„Zu langsam!", schrie mein Vater, als ich hart auf dem Boden aufschlug und er mich hinunter drückte. Wir waren im Wald und trainierten. „Wäre das hier ein richtiger Kampf wärst du schon längst tot. Nochmal!", rief er aus und ich rappelte mich vom Boden auf. Ich ging wieder in Kampfstellung und kämpfte weiter gegen meinen Vater. Er war wirklich sehr schnell.
„Zögere niemals. Eine Sekunde des Zögerns oder der Ablenkung kann dein Tod sein", leerte er mich und genau in dem Moment flatterte ein Vogel an mir vorbei, welcher mich kurz ablenkte. Mein Vater drückte mich plötzlich gegen einen Baumstamm und schon wieder hatte er gewonnen! Sein Ellbogen war bei meiner Halsbeuge und wäre er ein Feind würde er mich jetzt töten.
„Du musst schneller werden", meinte er ernst zu mir und ließ von mir ab, während er noch zu mir hinzufügte: „...und du schlägst zu wie ein Schwächling." Hatte er mich gerade Schwächling genannt?! Das würde er büßen! Er hatte mir geraden den Rücken zugekehrt und schon griff ich ihn von hinten an.
Er drehte sich ruckartig um und ergriff fest meinen Arm. „Du warst zu laut! Ein Vampir hört jede kleinste Bewegung von dir", erklärte er und ich sah ihn schmerzverzerrt an. Sein Griff tat weh! Er ließ mich los und nahm zwei stabile Stöcke vom Boden. Er warf mir einen zu, was ich nicht erwartet, aber meine Reflexe waren gut und so fing ich ihn gerade noch. „Jetzt mit Stöcken", meinte er und ich nickte.
Wir stellten uns gegenüber und ich überlegte mir eine Taktik, als er mich plötzlich schon angriff. Überrumpelte wehrte ich ab und beschwerte mich: „Ich war noch nicht bereit!" Mein Vater lachte und erwiderte ernst: „Glaubst du ein Vampir wartet darauf bis du bereit bist." Er hatte Recht! Ich konzentrierte mich ganz auf den Kampf und blendete meine Umgebung aus.
Ich schlug mich tapfer, doch nach fünf Minuten verlor ich wieder. Wir versuchten es immer wieder und ich wurde nach jeder Übung besser. Ich hielt es immer länger aus, aber ich hatte es noch nie geschafft meinen Vater zu besiegen. Erst wenn ich ihn besiegte würde er mich auch auf eine Jagd mitnehmen und ich wäre bereit für die Vampire.
Ein paar Wochen später im Wald trainierten wir wieder mit Stöcken. Ein lauter Schlag erklang, als unsere Waffen gegeneinanderprallten und plötzlich fragte mein Vater: „Was sind die Schwächen der Vampire?" Wie aus der Pistole geschossen antwortete ich: „Eisenkraut, Sonnenlicht, Holz."
„Und ihre Stärken?", fragte er mich und griff mich an. „Manipulation", antwortete ich und wehrte seinen Schlag ab, „Schnelligkeit", ich hüpfte zurück, „Stärke, Gehör", nun griff ich Vater mit einem harten Schlag an. Wir lösten unsere Holzstöcke gerade wieder voneinander, als ich beendete: „...und sie heilen extrem schnell."
Zufrieden sah er mich an, dann drückte er mich plötzlich mit seinem Stock gegen einen Baum und fragte: „Wie tötest du sie?" Ich schlug ihn von mir weg und antwortete ihm: „Ein Holzpflock durch ihr Herz." Er nickte stolz und ich lächelte zufrieden, doch ich hatte mich zu früh gefreut. Der Kampf war noch nicht vorbei.
Mein Vater sorgte plötzlich dafür, dass ich auf meinen Beinen den Halt verlor und ich fiel wieder einmal auf den dreckigen Waldboden. Die Spitze seines Stockes hielt er über meinen Hals und drohte so meine Luftröhre zu durchstechen. „Und tot", meinte er und ich sah ihn beleidigt an. „Du hast mich doch abgelenkt, Vater", erwiderte ich und er nahm seinen Stock weg von meinem Hals.
Ich rappelte mich wieder auf und wischte mir den Dreck ab, während er erwiderte: „Ein Vampir könnte auch versuchen dich mit einem Gespräch abzulenken. Außerdem wollte ich testen ob du kämpfen und denken gleichzeitig kannst. Du musst trotz dem Gespräch in deiner Konzentration bleiben, Diana." Ich nickte leicht, denn er hatte wieder mal vollkommen recht.
„Während eines Kampfes darfst du immer nur an das eine denken, dass du den Vampir töten musst. Denn wenn du es nicht tust, dann tötet er dich", lehrte er mir und stellte sich wieder in Kampfstellung vor mir hin. Unsere Stöcke prallten laut gegeneinander, während er mit weitererklärte: „Die oberste Regel als Vampirjäger ist, dass du niemals Reue mit den Monstern verspüren darfst."
Wir kämpften weiter, während mein Vater weiter sprach: „Sie sind Mörder und werden auch keine Reue für dich empfinden. Ihnen gefällt das Töten und das Bluttrinken. Sie lieben es und genießen es andere leiden zu lassen. Vampire sind blutrünstige Monster, die vernichtet werden müssen! Du musst schneller und schlauer als sie sein, sonst bist du so gut wie tot."
Plötzlich machte mein Vater eine schnelle Bewegung und stand hinter mir. Mal wieder gewann er den Kampf. Ich stöhnte, denn jeder Tag war gleich. Ich wurde zwar besser, aber ich schaffte es nie gegen meinen Vater zu gewinnen und irgendwann dachte ich, dass ich es nie schaffen würde. Aber sag niemals nie...
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Vampire - Hunter or Friend?
VampireVielleicht kennt ihr ja die Augustine Gesellschaft von Vampire Diaries. Eine grausame Gesellschaft die bei Vampiren Experimente durchführt und in der Damon fünf Jahre eingesperrt ist. Doch wie kam es erst dazu? Wie konnten sie ihn erwischen? Wie fan...