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Kapitel 27

Dann habe ich Olivia noch erklärt, wie ich mir die ganze Situation vorstelle: "Im Großen und Ganzen möchte ich, dass er nach den 4 Wochen am Ufer des Sees steht und nicht mehr wie jetzt auf dem Weg in die Mitte ist. Ich muss sozusagen das Lasso finden um ihn wieder zurück zu holen". Aber nach einer Zeit merkte ich, dass ich alles aufgeben muss, um mich selbst wieder glücklich zu machen. Ich bekam Angst, Panik, weil ich wusste, ich MUSS die Berührungen loslassen, die Gedanken an ihn irgendwie loswerden, die Träume aus meinem Kopf bekommen, ihn vergessen. Und ich wusste, das braucht Zeit, das wird nicht einfach und da muss ich alleine durch. Niemand kann mir helfen. Es hilft keine Umarmung, kein Mitleid, keine netten Worte und kein 'ich stehe immer hinter dir'. Das wusste ich. Ich wusste, dass Olivia und Vanessa immer hinter mir standen. Und dafür war ich so unendlich dankbar. Und trotzdem musste ich das irgendwie alleine durchstehen. Es tat wirklich unbeschreiblich weh, dass ich so eiskalt zu ihm sein musste, dass ich meinem Herz verbieten musste, wonach es sich sehnt, dass ich wusste, ich bekomme keine Berührungen mehr. Dann habe ich Vanessa geschrieben. Irgendwie hat es gut getan mal alles auszusprechen, aber die Angst blieb. Ein paar Tage später kamen Ronny und Denise zum Abendessen zu uns. Da ich ein kurzes Top anhatte, konnte man sehen, dass ich ein Pflaster von einer Impfung am Arm hatte und als ich erzählt habe, dass bei Olivia mal ein Smiley auf das Pflaster gemalt wurde, wollte Ronny mir unbedingt etwas draufmalen. Es ergab sich die Situation, dass wir im Keller standen und er mit einem Edding meinen halben Arm angemalt hat. Als er fertig war, gab er mir einen Kuss auf die Wange und ich ihm daraufhin auch einen. Es war irgendwie ein schöner Moment, aber der Schmerz blieb. Er wurde kein bisschen weniger.