Damon Salvatore

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„Beschreiben Sie das Aussehen des Vampires", bat mich Doktor Whitmore. Mr Johnson war gerade gegangen und hatte uns zwei alleine zurückgelassen. Es war nicht schwer das Aussehen von ihm zu beschreiben, denn ich träumte fast täglich von ihm. Niemand hatte so eisblaue Augen wie er. Sein Aussehen hatte sich schon so in mein Gedächtnis eingebrannt, dass ich mich selbst in hundert Jahren noch an ihn erinnern würde. Vor allem an diese Augen in denen ich mich fast verloren hätte, als er vor mir gestanden hatte. Nur wegen meines Zögerns war Vater tot. Ich hätte die Chance dazu gehabt den Vampir zu töten...

„Rabenschwarzes Haar und eisblaue Augen, wie niemand anderes", beschrieb ich ihn und der Doktor murmelte: „Ein äußerst außergewöhnliches Aussehen. Ihre Beschreibung erinnert mich an jemanden." Fragend und hoffend sah ich ihn an. Kannte er den Vampir? Würde ich nun endlich meine Rache bekommen? „An wen?", fragte ich ungeduldig. Er überlegte noch kurz, dann meinte er zu mir: „Wir sollten Joseph Salvatore einen Besuch abstatten um uns zu vergewissern." Ich kannte Joseph und wusste wie er aussah. Er war keinesfalls der Vampir. Aber vielleicht hatte er Verwandte...

Wir klopften an die Haustür des großen Salvatore Anwesen, welches seit einem Jahr eine Pension war. Schnell wurde uns von einem Dienstmädchen geöffnet, welches uns höfflich hereinließ und wohl dachte, wir wollten in der Pension übernachten. „Könnten wir Mr Salvatore sprechen?", fragte Doktor Whitmore und sofort eilte das Dienstmädchen los.

„Sie scheint euch zu kennen", vermutete ich und er bestätigte mir: „Korrekt, ich war vor kurzer Zeit hier wegen etwas Geschäftlichem. Ich musste meinen Eisenkraut Vorrat aufstocken." „Weiß er über Vampire Bescheid?", fragte ich und sofort verneinte der Doktor dies mit einem kurzen Kopfschütteln. Genau in dem Moment tauchte Joseph Salvatore auf. „Doktor Whitmore, was benötigen Sie?", fragte er höfflich und blieb dann kurz mit seinem Blick bei mir hängen.

„Ich bin hier um mich über etwas zu vergewissern", antwortete Doktor Whitmore und Joseph sah ihn fragend an. „Letztens wie ich hier war habe ich ein Bild in ihrem Salon erblickt. Dürfte ich es der jungen Frau zeigen?", fragte der Doktor und Joseph überlegte nicht lange. „Nur zu", antwortete er und deutete uns ihm zu folgen.

Er geleitete uns in den Salon und deutete uns, dass wir uns selbst umschauen dürften. Ich folgte Doktor Whitmore zu einer Kommode, wo er einen Bilderrahmen herunternahm und ihn mir hinhielt. Ich erstarrte sofort, als ich das Bild sah und befand mich plötzlich wieder auf der kalten Straße von damals. Ich sah ihn genau vor mir. Sein rabenschwarzes Haar, welches sich leicht im Wind bewegte und seine eisblauen Augen, die mich genau musterten.

„Er ist es", murmelte ich immer noch erstarrt. Er war unverwechselbar, auch wenn das Bild in schwarz/weiß war. Ich würde ihn überall wieder erkennen. Auf dem Bild stand er neben einem anderen jungen Mann vor der Salvatore Pension. Beide waren im Anzug. Der Anzug stand ihm gut. Gott an was dachte ich bitte! Er war der Mörder meiner Eltern, er durfte mir nicht gefallen!!

Doktor Whitmore lächelte zufrieden und heimtückisch. Er drehte sich zu Joseph Salvatore um, welcher uns verwirrt ansah und fragte ihn: „Wie heißt der schwarzhaarige junge Mann auf dem Bild?" „Das ist Damon Salvatore neben seinem Bruder Stefan", antwortete uns Joseph. Damon Salvatore war also sein Name. Der Name Damon sagte schon alles über ihn aus. Er war ein grausamer Dämon.

„Kommt er öfters ins Salvatore Anwesen?", fragte Doktor Whitmore weiter nach. „In letzter Zeit selten. Er und sein Bruder reisen viel durch die Welt. Wieso sind sie so interessiert an ihm?", fragte Joseph nun uns und der Doktor und ich wechselten einen kurzen Blick. „Es gibt vieles über das sie nicht Bescheid wissen und was sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen würden", fing Doktor Whitmore an zu erklären. Er wollte ihn also wirklich über das grausamste Geheimnis der Welt einweihen. „Es gibt Vampir in dieser Welt und ihr Verwandter Damon ist einer davon", erklärte er ihm.

Joseph sah uns erstarrt an und ich fügte hinzu: „Damon Salvatore hat meine Eltern vor meinen Augen umgebracht und hätte auch fast mich getötet. Ich glaube sie verstehen bestimmt, dass ich meine Rache an ihm will." Joseph sah zwischen mir und dem Doktor ungläubig hin und her, bis er wieder seine Stimme fand und uns fragte: „Wieso erzählen sie mir das?"

„Weil wir ihre Hilfe brauchen um ihn zu fangen. Würden sie es schaffen, dass sie ihn herlocken und ihm Eisenkraut spritzen?", fragte Doktor Whitmore ihn und fügte noch hinzu: „Eisenkraut schwächt Vampire." „Sie beide... Seit ihr so etwas wie Vampirjäger?", fragte er uns und ich nickte. „Mein Vater hat mir die Jagd auf die Monster geleert", erklärte ich und Doktor Whitmore meinte zu Joseph: „Ich bin etwas anderes als das. Aber in gewisser Weise jage ich sie auch."

„Wieso sollte ich Damon ihnen ausliefern?", fragte er uns. „Ich kenne Sie, Doktor Whitmore, kaum und von ihr weiß ich gar nichts, nicht mal ihren Namen", meinte er zu mir und er hatte irgendwie recht. Wir waren Fremde für ihn und wollten einfach einen seiner Verwandten kidnappen. Ich würde mir auch nicht vertrauen, wenn ich an seiner Stelle wäre.

„Haben sie etwas zum Schreiben da?", fragte Doktor Whitmore und Joseph öffnete die oberste Schublade der Kommode. Er reichte dem Doktor stirnrunzelten einen Stift und einen Block. Ich sah wie er eine unvorstellbar hohe Summe an Geld auf das Blatt schrieb und dann Mr Salvatore zeigte. Doktor Whitmore beugte sich etwas vor zu ihm und flüsterte in sein Ohr: „Ich weiß von ihren vielen Schulden, Mr Salvatore. Mit diesem Geld könnten sie alle ausgleichen, sonst wird ihre Pension bald Geschichte sein." Ich sah Joseph an, dass er nun mit seinem Entschluss wankte. Er musste wirklich sehr pleite sein.

Nach ein paar Sekunden der Stille schloss er sich dem Deal an. „Gut ich mach es", stimmte er zu und die Männer schüttelten sich geschäftlich die Hand. „Vielleicht locken sie als Bonus auch seinen Bruder her. Ich würde den Preis natürlich dann verdoppeln. Wenn Damon ein Vampir ist, dann ist sein Bruder womöglich auch einer", meinte Doktor Whitmore. Sein Bruder war mir relativ egal.

Joseph zögerte kurz, dann nickte er. „Abgemacht, ich versuche beide herzulocken und liefere sie euch aus. Mit Damon hatte ich sowieso noch nie einen guten Draht und wenn ich euren Worten wirklich Glauben schenke ist er wirklich ein Mörder und hat es somit verdient. Er ist mir schon immer ein Rätsel gewesen", meinte er und ich konnte es nicht glauben. Bald würde ich mich wirklich an ihm rächen können. Bald würde Damon uns ausgeliefert sein!

Vampire - Hunter or Friend?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt