Part 20: Die "Götter in weiß " | Manu's Sicht

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Taddl... Taddl...
"Taddl!"
Ich schlug schlagartig die Augen auf, wurde jedoch geblendet und schloss sie direkt wieder.
Stattdessen konzentrierte ich mich auf meine anderen Sinne.
Ich lag auf etwas Weichem, vermutlich ein Bett.
Es hing der scharfe Geruch von Desinfektionsmittel in der Luft.
Wo bin ich hier? Ist das etwa -?
Ich hielt es nicht aus. Ich musste wissen, wo ich war.
Also öffnete ich die Augen.
Ich brauchte eine Weile, bis ich mich an das grelle Licht gewöhnt hatte.
Doch meine Vermutung stimmte. Ich lag auf einem Bett, das in einem komplett weißen Raum stand.
Die übrige Einrichtung war ebenfalls sehr schlicht gehalten.
Nun sah ich an mir herunter.
Alles war normal, ich hatte meine Klamotten an, ich fühlte mich gut. Also versuchte ich aufzustehen, indem ich mich mit den Armen hochstemmte.
Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Ich stöhnte schmerzvoll auf und sank zurück in die Kissen.
Erst jetzt merkte ich, dass meine Arme mit großen Pflastern beklebt waren.
Nun wusste ich auch wieder, was passiert war.
Nun wusste ich, wo ich war.
In einem Krankenhaus.
Mir wurde mulmig zumute.
Ich mochte Krankenhäuser nicht.
Dieser ständige Geruch von Desinfektionsmittel, diese gestressten Ärzte, die auf dem Flur umher rannten.
Meiner Meinung nach, fühlte man sich, wenn man in einem Krankenhaus war, auch krank.
Ich fühlte mich nicht wohl. Ich musste hier weg.
Doch da kam auch schon ein Arzt in mein Zimmer.
Manche Leute nennen Ärzte auch die "Götter in weiß", doch für mich waren sie die Hölle.
Denn wie das in Krankenhäusern so ist, blieb es nicht bei einem Arzt. Ihm folgten ganze vier weitere Ärzte, die allesamt um mich herum wuselten, nur um mich zu fragen wie es mir ging.
Ich konnte gar nicht antworten, denn sie redeten wild durcheinander.
Dabei ging es mir doch gut!
Schon wurden die ersten Andeutungen gemacht, ich scheine nicht einmal mehr sprechen zu können, da es mir so schlecht ginge.
"Aber mir geht es doch gut...", sagte ich kleinlaut.
Doch die beiden, die mich hörten, glaubten mir natürlich nicht und waren der festen Überzeugung, ich hätte das nur so gesagt.
Wut kochte in mir hoch.
Wie konnte man so unfähig sein.
Doch sie waren noch nicht einmal beim Höhepunkt angekommen.
Letztendlich kamen sie zu den Schnitten an meinen Armen. Sie begannen darüber zu diskutieren, ob ich das mit Absicht getan hatte. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich ritze mich doch nicht! Das machte ich den "Ärzten" auch klar, diesmal etwas lauter.
Vor mir schien jedoch ein Haufen Praktikanten zu stehen, denn sie waren sich auch hier wieder unsicher, ob sie mir glauben sollten.
Ich hielt das nicht aus. Was erlauben die sich?!
Ich sprang auf. Der Plan war es, wütend an diesen seltsamen Gestalten vorbei zu stürmen und einen vernünftigen Arzt zu suchen, der mir glaubte und mich gehen ließ. Zu Taddl...
Doch das Gegenteil traf ein.
"Der Junge ist völlig außer Kontrolle!", rief eine Ärztin aufgebracht, "Wir sollten ihn zu einem Psychiater bringen! Wer weiß -", sie deutete auf meine Arme, " -was er sich sonst noch antut."
Ich wollte widersprechen, wollte mich wehren doch gegen fünf Erwachsene hatte ich natürlich keine Chance.
Schon saß ich auf einem Stuhl, gegenüber eines älteren Herren, der mit beruhigenden Worten auf mich einredete.
Mit jedem Wort, das er aussprach, wurde ich wütender.
Wie lange konnte ich mich noch beherrschen?

Ende von Part 20

Ja, das mit den Ärzten habe ich schon hinter mir...
Ich habe so das Gefühl, dass dieses Kapitel eine einzige große Kriegserklärung an Ärzte und Krankenhäuser ist. =)
Selbst wenn - Es stimmt doch!
Ich sage nur: Drei Ärzte, vier Stiche... um Blut zu finden!
Ich spreche aus Erfahrung...
Habt ihr auch solche Erfahrungen machen müssen?
Man liest sich! Bis morgen!

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