, aber das lag einzig allein daran, dass ich endlich Arielle wiedersehen würde. Mir fiel nur gerade auf, dass ich total vergessen hatte, Annabeth davon zu erzählen, sie würde sich mindestens genauso sehr freuen wie ich.

Wir zogen uns an und liefen gemeinsam die Treppen runter in den Gemeinschaftssaal. Annabeth und Hermine saßen schon auf einem der Sofas und unterhielten sich, wahrscheinlich mal wieder darüber, wie spannend und interessant der Unterricht hier doch war. Ich lief zu ihnen und begrüßte Annabeth mit einer Umarmung. Als schließlich alle fertig waren, gingen wir zusammen in den großen Saal und genossen das leckere Essen.

"Ich war doch gestern im Unterwasserdorf und habe mich mit dem Seehäuptling unterhalten. Er hat gesagt, dass Arielle heute zu ihm kommt und wir sollen am Nachmittag zu seinem Schloss kommen, sie freut sich schon total auf uns", sagte ich leise zu Annabeth, da ich keine Lust hatte, dass Harry uns verstehen konnte. Und wie erwartet, freute auch sie sich darauf, die Meerjungfrau endlich wiederzusehen. "Das Schloss wird dir auch gefallen, es ist wunderschön", fügte ich noch mit einem Lächeln hinzu und sie nickte begeistert.

Nach dem Essen gingen wir dann zu unserem ersten Unterricht heute und wir hatten jetzt wieder diese Umbridge. Die Zauberer schienen sie nicht sonderlich zu mögen, aber so schlimm fand ich sie gar nicht, die letzte Stunde hatte sie uns einfach ignoriert, aber sie verhielt sich trotzdem irgendwie komisch und vor allem war sie unglaublich klein und auch wegen ihrer Kleidung konnte ich sie nicht wirklich ernst nehmen. Die erste Stunde verging immerhin relativ schnell und ich hoffte die ganze Zeit, dass sie mich nicht drannehmen würde, denn ich hörte überhaupt nicht zu. Jason neben mir war heute ausnahmsweise mal derjenige, der fast einschlief und ich grinste leicht, als Piper ihn erneut anstupste, damit er wach blieb.

Umbridge hatte uns gerade einen neuen sinnlosen Zauberspruch vorgestellt und suchte nun zwei Freiwillige, die diesen vorführten. Ihr Blick fiel auf Jason und mich und ich sah, wie sich mit sich rang, da außer uns vier und Harry, Ron und Hermine eigentlich schon jeder einmal dran wahr, doch aus irgendeinem Grund rief sie statt uns beiden dann doch Ron und einen Zauberer auf. Verwirrt schauten ich zu Jason, doch dieser zuckte auch nur mit den Schultern. Irgendetwas schien sie wohl gegen uns zu haben, aber ich wollte mich ja nicht beschweren. Wobei sie Annabeth, die sich zwar bei weitem nicht so viel wie Hermine, aber trotzdem noch wirklich oft meldete, manchmal aufrief, wahrscheinlich aber auch nur, weil sonst kaum jemand mitmachte, und sie Hermine auch nicht leiden konnte.

Endlich war Verteidigung gegen die dunklen Künste vorbei und es wurde nur noch schlimmer, denn Hermine antwortete auf mein, "Was haben wir als Nächstes?", mit "Zwei Stunden Verwandlung." Ich konnte es mittlerweile gar nicht mehr erwarten, dass hier mal irgendetwas passierte, denn lange würde ich das alles nicht mehr aushalten. Ich hatte absolut nichts dagegen, im Moment mal ausnahmsweise nicht um mein Leben oder das von anderen zu fürchten, aber dieses Nichtstun und die Langweile waren sogar fast noch schlimmer.

Ich seufzte erleichtert auf und flüchtete wieder fast aus dem Turmzimmer. Ich war noch nie so oft kurz davor gewesen, etwas zu zerstören, wie in diesen zwei Stunden. Das einzige gute hier war, das niemand Wahrsagen leiden konnte. Und jetzt gab es endlich Mittagessen, ich war mal wieder am verhungern.

Beim Essen erzählte ich dann Piper und Jason, dass ich am Nachmittag mit Annabeth ins Unterwasserdorf gehen würde und sie beschlossen, derweil zu zweit in den verbotenen Wald trainieren zu gehen. In dem Moment fiel mir auch zum ersten Mal auf, dass wir den Göttern in den letzten Tagen beim Essen gar nichts geopfert hatten. Aber sie hatten sich bisher noch nicht beschwert und es würde bestimmt wohl ziemlich komisch aussehen, wenn wir hier einfach ein Feuer machen und unserer Essen reinwerfen würden. Die Vorstellung war aber ziemlich lustig und vor allem die Blicke der Zauberer wären es definitiv wert, das ganze doch zu machen.

Nachdem ich die zwei Stunden Zauberkunst dann auch noch überstanden hatte, verabschiedeten wir uns von Piper und Jason und liefen zum See. Wir versicherten uns kurz, dass wir alleine waren und sprangen ins Wasser. Ich sorgte dafür, dass unsere Kleidung nicht nass wurde und erschuf eine Luftblase um Annabeths Kopf. Danach nahm ich ihre Hand und zusammen schwammen wir zum Seeboden. 

Es dauerte nicht lange und wir hatten das Dorf erreicht und kurz darauf kam auch schon ein Wassermensch auf uns zu und führte uns zum Schloss. Annabeth war total begeistert, als sie den Palast sah, doch es war nicht wirklich Zeit, den Palast genauer anzuschauen, da wir dem Wassermenschen gleich weiter in die große Eingangshalle folgten.

Von weitem sah ich schon die roten Haare von Arielle, die sich in dem Moment zu uns umdrehte. Die zwei Mädchen kreischten auf, schwammen aufeinander zu und fielen sich in die Arme. Ich lachte auf und umarmte sie schließlich auch. "Ich hab auch beide so vermisst!", rief Arielle begeistert, "Und ich muss euch so viel erzählen!" Sie führte uns anschließend wieder aus dem Schloss zu einem ruhigen Platz und als wir an einer kleinen Lichtung ankamen, auf der ausnahmsweise keine Wasserpflanzen wuchsen, erzählten wir uns gegenseitig von unseren Erlebnissen und von dem ganzen Lachen tat mir schon bald der Bauch weh, denn ihre Geschichten waren wie immer unfassbar lustig. 

Ein paar Stunden später mussten wir dann aber leider wieder zurück zum Palast. Wir verabschiedeten uns von Arielle, denn sie würde leider am nächsten Morgen schon weiterreisen, und es würde wahrscheinlich wieder ewig dauern, bis wir uns das nächste Mal sahen. Wir versprachen ihr aber, sie sobald wie möglich in ihrem Wasserschloss zu besuchen. Es dauerte dann doch noch ziemlich lange, bis sich die zwei Mädchen verabschiedet hatten und weil ich mal wieder Hunger hatte, fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Schlussendlich schwammen wir aber dann doch los und als wir wieder auftauchten, war es schon später Abend und die Sonne war bereits untergegangen.

Zurück in der Schule betraten wir gleich die große Halle, setzten uns zu Piper und Jason und erzählten uns von unseren Nachmittagen. Ich lud mir meinen Teller gerade zum dritten Mal voll, das Schwimmen hatte wirklich hungrig gemacht, als Harry Ron irgendetwas zu flüsterte und meinen Namen erwähnte. Langsam nervte deren Misstrauen dann doch, wobei wir in der Situation wahrscheinlich nicht anders sein würden. 

Danach setzten wir uns in den Gemeinschaftsraum und fingen an, die vielen Hausaufgaben zu erledigen. Ich hatte keine Ahnung, warum wir die überhaupt machen mussten, vor allem, weil es immer so ewig lang dauerte. Das lag aber meistens daran, dass ich nach spätestens 10 Minuten keine Lust mehr hatte und Annabeth mich erst zum weiter machen überreden, oder eher zwingen musste.

Percy Jackson in der ZauberschuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt