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~Harry P.O.V.~

Am nächsten Morgen war ich schon von Beginn an schlecht gelaunt. Ich konnte einfach nicht glauben, dass diese Halbgötter auf unser Schloss kamen, sich überall aufhielten und uns einfach alles verheimlichten. Schon seit mehreren Tagen hatten sie gesagt, dass sie uns von ihren Plänen erzählen wollten, aber bisher hatte noch kein Zauberer irgendetwas über sie erfahren. Insgesamt gab es keinen Punkt, der dafür sprach, dass ich ihnen vertrauen sollte. Im Gegenteil.

Nachdem es dann endlich mal Zeit zum Aufstehen war, hatte meine Laune einen neuen Tiefpunkt erreicht. Es wurde nicht besser, als Ron und Hermine auf dem Weg zum großen Saal gleichzeitig auf mich einredeten. Ron schwärmte immer noch von diesem Mädchen und erzählte mir von seinem Traum, in dem sie geheiratet hatten und Hermine redete über den Höllenhund und wie süß er doch war.

Als wir den Saal betraten, war es ausnahmsweise noch relativ leer. Normalerweise waren wir immer ziemlich spät und es war dementsprechend voll. Wir setzten uns an den Tisch und bleiben auch noch sitzen, als wir fertig waren, denn wir alle hofften, dass die Halbgötter kommen würden. Aber sie tauchten nicht auf.

Immer noch schlecht gelaunt lief ich schließlich mit Hermine und Ron zu einem normalerweise leerstehenden Klassenzimmer, dass jedoch zurzeit zum Lernen von neuen Verteidigungszaubern, sowie Angriffszaubern genutzt wurde. Dieser Kurs wurde von Ms McGonagall geführt und sie zeigte uns einen neuen Zauber, damit wir uns besser gegen die Todesser wehren könnten. Da der Zauber relativ einfach zu beschwören war, war am Ende jeder in der Lage, ihn mehr oder weniger zu zaubern.

Der Kurs hatte den ganzen Vormittag gedauert, weshalb wir gleich wieder in den Speisesaal gingen. Nach dem Essen wimmelte ich Ron und Hermine erfolgreich mit der Begründung, ich müsste Ms McGonagall noch etwas fragen, ab. Natürlich hatte ich nie wirklich vor, zu ihr zu gehen und deshalb schlug ich kurz darauf den Weg zum Raum der Wünsche ein.

Als ich schließlich im richtigen Gang stand, dauerte es eine Weile, bis ich die Tür gefunden hatte, denn sie war nicht mehr am gleichen Platz wie letztes Mal. Ich klopfte, aber niemand öffnete sie oder rief irgendwas. Ich wusste nicht mal, ob man es drinnen überhaupt hörte. Also drückte ich die Türklinke runter und öffnete die Tür.

Ich trat einen Schritt in den Raum und blieb sprachlos stehen. Das Zimmer war riesig. An den Seiten hingen Hängematten und in der Mitte stand ein großer Tisch auf dem viele Pläne, Zettel und leere Teller lagen. Hinter dem Tisch befinden sich Strohpuppen und andere Trainingsgeräte. An der hinteren Wand standen Truhen und Kisten in denen sich Waffen und Rüstungen befanden. Das Überraschende war jedoch, dass in fast jeder Hängematte und auf den Stühlen Halbgötter schliefen. Ich merkte, wie ich wütend wurde. Sie kamen hier her und erzählten uns, dass sie uns helfen wollten. Dabei hatten wir noch kein Wort über Pläne erfahren! Und während wir warteten und uns auf den Kampf vorbereiteten, schliefen sie!

In dem Moment stach etwas spitzes in meinem Rücken und ich zuckte zusammen. "Was willst du hier?! Das ist unser Platz und es geht dich nichts an, was wir hier machen. Sprich oder ich foltere dich bis in den Tod!" ertönte es hinter mir. Ich wurde blass und als ich schließlich antworten wollte, kam mir jemand zuvor. "Lass ihn Clarisse. Er ist einer der Zauberer. Er ist zu schwach um etwas, dass uns schaden könnte, zu tun" sagte das Mädchen höhnisch, das auf mich zu kam. Ich glaubte, sie hieß Reyna. "Aber er plant irgendetwas. Er hat mich als wir hier angekommen sind, schon so komisch angesehen" kam es von dem Mädchen hinter mir. "Ich weiß, mich auch" erwiderte Reyna. Schließlich brachte ich auch ein "Ich will euch überhaupt nichts tun. Ich wollte nur wissen, was ihr macht, weil ihr schon wieder nicht gekommen seid, um über eure Pläne zu reden" heraus. "Weil wir euch nichts sagen müssen. Es geht euch nichts an. Ihr solltet froh sein, dass wir hier sind um euch zu helfen" sagte Clarisse hinter mir "Und jetzt verschwinde von hier oder ich mache meine Drohung war."

Die Schwertspitze verschwand von meinem Rücken und ich wurde aus dem Raum geschoben. Als die Tür hinter mir zufiel, verschwand sie. Ich blieb erstmal stehen und dachte über das Geschehene nach. Ich hatte rein gar nichts über ihre Pläne herausgefunden, dass einzige, dass ich jetzt wusste war, dass ich ihnen noch weniger traute als vorher. Und dass ich mir zwei neue Feinde gemacht hatte.

Kurz darauf lief ich durch die Schule und suchte nach Ron oder Hermine, aber ich konnte keinen von beiden finden. Als es schließlich endlich Zeit zum Essen war, eilte ich in den Speisesaal. Ich setzte mich zu meinen Freunden an den Tisch. "Wo wart ihr?" fragte ich sie. "Professor Flittwick hat uns noch einen neuen Zauber gezeigt. Er ist im Kampf ziemlich nützlich" antwortete Ron. Nachdem das Essen erschienen war, raunte ich ihnen zu "Wir müssen nach dem Essen in die Bibliothek, ich muss euch etwas erzählen."

Schließlich saß ich mit Ron und Hermine ganz hinten in der Bücherei. Die Halbgötter waren natürlich wieder nicht aufgetaucht und wir hatten nichts Neues erfahren. Als ich den beiden alles erzählt hatte, sahen sie mich an. "Warum vertraust du ihnen eigentlich nicht? Du bist nur eifersüchtig, weil sie besser und stärker sind als du. Du sollest dankbar sein, dass sie hier sind um uns zu helfen." Mit den Worten stand Hermine auf und verließ die Bücherei. "Tut mir leid, Harry, aber sie hat recht" murmelte Ron und folgte ihr.

Wütend verbrachte ich noch den Rest des Abends in der Bibliothek und versuchte irgendetwas über sie herauszufinden. Als es spät wurde und ich immer noch nicht mehr wusste, ging ich zurück in den Gemeinschaftsraum und schließlich in den Schlafsaal und legte mich ohne ein Wort zu Ron hin.

Percy Jackson in der ZauberschuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt