Escalation

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„Ich habe mich in einen Vampir verliebt. Sie hieß Katherine. In einer Nacht fand dann eine große Vampirjagd statt und dabei wurde sie gefangen genommen. Mein Bruder und ich wollten sie retten, wurden aber dann von unserem eigenen Vater erschossen. Er war ein Vampirjäger und sah uns als Schande für die Familie an, wenn wir uns mit Vampiren verbündeten. Wir hatten aber zu dem Zeitpunkt beide Katherine's Blut im Kreislauf und so starben wir demnach nicht", beendete er seine Erzählung und ich blickte ihn erstaunt an.

Wow, das war ja mal eine Story. „Das mit eurem Vater tut mir leid. Was passierte mit Katherine?", fragte ich neugierig weiter nach. „Sie wurde gefangen genommen und in einer Gruft eingesperrt." „Tut mir..." Er fiel mir ins Wort: „Dir tut gar nichts leid. Ich brauche dein falsches Mitleid nicht. Deine Masche zieht vielleicht bei Enzo, aber nicht bei mir." Verärgert ließ ich wieder etwas von dem Blut ausschütten, sofort rief er mit verzweifeltem Blick: „Stopp, hör bitte auf! Ich beantwortete dir all deine Fragen."

„In welchem Jahr ist das alles passiert?", fragte ich weiter nach. „1864." Ungläubig blickte ich ihn an. „Du bist älter als Enzo?", fragte ich und konnte dies nicht glauben. Ich hätte Enzo älter geschätzt. Damon nickte. Da fragte ich schon weiter: „Wie alt warst du bei deiner Verwandlung?" „25." Wenigstens da war Enzo älter, denn dieser war 27 Jahre alt.

„Was ist mit deiner Mutter? Was sagte sie dazu, dass du dich in einen Vampir verliebt hast?" „Sie starb 1858 an Schwindsucht." Diesmal sagte ich nicht tut mir leid, da er sich ja sonst wieder aufregen würde. Wenn ich aber sagte, es tat mir leid, dann meinte ich es auch so. Ich fühlte mich etwas beleidigt, dass er behauptete, ich hätte eine blöde verlogene Masche.

„Wann bist du geboren?" „18. Juni 1839." Es war schon etwas komisch, solche vergangenen Jahreszahlen zu hören und dann einen jungen Mann zu sehen, welcher niemals so alt sein konnte. „Wo bist du aufgewachsen, bzw. geboren?" „Mystic Falls." Verwundert blickte ich ihn an und erwiderte: „Ich bin auch in Mystic Falls geboren und habe dort auch bis jetzt gelebt."

„Wieso jetzt nicht mehr? Wieso arbeitest du freiwillig bei einem verrückten Doktor?", fragte er mich und ich zuckte die Schultern. „Vielleicht weil dieser verrückte Doktor mich für diesen Job quasi gezwungen hat. Ich weiß einfach schon zu viel über die Augustine Gesellschaft. Ich bin schon zu sehr darin verwickelt, dass ich einfach so abhauen könnte", erwiderte ich und Damon fragte weiter: „Was hast du vorher so beruflich getan?"

„Eigentlich stelle ich hier die Fragen, aber na gut. Ich habe streng genommen bis jetzt gar nichts gearbeitet. Aber ich bin ausgebildete Vampirjägerin. Ich führe das Werk meines Vaters weiter: Die Welt zu einer besseren zu machen indem ich die blutrünstigen Monster vernichte", meinte ich und schon mischte sich Enzo ein: „Du sprichst gerade mit solchen 'blutrünstigen Monstern' also pass lieber auf, was du sagst. Außerdem sollte dir klar sein, dass nicht alle Vampire gleich Monster sind."

„Also tötet ihr keine unschuldigen Menschen?", fragte ich und verschränkte die Arme. Herausfordernd sah ich Enzo an. Er setzte an um etwas zu erwidern, doch dann ließ er es. Schlussendlich gab er zu: „Na gut, ja wir töten unschuldige Menschen. Aber das ist unser Gemüt. Wir sind Vampire. Wir brauchen das Blut. Ohne dem Blut trocknen wir aus." „Aber das macht euch zu Mördern", konterte ich. Ich hasste Vampire. Ihnen machte es ja sogar noch Spaß zu morden.

Ich warf Enzo einen übertrumpfenden Blick zu. Er konnte darauf nichts kontern. „Ihr Vampire seit doch alle gleich. Ihr mordet, habt Spaß dabei, empfindet keinerlei Reue für eure Taten." „Wir brauchen, dass Menschenblut nun einmal zum Überleben", erwiderte Enzo. „Aber ihr habt Spaß Leute zu ermorden! Alle Vampire trinken so viel Unmengen an Menschenblut, dass sie auch mit weniger überleben würden."

„Nicht alle Vampire trinken Menschenblut", mischte sich plötzlich Damon ins Gespräch ein. Fragend sah ich ihn an und auch Enzo blickte so gut es ging hinüber zu ihm. „Nenn mir einen Vampir, der keine Leute ermordet", meinte ich und da nannte mir Damon schon einen: „Mein Bruder, Stefan. Er ernährt sich von Tierblut." Erstaunt blickte ich ihn an. „Das geht? Man kann sich von Tieren ernähren?", fragte ich voller Interesse. Vampire mussten also nicht von Grund auf böse sein.

„Ja, aber man ist dadurch halt schwächer und Stefan hat ebenfalls schon gemordet. Als er frisch ein Vampir war hat er Menschen getötet und dann hatte er mal so eine Phase. Er hat sogar den Titel Ripper von Monterrey erhalten. Damals hat er Unmengen an Menschen getötet", erzählte Damon und grinste dabei noch. Ihm hatte es wohl gefallen, dass so viele Menschen damals durch seinen Bruder gestorben sind.

Ich funkelte Damon wütend an. „Dir sind Menschenleben gleichgültig, oder?", fragte ich ihn und er zuckte mit den Schultern. „Sie sind vergänglich. Alle Menschen sterben irgendwann", meinte er und das gab mir den Rest. Ich schmiss das Glas mit dem Blut zu Boden und stand aufgebracht auf. Damon zuckte bei dem Klang des Glases, welches zerbrach, zusammen und blickte verzweifelt zu dem vergossene Blut unter den Glasscherben am Boden.

„Ich fasse es einfach nicht, wie egal dir Menschen sind! Du warst auch mal ein Mensch!!", schrie ich ihn an und stürmte hinaus. Ich hatte genug von ihm! Wie bösartig konnte man nur sein? Für ihn waren Menschen belanglos. Deren Leben war ihm egal, weil es sowieso vergänglich ist. Ja Menschen starben. Aber es ist nur etwas Natürliches. Jeder stirbt irgendwann.

Aber Vampire, welche sich ja auf ihr ewiges Leben etwas einbildeten, meinten dass sie Menschenleben einfach so beenden konnten unter dem Motto: Menschen starben sowieso irgendwann. Das war genau der Grund wieso ich Vampire hasste und tötete. Weil Vampire kaltblütige Monster waren und eigentlich nicht mehr leben dürften. Sie sind als Menschen gestorben und hätten tot bleiben sollen!

Vampire - Hunter or Friend?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt