Part 3: Los geht's | Manu's Sicht

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6:30Uhr. Mein Wecker klingelte. Nein dachte ich und drehte mich um. Doch plötzlich fiel es mir wieder ein: Heute geht's ab ins Internat! Alle Müdigkeit war vergessen. Ich raste ins Zimmer meiner Mutter und weckte sie. Verwirrt sah sie mich an: "Alles in Ordnung mit dir, mein Liebling?" Ohne ihr zu antworten raste ich weiter ins Bad. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass ich morgens noch nie so schnell fertig war. Tatsächlich war ich sogar vor meiner Mutter in der Küche warf ein paar Brötchen in den Ofen (wobei auch fast alle trafen) und machte mich bereits an der Kaffemaschine zu schaffen, als meine Mutter herein kam. Sie begann zu lachen und schob mich bei Seite. "Ganz ruhig Manu!", sagte sie, "Dein Zug fährt doch erst 7:30Uhr." Ich sah auf meine Armbanduhr. 6:40 Uhr. Na Toll! Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und atmete erleichtert aus. "Gut." meinte ich "Dann kann ja noch ein wenig Minecraft -" "NEIN!" rief meine Mutter bestimmt. Nun war ich derjenige der lachte. Sie knuffte mich in die Seite und holte dann die Brötchen aus dem Backofen. In aller Ruhe begannen wir zu frühstücken...

Zeitsprung: Am Bahnhof

Nun stand ich hier. Vor dem Zug. Langsam und quietschend öffnete sich die Tür. Mein Herz schlug immer schneller. Ich drehte mich nochmal zu meiner Mutter um. Sie zückte schon ein Taschentuch. Stark bleiben, Manu! dachte ich und winkte ihr lässig zu. Danach stieg ich ein. Während ich mein Abteil suchte, schaute ich immer wieder aus den Fenstern, zu meiner Mutter. Sie verfolgte mich mit den Augen und schluchzte ab und zu in ihr Taschentuch hinein. Endlich war ich in meinem Abteil angekommen, winkte nochmal meiner Mutter und setzte mich. Meine Mutter stand noch kurz am Gleis und machte sich dann auf den Weg.

Es war 7:20. Ich hatte also noch etwas Zeit bis zur Abfahrt. Ich beschäftigte mich damit, die Leute auf dem Gleis zu beobachten. Nichts Spektakuläres bis -

7:29 Uhr. Plötzlich raste ein Junge das Gleis entlang. Er schien es eilig zu haben und trotzdem lief er kurz darauf nochmal an meinem Fenster vorbei. Ich klatschte mir gegen die Stirn, als ich sah, wie er sich sein Ticket von einer Frau, wahrscheinlich seiner Mutter, geben ließ. Wie verpeilt kann man denn bitte sein?  Nun hechtete der Junge das Gleis entlang und gerade als er aus meinem Blickfeld verschwand, fuhr der Zug auch schon ab. Ob er es wohl geschafft hat? dachte ich, gerade als meine Abteiltür aufgestoßen wurde. Und da stand er.

 Ende von Part 3

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