Chapter 19

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Mit einem leisen Stöhnen hielt ich mir meinen Kopf. Laute Schreie drangen an mein Ohr und Jemand schüttelte an meinem Körper. "Lara, wach auf oder ich muss dir leider einen größeren Schmerzreiz setzen." Sandras Stimme drang an mein Ohr. Ich wagte es noch nicht meine Augen zu öffnen, da mein Hinterkopf geplagt von Schmerz doller pocherte, als ich es jemals gefühlt hatte. "Ist ja schon gut." meldete sich mein genervtes Ich. "Was ist passiert?" fragte ich, immer noch tief in meiner eigenen Welt versunken. "Das würde ich gerne von dir wissen. Es ist schon nach eins! Mir kam direkt ein ungutes Gefühl, als du nicht zum Frühstück gekommen bist. Tja und dann habe ich dich hier gefunden. Bewusstlos in deinem Zimmer" Sandra klang nun etwas beruhigter. Trotz aller Widerstände in mir, rieb ich mir das letzte Mal meine Augen und setzte mich vorsichtig auf. Wie ein Häufchen Elend saß ich da und rieb mir meinen Kopf, während ich mich perplex umschaute. Sandra hockte neben mir und beugte mich mit kritischen Augen, Klaus stand etwas weiter entfernt an meiner Zimmertür und schaute mich halb gelangweilt, aber auch irgendwie belustigt an. Nur Elijah war niergends zu erblicken. "Natürlich nicht" dachte ich mir genervt. Höhnisch wollten meine Gedanken anfangen über mich zu lachen, aber ich lies sie nicht. Erst jetzt fielen mir die Geschehnisse von vorher ein. Direkt schoss mir das Adrenalin durch den Körper, so wie ziemlich oft in letzter Zeit. "Ich erinnere mich." stieß ich hervor. Plötzlich viel es mir nicht schwer aufzustehen. Meine Neugierde war geweckt. "Hmm ist wohl doch was kaputt gegangen... wobei die vorher schon nicht ganz richtig war." witzelte Klaus gedankenverloren. Sandra warf ihm einen grimmigen Blick von der Seite zu, doch er setzte nur ein gekünsteltes unschuldiges Lächeln auf. Ich rannte schon fast zur Tür, um sie schwungvoll aufzureißen. "Hier ist die Box..." rief ich meinen stillen Beobachtern zu. Doch als ich sie öffnete, zeigte sich nur der Anblick eines Badezimmers. Natürlich ein sehr Ansehnliches mit vielen prunkvollen Zierungen, aber das Kinderzimmer war fort. Ich konnte meinen Augen nicht mehr trauen. "Das darf nicht wahr sein... Das ist unmöglich." Fassungslos schaute ich in den so dermaßen irrelevanten Raum. "Was ist los?" fragte Sandra sofort, bevor Klaus einen weiteren sarkastischen Kommentar abgeben konnte. "Da war ein Kinderzimmer und eine Box. Die hat geleuchtet und hat mich gezeigt..." Meine beste Freundin schaute mich verwirrt an und wusste nicht was sie dazu sagen sollte. "Aber du lagst..." wollte sie gerade anmerken, da unterbrach Klaus sie direkt. "Da ich schon über Jahrhunderte hier lebe und nicht blind bin, nehme ich mir mal das recht heraus zu behaupten, dass da kein Kinderzimmer ist." Klaus zeigte theatralisch auf die Tür. "Nichtsdestotrotz scheint es so, als hättest du eine Prophezeihung erhalten. Die uns langsam auf den richtigen Weg führt... Was hast du genau gesehen?" Irgendwas störte mich daran. Ich wollte nicht irgendwelche gruseligen Nachrichten zwischenzeitlich erhalten, nicht wenn es mich zwischen vielen Toten zeigt. Doch da war noch ein anderes Gefühl. Ein Gefühl, dass mir riet, Klaus nichts zu verraten, ihn besser noch anzulügen. Ich brauchte einen kleinen Moment um darüber nachzudenken. "Ich saß auf dem Boden, zwischen vielen Kräutern. Sie sahen alle sehr exotisch aus, aber ich wusste sie zu behandeln. Ja und dann war es schnell vorbei..." Unbeeindruckt drehte sich Klaus weg. "Damit kann ich nichts anfangen. Jeder könnte Kräuter nutzen. Ob gut oder böse.." Tief in Gedanken verstrickt tigerte er durch den Raum, als würde es ihm beim denken großen Nutzen tun. "Elijah wird euch heute in die Stadt begleiten und zu einer Hexe führen. Sie soll eure Schicksale ermitteln, auch wenn ich kaum zu glauben hoffe, dass es möglich ist. Euer Schicksal wird erst besiegelt sein, wenn es soweit ist. Wobei ich es allzu gern, jetzt schon beenden würde. Natürlich nur von einer versteht sich." Sein fieses Grinsen erleuchtete wieder sein Gesicht. "Werdet fertig. In 10 Minuten fahrt ihr." Kurz bevor er verschwinden konnte, meldete sich Sandra noch zu Wort. "Ach deine so angenehme Art wird uns etwa nicht begleiten?" Ich war mir nicht sicher, ob es Sarkasmus war oder ob sie es ernst meinte. Sie machte das Unmögliche möglich, sein Grinsen wurde noch ein bisschen breiter. "Ich weiß es ist schwer ohne mich auszukommen, aber leider muss ich dich enttäuschen. Ich habe durchaus Wichtigeres zutun, als mich mit euch herum zu schlagen." und mit diesem Satz war er in die Ungewissheit verschwunden. "Unglaublich." murmelte Sandra, doch ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen und es war echt.

New Orleans - eine dunkle LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt