Part 43: Ardys Geheimnis

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Plötzlich hörten sie ein lautes Knacken.
Ardy trat aus dem Dickicht, seine Lippen hatten einen leicht bläulichen Farbton. Taddl hastete zu ihm und wollte ihm seine Jacke um die Schultern legen, doch Ardy wich zurück. In seinem Blick lag blanker Hass, eisige Kälte. Taddl blieb kurz stehen und sah ihn verwirrt an, setzte seinen Willen aber durch. Doch kurz bevor er seine Jacke um Ardys Schultern legen konnte, schlug dieser Taddls Hand einfach weg. Taddl war mehr als überrascht, aber gleichzeitig fühlte er sich auch verletzt. Nicht, dass der Schlag geschmerzt hätte, doch er konnte nicht fassen, dass sein bester Freund ihn abwimmelte. Was hatte er denn falsch gemacht?!
"Ardy?" Taddl ging einen entschlossenen Schritt auf Ardy zu, aber dieser wich zurück und zischte ein "Komm mir nicht zu nah!" Taddl war verzweifelt, ging jedoch ein paar Schritte zurück, bis zwischen ihnen ein Abstand von ca. zwei Metern war. "Was ist los?!", rief Taddl, mittlerweile fast schon panisch, er hatte das Gefühl, Ardys Blick würde mit jeder Sekunde kälter werden. Manuel hörte die Verzweiflung in Taddls Stimme und wollte zu ihm, für ihn da sein. Doch als er sich in Bewegung setzte wurde er von einem wütenden Schrei unterbrochen. "DER DA IST PASSIERT!" Ardy hatte die eine Hand zur Faust geballt, mit der anderen zeigte er auf Manuel. Sein Blick war voller Hass, was Manuel einschüchterte, er wich wieder zurück. Doch das reichte Taddl. Wut flammte in ihm auf. "Komm mal wieder zu dir, Ardy! Wieso rastet du jetzt so aus?!" Bis jetzt hatte Ardy Taddl wütend und mit geballten Fäusten angestarrt, doch nun verschwand sein harter Gesichtsausdruck. Auf einmal wirkte er wieder traurig und verletzt, seine Stimme klang leise und ängstlich. "W-weil...Taddl. Ich..." Doch Taddl zeigte kein Mitgefühl, seine Stimme blieb fest: "Ja, ja, jetzt komm nicht mit der Nummer. Sag mir endlich, was los ist!" Ardy sah auf, direkt in Taddls Augen. "Taddl... ich..." Doch nun riss sich Ardy zusammen. "Ich müsste das sein! Taddl, ICH müsste mit dir zusammen sein! Merkst du nicht, wie ich dich seit Monaten ansehe? Ist dir nicht klar, das ich dich... liebe?" Das letzte Wort flüsterte Ardy nur noch, doch Taddl hörte es.
Jetzt begann Taddl alles zu verstehen. Die seltsamen Blicke, die Ardy Manuel zugeworfen hatte. Das erklärte, wieso Ardy vor einem halben Jahr viel stiller geworden war. Das erklärte einfach alles! Auf einmal fühlte Taddl sich unglaublich naiv, dumm und schlecht. Er hätte es merken können... Aber -
"Ardy, wieso hast du denn nichts gesagt?" "Weil... naja, du warst damals ja noch nicht... wie ich. Ich hatte Angst, das könnte unsere Freundschaft zerstören..." Taddl sah betreten zu Boden. "Ardy, das -", setzte er an, wurde jedoch unterbrochen, "Taddl, es ist doch noch nicht zu spät! Noch kannst du dich für mich entscheiden!" Ardy war egal, dass Manuel anwesend war, sollte der doch da hingehen, wo der Pfeffer wächst!
Doch was sollte Taddl tun? Würde er sich für Manuel entscheiden, würde Ardy garantiert nicht mit zum Internat kommen und erfrieren. Andersherum wollte er Manuel nicht verletzen. Doch sein Brudi durfte nicht erfrieren!
Manuel hatte sich noch nicht gerührt. Er verließ sich darauf, dass Taddl sich für ihn entscheiden würde, doch trotzdem war er gespannt auf Taddls Antwort.
Taddl setzte zum Sprechen an.
"Ardy... ich liebe dich..."

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