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~Annabeth P.O.V.~

Ich fing leicht an zu grinsen, als ich mich umschaute und realisierte, warum es wenig Kampfgeräusche gab und Corianders Gesichtsausdruck machte das ganze noch besser. Es lang einfach daran, dass es kaum noch Monster gab, dafür waren die Wiesen überall mit einer dünnen Schicht Staub bedeckt. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Ich hatte nie daran gezweifelt, aber es dann zu sehen, war doch noch mal etwas anderes. Jetzt hoffte ich einfach nur noch, dass sie alle überlebt hatten.

"Aber wie... Das ist nicht möglich!" platzte es aus Coriander heraus. Doch diese völlige Fassungslosigkeit wandelte sich leider viel zu schnell in tödliche Wut um. "Immer muss man alles selber machen!" Er wandte sich an uns "Ich habe mich gerade dazu entschieden, jeden dieser Zauberer und Halbgötter einzeln zu töten. Was nützen mir denn schon ein paar Kinder, die sich ergeben bloß um dem Tod zu entgehen. Mitkommen."

Während wir dem Schloss näher kamen, erkannte ich durch das Licht des Sonnenaufgangs ein paar Gesichter, mir war gar nicht bewusst, dass wir so lang weg gewesen waren. Tyson kämpfte zusammen mit einem anderem Zyklopen gegen zwei Riesen, Leo verbrannte eine letzte Harpyie zu Staub und ein Monster rammte sich vor Piper die eigene Axt in den Körper. Clarisse verfluchte laut irgendein Monster und der Löwe, der sich gerade auf eine Gestalt stürzte, war höchstwahrscheinlich Frank. Percy konnte ich jedoch nirgendwo sehen. Auch Zauberer waren kaum da, nur vereinzelt tauchten bunte Lichtblitze auf.

Langsam wurde man auch auf uns aufmerksam. Ich konnte Chiron oben am Schloss sehen, der auf uns zeigte und mit jemanden redete. Schließlich erreichten wir die Schlossmauern und Coriander stoppte einige Meter vor den großen Türen. "Auf diesen Zeitpunkt habe ich schon so lange gewartet."

Chiron kam auf uns zu und fragte besorgt "Ist alles in Ordnung?" Ich nickte, die Antwort übernahm Coriander. "Noch geht es allen bestens, aber nicht mehr lange. Wobei diese hier erst die letzten sind, die sterben werden. Sie hätten den Tod all dieser Zauberer und Halbgötter verhindern können und jetzt sollen sie zuschauen, wie alle sterben, bevor sie dann selber an der Reihe sind."

"Coriander Soots" Dumbledore trat neben Chiron, sein Blick lag auf Hermine "Von deinen Reden habe ich schon so viel gehört. Ein klein wenig enttäuscht bin ich aber doch, irgendwie hätte ich mehr erwartet." "Albus Dumbledore. Die Enttäuschung ist ganz meinerseits. Es wurde immer von einem mächtigen, unbesiegbaren Zauberer gesprochen, vor mir steht aber nur ein alter Mann, dessen Tage gezählt sind." Dumbledore lächelte. Während sie weiter redeten, schweiften meine Gedanken ab und ich suchte die umstehenden Personen nach Percy ab, konnte ihn aber einfach nirgendwo sehen und langsam machte sich Panik in mir breit.

Ein leises "Hey" riss mich aus meinen Gedanken. Ich wirbelte herum. "Percy!" Er lächelte leicht und ich umarmte ihn fest. "Alles okay?" Er sah müde aus, schlimme Verletzungen konnte ich aber nicht entdecken. "Mir geht es gut, es sind alles nur Kratzer. Aber - " Coriander unterbrach ihn "So rührend euer kleines Wiedersehen auch ist, ich muss es jetzt leider unterbrechen. Ich habe schließlich nicht ewig Zeit oder besser gesagt keine Lust noch länger zu warten." Er sah erwartungsvoll in die Runde und setzte zu einer weiteren Rede an.

Ich hingehen wandte ich mich wieder an Percy "Aber?" "Nico ist verletzt. Er ist total erschöpft durch die Schatten gereist und direkt vor einem Monster gelandet, was ihm das Schwert in den Bauch gerammt hat. Er hatte ziemliches Glück, Will kümmert sich um ihm. Er wird es überleben. Ich habe keine Ahnung ob sonst noch jemand gestorben oder verletzt ist." Er machte eine kurze Pause. "Wegen Coriander, können wir ihm nicht einfach ein Schwert in die Brust rammen?" "Ich befürchte so einfach ist das nicht. Ich muss immer wieder an die letzte Zeile der Prophezeiung denken, nur du und Harry zusammen könnt siegen. Vielleicht ist damit gemeint, dass er sozusagen in zwei Welten steht, er ist ein Zauberer, hat aber auch einen göttlichen Teil in sich und alleine richtet ihr nichts gegen ihn aus, weil ihr nur eine Hälfte angreift. Zusammen aber ist es möglich. Du tötest ihn mit deinem Schwert und Harry mit einem Zauber."

"Bist du dir sicher?" Harry sah mich an, "Wenn ja, dann müssen wir uns beeilen. So gern er sich auch reden hört, seine Lust zu töten ist im Moment größer und er scheint bald mit seiner Rede fertig zu sein." "Es ist zumindest die einzige Möglichkeit, die mir gerade einfällt und die Sinn macht" erwiderte ich so leise wie möglich. Percy nickte "Dann machen wir es so. Wir müssen nur den richtigen Zeitpunkt abwarten. Es geht erst, wenn er seine Aufmerksamkeit von Hermine wegnimmt, aber es wäre nicht so toll, wenn er derweil schon jemand anders tötet." "Ich sage ihm, dass ich freiwillig als erstes sterben will. So kann ich vor ihm stehen und wenn er darüber redet, was für ein Feigling ich doch bin, was er ziemlich sicher machen wird, spreche ich den Spruch und du erstichst ihn von hinten. Aber dann jetzt gleich, bevor mich der Mut verlässt" flüsterte Harry. "Sei vorsichtig." Er lächelte leicht, holte tief Luft und trat schließlich vor. Ich nahm Percys Hand und er drückte meine leicht. "Es wird schon gutgehen. Es muss."

"Töte mich als erstes" Harry unterbrach ihm mitten im Satz, Ron fragt geschockt "Bist du verrückt?" und Coriander blickte ihn fast schon verdutzt an. "Was?" "Du willst jemanden töten, also töte mich als erstes" wiederholte Harry es. Coriander fing an laut zu lachen "Dieses 'Ich will der Held sein' ist echt großartig. Eigentlich wollte ich mir dich ja bis zuletzt aufsparen, damit du schön zuschauen kannst, wie alle anderen sterben, das beste kommt schließlich zuletzt. Aber so eine schlechte Idee ist das gar nicht." Er lachte immer noch und ich war mir mittlerweile sicher, dass er komplett verrückt war.

Er schob Hermine von sich weg und auf uns zu, woraufhin ich sie zu mir zog. Sie sah mich protestierend an und wollte schon etwas sagen, doch ich drückte ihr die Spitze meines Dolchs in den Rücken und sie blieb zum Glück leise. "Also dann, ich hoffe, du hast dich verabschiedet. Und ihr anderen, seid nicht traurig, schließlich werdet ihr euch alle in der Hölle wiedersehen." Ohne weitere Zeit zu verschwenden hob er seinen Zauberstab und öffnete seinen Mund. Ich sah die entsetzten Blicke von Chiron und Dumbledore und auch Ron konnte es nicht fassen.

Genau in dem Moment hatte auch Harry seinen Zauberstab in der Hand und sein lautes "Avada Kedavra" schallte durch die Stille, gefolgt von einem grünen Lichtblitz. Ich sah wie Coriander anfing zu lachen, doch in der gleichen Sekunde, in der ihn der Lichtblitz traf, durchbohrte Percy ihn von hinten mit seinem Schwert und sein Lachen erstarrte. Er schaute nach unten auf seine Brust und den schwarzen Stoff, auf dem sich ein noch dunklerer Fleck ausbreitete.

"Aber.. das ist unmöglich.." Als Percy Springflut wieder heraus zog, knickten seine Knie ein und Coriander sank auf den Boden. Es herrschte immer noch totale Stille. Es schien als wollte er noch etwas sagen, doch er hatte keine Möglichkeit mehr. Ganz langsam begann sich sein Gesicht wie das eines Monsters zu zersetzen und es dauerte nicht lange und das einzige was von Coriander Soots übrig blieb, war eine Brise Staub, die vom nächsten Windhauch fortgetragen wurde.

Einen Moment später kippte Hermine einfach um und ich konnte sie gerade noch so festhalten. Sofort waren Harry und Ron bei ihr und es dauerte nur einige Sekunden, bis sie die Augen wieder öffnete und sich verwirrt umschaute. "Harry? Ron? Was ist passiert?" "An was kannst du dich erinnern?" "Ich weiß nur noch, dass ich in diesem kalten Kellerraum aufgewacht bin und nicht rauskam. Und dann war da so ein Mann, ich glaube, es war Coriander Soots. Was ist mit ihm? Wo ist er?" Fast schon panisch blickte sie sich um. Dumbledore kam zu uns und legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. "Es ist alles in Ordnung. Ich erkläre es dir später. Erstmal bringen wir dich zu Madam Pomfrey." Und zusammen gingen sie zurück zum Schloss.

Hinter mir erschien schließlich ein Lichtblitz, dem immer mehr folgten und nach ein paar Minuten waren alle Zauberer verschwunden und die wenigen Monster, die übrig geblieben waren, flohen in den verbotenen Wald, wo sie ohne einen mächtigen Zauberer wohl auch nicht lange überleben würden.

Ich konnte es nicht fassen. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Wir hatten gesiegt. Es war vorbei.

Percy Jackson in der ZauberschuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt