First Hunt

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Oktober 1947
Dianas Sicht

Ich machte täglich Sport um stärker zu werden und ging laufen um meine Schnelligkeit zu trainieren. Ich wurde immer besser und dann war es soweit. Ich schaffte es endlich meinen Vater zu besiegen.

Wir kämpften wieder mal mit Stöcken und ich wich seinen Schlägen flink aus. Ich bewegte mich schnell nach links und sprang, stieß mich bei einem Baum ab und stand hinter ihm. Ich hielt meinen Stock gegen seinen Hals und stutze. Ich hatte ihn besiegt! Er hatte meinen Angriff nicht kommen sehen!

Es blieb kurz still, dann nickte mein Vater und ich senkte meinen Stock. Er drehte sich zu mir mit einem stolzen Lächeln um und klopfte mir auf die Schulter. „Gut gemacht, Diana. Du bist nun bereit für deine erste Vampirjagd." Ich konnte die Worte meines Vaters nicht fassen und lächelte über beide Ohren. Ich hatte es geschafft! Ich durfte endlich meinen ersten Vampir erlegen!

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„In Charlottesville finden in letzter Zeit viele Tierangriffe statt, weshalb wir mit Sicherheit davon ausgehen können, dass wir hier Vampire finden werden", meinte mein Vater als wir an dem Ort angekommen waren, welcher in der Nähe von Mystic Falls lag. Als wir aus dem Auto ausstiegen stieg mir sofort ein beißender Eisengeruch in die Nase. Blut! Menschen starben also gerade!!

„Vater, ich...", fing ich an und er unterbrach mich: „Du weißt, was zu machen ist?" Ich nickte, nur jetzt hatte ich ein etwas flaumiges Gefühl im Magen. Ich war nervös und hatte Angst etwas Falsches zu tun. Was wäre, wenn ich zu langsam bin? Der Vampir würde mich töten! Nein, ich durfte gar nicht erst daran denken. Ich würde gewinnen! Ich hatte meinen Vater immerhin auch besiegen können und er war sehr erfahren im Vampirjagen.

„Du schaffst das. Denk einfach an dein Training", meinte mein Vater zu mir und ich eilte schon los. Ich lief um eine Ecke und schon blieb ich ruckartig stehen. Überall war Blut zusehen und tote Leichen. Wir waren zu spät gekommen! Mir stockte der Atem und mein Herz pochte laut. Ich hatte Angst. Es war grausam, was der Vampir diesen Menschen angetan hatte. Er hatte keine Menschlichkeit mehr in sich.

Ich hörte Vater seine Stimme in meinem Kopf: „Lass dich niemals ablenken!" So oft hatte er mir dies schon gesagt. Ich riss mich aus meiner Schockstarre und fasste mir neuer Mut. Ich ging mit dem Gedanken weiter, dass ich all diese Menschen rächen wollte! Ich bemühte mich so langsam wie möglich zu gehen um den Vampir aus dem Hinterhalt anzugreifen.

Ich umgriff die Pistole in meiner Hand fester, welche mit Holzpatronen gefühlt war. Mit dem Holz könnte ich den Vampir schwächen und dann mit dem Holzpflock aus meiner Tasche töten. Ich stieg über die toten Leichen, welche alles unschuldige Menschen waren, die sterben mussten für nichts. Wieso taten Vampire so etwas? Sie waren doch auch einmal Menschen gewesen.

Ich schaute vorsichtig um eine Ecke, als ich plötzlich in der finsteren Gasse eine Bewegung bemerkte. Eine so schnelle unmenschliche Bewegung. Es konnte nur ein Vampir sein! Als ich die Bewegung sah schreckte ich kurz zurück und dies war ein Fehler. „Zögere niemals", sagte die Stimme meines Vaters in meinem Kopf und plötzlich stand der Vampir vor mir. Er riss seinen Mund auf und fuhr seine spitzen Zähne aus. Reflexartig schoss ich ihm in den Bauch und er taumelte zurück.

Ich war kurz erschrocken, dass das alles so schnell gegangen war. Er hätte mich fast gebissen! Ich betrachtete den Vampir und zuckte zurück, als er plötzlich wütend aufsah. Ich schoss noch einmal und war geschockt über das ganze Blut. Er war auf seiner ganzen Kleidung und im Gesicht blutverschmiert. Er war ein Massenmörder von hunderten Menschen!

„Zeig keine Gnade, denn er wird auch keine zeigen", hörte ich wieder die Stimme meines Vaters in meinem Kopf. So oft hatte er mir dies schon beim Trainieren gesagt und er hatte Recht. Ich musste den Vampir hier und jetzt erledigen. Ich zog den Holzpflock aus meiner Tasche heraus und ging auf dem Vampir zu. Er lag dort zusammengekauert und ich dachte, dass es nun leicht werden würde, doch da hatte ich mich geirrt.

Ich war gerade mal einen Meter entfernt und war bereit ihn zu töten, als dieser plötzlich in unmenschlicher Geschwindigkeit hinter mir stand und gerade zu beißen wollte. Ich drehte mich ruckartig um und schlug ihm ohne darüber nach zu denken den Holzpflock ins Herz. Er sackte in die Knie und stöhnte ein letztes Mal qualvoll auf.

Sein lebloser Körper fiel zu Boden und graue Adern traten auf seiner Haut hervor. Er war tot. Ich atmete tief durch, denn ich war immer noch erschrocken. Fast wäre ich gestorben. Es war so knapp gewesen. Doch nachdem ich dies verarbeitet hatte, war ich unendlich stolz auf mich. Ich hatte meinen ersten Vampir erledigt und dies war erst der Anfang. Ich wollte jeden einzelnen Vampir auf dieser Erde vernichten. Ohne Vampire wäre die Welt eine bessere. Sie mussten alle sterben!

Vampire - Hunter or Friend?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt