New Hunter

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Rückblick

Juni 1947
Diana's Sicht

Ich spazierte durch die Kleinstadt Mystic Falls zurück zu meinem Zuhause. Am Weg dorthin grüßte ich freundlich die Leute, die an mir vorbei gingen und setzte ein Lächeln auf. Es war ein milder Sommerabend und es waren noch viele Leute unterwegs. Als ich die Tür meines Zuhauses öffnetet kam mir schon meine Mutter entgegen.

„Wo warst du so lange?", fragte sie mich streng. Ich lächelte ihr entschuldigend zu und antwortete: „Ich war spazieren und habe dabei die Zeit übersehen." Sie war immer zu schnell besorgt um mich. „Ich hatte Angst dir könnte was passiert sein", meinte sie und ich nickte leicht. Seit dem Weltkrieg, welcher von 1939 bis 1945 gewütet hatte war sie immer so überfürsorglich. Sie hatte Angst mich verlieren zu können.

Ich setzte mich in den Salon, wo mein Vater bereits saß und lächelte ihm zu. „Wie war dein Tag, Dia?", fragte er mich höflich. „Er war wundervoll, Vater. Der Sommer ist einfach meine liebste Jahreszeit. Die milden Sommerabende an denen man unterwegs sein kann. Einfach herrlich", antwortete ich ihm. Er nickte, als plötzlich meine Mutter das Wort ergriff: „George, du solltest ein ernstes Wörtchen mit ihr reden. Andauernd übersieht deine Tochter die Zeit und kommt nicht zur abgemachten Uhrzeit Nach Hause. Die Welt dort draußen ist gefährlich und wenn..."

Vater stand vom Sofa auf und unterbrach Mutter in ihrem Dialog: „Maria, der Krieg ist vorbei!" „Ich rede nicht von den Menschen. Es lauern dort draußen andere Wesen und das weißt du besser als ich. Sie muss Bescheid wissen in welcher Gefahr wir alle leben. Welche Wesen sich durch die Schatten treiben und nur darauf warten..." Vater hob die Hand und ließ Mutter so verstummen. Er musterte mich ernst und ich verstand nicht über was Mutter sprach.

Es blieb kurz still, dann fügte meine Mutter hinzu: „Sie sind eine Plage, George! Es werden dauerhaft mehr." „Ich verstehe nicht ganz. Über was sprecht ihr? Welche Wesen?", fragte ich verwirrt. Ich verstand gar nichts mehr. „Sie muss sich verteidigen können", meinte Mutter und ich schaute zwischen ihnen beiden hin und her. „Gegen was verteidigen?", fragte ich. Welche Gefahr lauerte da draußen?

„Glaubst du sie ist bereit, Maria?", fragte Vater und wechselte mit Mutter einen kurzen Blick. Sie nickte leicht und ich verstand nicht für was ich bereit sein musste. „Sagt es doch endlich! Über was redet ihr? Welche Wesen sind da draußen?", fragte ich gierig darauf wartend eine Antwort zu bekommen. Es blieb einen kurzen Augenblick still in dem mich Vater ansah, dann sprach er es voller Abschaum aus: „Vampire."

Ich sah ihn mit großen Augen an. Hatte er gerade Vampire gesagt? Diese blutrünstigen Monster waren doch nur eine Legende. Sie existierten nur in Geschichten und sollten kleinen Kindern Angst machen. Monster, welche Blut trinken und sich nur bei Nacht fortbewegen können. Menschen, welche sich in Fledermäuse verwandeln können und in Särgen schlafen.

„So richtige Vampire, wie aus den Geschichtsbüchern?", fragte ich Vater und konnte ihm nicht glauben schenken. Er machte doch nur einen Scherz. Es gab diese Monster doch nicht wirklich, oder? „Dann brauchen wir doch einfach nur Knoblauch aufhängen?", fragte ich vorsichtig und mein Vater lachte. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Knoblauch war doch eine Waffe gegen Vampire.

„Wenn es nur so einfach wäre", erwiderte mein Vater und erklärte mir: „Diese Vampire sind anders als die, welche du aus Geschichtsbüchern kennst. Sie können sich mit einem Lichtschutz auch tagsüber frei bewegen. Knoblauch macht ihnen nichts aus und sie können sich in keine Fledermäuse verwandeln, falls du das auch denkst. Vergiss alles was du je über Vampire erfahren hast. Ich werde dich einweihen in diese Welt des Grauens in der wir die Menschen beschützen müssen."

Von diesem Tag an begann mein Training zur Vampirjägerin. Vater erzählte mir alles über die blutrünstigen Monster. Über ihre Schwächen und Stärken. Und über unsere Vergangenheit mit ihnen. Meine Großeltern waren nicht bei einem Brand umgekommen, wie es mir immer erzählt wurde. Ein Vampir hatte sie getötet und seit diesem Tag an wollte sich mein Vater rächen. Er wollte die Welt zu einer besseren machen und sie von diesen Monstern befreien.

Auch ich stellte mir nun diese Zukunft vor. Eine freie Welt in der wir alle sicher waren. Wir hatten viel Arbeit vor uns. Vater lehrte mir mich zu verteidigen und diese Bestien zu töten...

Vampire - Hunter or Friend?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt